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Am Dienstag den 4. Februar 1919, als ich eben die Wäsche zum Trocknen aufhängte,...

Aus der Januar 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Am Dienstag den 4. Februar 1919, als ich eben die Wäsche zum Trocknen aufhängte, kam ein Nachbarsjunge auf den Hof gelaufen und sagte mir, man habe soeben mein Baby, ein Kind von drei Jahren, aus dem Charles River gezogen, wo er scheinbar ertrunken sei. Er fügte hinzu, er hätte ein vorüberfahrendes Automobil angerufen, das von einem Soldaten gelenkt wurde, und sie hätten das Baby so schnell wie möglich zum nächsten Arzt gebracht, ein oder zwei Straßen entfernt.

In wenigen Minuten erreichte ich das Sprechzimmer des Arztes. Naß, kalt und bewußtlos lag der Kleine auf dem Schoß des Soldaten, mit dem Köpfchen nach unten, und das Wasser lief ihm aus Kleidern und Mund. Der Arzt war nicht zu Hause, aber seine Frau sagte, sie habe getan, was sie könne, auch habe sie telephonisch einen Krankenwagen bestellt, um das Kind in ein Krankenhaus bringen zu lassen. Ich telephonierte sofort an einen Praktiker um Beistand und war mir die ganze Zeit hindurch bewußt, daß Gottes ewige Arme Sein Kind immer noch umschlungen hielten, und daß Er bei uns war und für das Kind sorgte. Darauf sagte ich, ich möchte das Baby gerne nach Hause bringen, und nachdem ich es in eine Wolldecke eingehüllt hatte, machten sich der Soldat und ich mit ihm auf den Weg. Als wir die erste Ecke erreicht hatten, holte uns der Krankenwagen ein, und ich bat den Schutzmann, mich den Rest des Weges nach meiner Wohnung zu fahren. Dort angekommen, trug er das Kind ins Haus, legte es auf den Fußboden und entfernte sich. Nun waren wir allein mit Gott.

Ich fing an die schweren, nassen Kleider abzustreifen und war beinahe damit fertig, als die Mutter des Knaben, der mir den Unfall gemeldet hatte, ins Zimmer trat. Wir wickelten das Kind in große warme Wolldecken und setzten uns vor das lodernde Feuer. Sie meinte, ich solle ihm etwas Heißes zu trinken geben, aber ich lehnte das ab, wohl wissend, daß Gott Alles-in-allem ist. Die ganze Zeit hindurch besuchten mich Engel, „Gottes Gedanken, die zum Menschen kommen,“ wie uns Mrs. Eddy auf Seite 581 von Wissenschaft und Gesundheit erklärt. Ich konnte deutlich die Worte hören: „Die Wasserwogen im Meer sind groß und brausen mächtig; der Herr aber ist noch größer in der Höhe,“ und: „Denn so du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, daß dich die Ströme nicht sollen ersäufen.“ Nachdem wir über zwei und eine halbe Stunde geduldig gewartet, gearbeitet und gebetet hatten, regte sich ein Glied, ein Zittern ging durch den kleinen Körper, die Augen öffneten und die Lippen bewegten sich. Mit einem Dankgebet gegen Gott drückte ich das Lämmlein ans Herz und erkannte mit einem Gefühl des Friedens, daß die Hand, die die Schöpfung erhält, ihre Kinder wohl behütet.

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