Wie oft hört man von solchen, die mit dem Studium der Christlichen Wissenschaft beginnen, die Bemerkung, daß sie die Theorie sehen, aber nicht verstehen oder sein Prinzip nicht demonstrieren können. Wie hinterlistig ist die Versuchung, wenn man zuerst mit der Metaphysik bekannt wird, den fragenden Freund an einen Praktiker zu weisen, anstatt sich zu bemühen ihm selbst zu helfen. Und wie wohlbekannt ist die Entschuldigung mit welcher immer erklärt wird, der erfahrene und erprobte Praktiker sei der einzige der den Fall rasch und wirksam behandeln könne; aber wie hoffnungslos leer an Verständnis oder irgendeiner Grundlage in Wahrheit ist eine solche Behauptung. Wenn der erfahrene Schüler die Quelle der Heilung wäre, wenn der Trost von bloßer menschlicher Erfahrung käme, dann wäre einige Ursache für solche leere Argumente. Aber für den Schüler, der einen Glimmer von Verständnis von dem was Gott ist gewonnen hat, gibt es keine Entschuldigung und es wird sich ihm auch keine solche Entschuldigung suggerieren.
Vor mehr als neunzehnhundert Jahren sagte der Meister, an einem Bergabhang von Judäa: „So ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so mögt ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich von hinnen dorthin! so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein.“ Das Senfkorn wurde gebraucht um, wie jedermann weiß, den kleinsten Atom von Glauben, dessen der Begriff möglich ist, zu illustrieren. Doch, so klein als dies war, konnte seine Macht Berge versetzen. Es ist natürlich unumstößlich, daß Gott der Menschheit durch das Verständnis erscheint oder offenbart wird. Ein Sonnenstrahl vermischt sich nie mit der Dunkelheit der Zelle in welche er eindringen mag. Dieser Sonnenstrahl zeigt immer, jedem der danach ausschaut, die Sonne, und er wird alles, worauf er ruht, mit Strahlen erleuchten und erglänzen lassen; man sollte eingedenk sein, daß solche Ausstrahlung und solcher Glanz wiederspiegelt sind und nie etwas anderem innewohnen als der Sonne. Das Verständnis jedoch, das die Offenbarung der Christus-Idee empfängt, wird demgemäß erweitert und erleuchtet, und die Tatsache, daß die Wahrheit, unabhängig von jeder menschlichen Vermittlung, wirkt, befähigt den Schüler der Christlichen Wissenschaft, schon als Anfänger, die Macht des Christus in einer Weise zu demonstrieren, welche den Beweisführer oft selbst zu erregen und erstaunen scheint. Aus dem Grunde, daß Wahrheit nie von einem menschlichen Verständnis begrenzt oder beeinflußt wird, übersteigen die Ergebnisse der Betätigung der Christlichen Wissenschaft, für sich selbst oder für andere, so oft die scheinbare Fähigkeit des Schülers. Gewiß ist dies die Erklärung für die bemerkenswerten Resultate die so oft von Kindern, durch ihre einfache Annahme der metaphysischen Wahrheit, vollbracht werden.
Wenn jemand sagt er sehe die Theorie, könne sie aber nicht betätigen, legt er seine Überzeugungen nicht richtig dar. Betätigung muß unwillkürlich die Offenbarungen der Wahrheit begleiten, oder Wahrheit ist nicht geoffenbart worden. Dies ist das Gesetz des Guten. Es wird oft geglaubt, daß man Wahrheit durch die Linse der Materie, oder des materiellen Sinnes, oder menschlicher Ansichten, sehen könne. Wahrheit, jedoch, muß sicherlich metaphysisch sein und wird in der göttlichen Wissenschaft so verstanden. Was ist nun Wahrheit? Gewiß das korrekte, wissenschaftliche und darum genaue und volle Verständnis von Gott. Daher ist Wahrheit Gottes Ausdruck. Für den wandernden Sterblichen, der die Bedeutung von dem erfaßt, ist es die „köstliche Perle“ und er kann ihre Ausstrahlung ebensowenig verhindern als er den Sonnenschein einschließen kann. Aus diesem Grunde werden täglich Tausende geheilt durch das bloße Lesen von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy.
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