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„Gehe in dein Kämmerlein“

Aus der Januar 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer auf die Zeugnisse von Heilungen achtet, die durch die Christliche Wissenschaft bewirkt worden sind und die in unseren Schriften veröffentlicht oder in den Mittwochabend-Versammlungen abgelegt werden, kann nicht umhin, zu bemerken, wie oft in denselben Dankbarkeit für die durch das Studium der Christlichen Wissenschaft erlangte reichere Kenntnis des Wortes Gottes zum Ausdruck kommt. Und diese Entfaltung der Bedeutung der Heiligen Schrift ist eine ebenso erfreuliche Überraschung für den, der sein ganzes Leben lang in der Bibel geforscht hat, wie für den, der sie zum erstenmal studiert. Mrs. Eddy sagt auf Seite 320 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“: „Die einzige Auslegung der Heiligen Schrift, die von Wichtigkeit ist, ist die geistige.“ Wenn der Schüler beim Studium der Bibel stets die geistige Auslegung vor Augen behält, sieht er bekannte Stellen beständig in einem neuen Lichte. Auszüge, mit denen er vertraut ist, gewinnen in dem Maße eine tiefere Bedeutung, wie er an geistiger Erkenntnis zunimmt. Indem die Schönheiten der Heiligen Schrift dem Anfänger täglich neue Ausblicke entfalten, wundert sich dieser, warum ihm nicht schon längst jemand von dem Reichtum an Verheißungen und Inspiration erzählt hat, die die Bibel enthält, dieses Buch, über das so viele spotten und das in so vielen Heimstätten außer Gebrauch gekommen ist.

Gleich zu Anfang seines Fortschritts in der Christlichen Wissenschaft lernt der Schüler die geistige Bedeutung der Worte, von der Mrs. Eddy sagt, sie sei am allerwichtigsten, und die sie selbst in so erstaunlichem Maße erfaßte. Ein Beweis hiervon entfaltete sich mir neulich, und ich möchte denselben hier mitteilen, in der Hoffnung, daß er für andere eine ebenso große Inspiration und Hilfe sein möchte, wie er es für mich war. Beim Lesen jenes Teils der Bergpredigt, in der der Wegweiser direkte Unterweisung im Beten gibt, finden wir folgende Worte: „Wenn aber du betest, so gehe in dein Kämmerlein.“ Mrs. Eddy sagt in ihrer Auslegung dieser Stelle (Wissenschaft und Gesundheit, S. 15): „Das Kämmerlein versinnbildlicht das Heiligtum des Geistes.“

Eins unserer Wörterbücher definiert das Wort „Heiligtum“ wie folgt: „Ein heiliger oder geweihter Ort, ein Ort, in dem man heilige Gegenstände aufbewahrt; ein Ort der Zuflucht, des Schutzes und Schirms.“ Wenn wir nun zur griechischen Sprache zurückgehen, in der das Evangelium des Matthäus geschrieben wurde, so finden wir, daß das Wort, welches in der autorisierten Bibelübersetzung mit „Kämmerlein“ übersetzt ist, tameion ist, und dieses Wort hatte die Bedeutung von „Schatzkammer oder Vorratshaus.“ Es wird Lukas 12 Vers 24 mit „Vorratshaus“ übersetzt (n. d. engl. Bibelübersetzung). Auch Xenophon und Aristoteles bezeichneten mit diesem Wort den Begriff Vorratshaus, und Thucydides sowohl wie Plato gebrauchten es im Sinne von „Schatzkammer.“ Wenn wir also an das griechische Originalwort in seiner wahren Bedeutung zurückdenken, wird uns klar, welch tiefe Erkenntnis und Erleuchtung Mrs. Eddy bekundet, wenn sie das Wort „Kämmerlein“ auslegt, indem sie sagt: „Das Kämmerlein versinnbildlicht das Heiligtum des Geistes.“ Somit kann das Kämmerlein im metaphysischen Sinne das Heiligtum oder die heilige Schatzkammer bedeuten, in der wir stets frische Versorgung von der unendlichen Liebe finden, eine neue Erkenntnis der unbegrenzten Quelle der Inspiration. Hierhin können wir uns zurückziehen, wenn wir mutlos sind, können in heiliger Einsamkeit mit Gott unsere Segnungen aufzählen, die Flamme der Liebe auf dem geweihten Altar der unendlichen Liebe aufs neue entfachen und die Salbung zu neuen Kräften erhalten.

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