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Das Zusammenkommen der Leute

Aus der Dezember 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Mann der sich selbst überwand und Israel, ein Streiter Gottes, genannt wurde, erklärte vor alters: „Es wird das Zepter von Juda nicht entwendet werden noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis daß der Held komme; und demselben werden die Völker anhangen.“

In diesen Tagen, und während den letzten Jahren, wo sich die Leute in kleinen Gruppen, großen Gruppen, Komitees von allen Größen, Zusammenkünften und Versammlungen, auch in verworrenen Mengen, versammeln, ist man geneigt die Bedeutung dieses Zusammenkommens von Leuten zu erwägen. Was deuten diese Versammlungen an? Sind sie eine organisierte Bemühung, die auf Zerstörung trachtet, oder ist es der Anfang einer Bewegung, eine Norm festzusetzen, welche die Bemühung ausgleicht, die den Wunsch für universale Brüderschaft unter den Menschen ausdrückt? Der kürzlich erstandene Sieg des Prinzips über die zerstörenden Kräfte des Bösen, im Kriege, deutet eine Bewegung an, die die Leute in einer gemeinen Sache der Gerechtigkeit gegen die Ungerechtigkeit vereinigt und harmonisch macht. Aber das Brechen alter Fesseln und alter, harter Gesetze der Unterdrückung, bringen viele in die Lage eines solchen, der in den Straßen einer fremden Stadt steht und nicht weiß auf welche Seite er sich wenden soll und wem er trauen kann. Weil unwissend und verwirrt werden sie leichter von menschlichem Willen und Leidenschaften beeinflußt. Die Bemühung, den menschlichen Gedanken zu organisieren und auf eine Norm zu bringen, deckt falsche, reaktionäre Elemente auf; doch wirkt Organisation Ordnung, wenn sie Brüderschaft und Harmonie unter den Menschen offenbart.

Im zwölften Kapitel von Lukas finden wir diese Worte: „Es lief das Volk zu und kamen etliche Tausend zusammen, also daß sie sich untereinander traten. Da fing er an und sagte zu seinen Jüngern: Zum ersten hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, welches ist die Heuchelei.“ Sobald eine Organisation an Zahlen zunimmt, möchten menschliche Meinungen oder menschlicher Wille ein treibender Einfluß werden. Ein Kapitel betitelt „Conflict of Personalities“ in dem Buch „The Life of Mary Baker Eddy“ von Sibyl Wilbur, zeigt das Ergebnis von auseinandergehenden menschlichen Meinungen, menschlichem Willen und persönlichem Ehrgeiz, die bemüht sind „sich untereinander“ zu treten, was zu einem Wettbewerb führt, der in achtloser Selbstsucht eine zerstörend wirkende Bewegung herbeiführen würde, die aber, da sie sich nicht auf das Prinzip gründet, erfolglos ist und schließlich ihren eigenen Weg geht, oder zu ihrer eigenen Vernichtung arbeitet.

Das Böse hat die Annahme von Macht in Organisation gelernt, es begreift aber nicht, daß es nicht die nummerisch große Organisation, sondern der Zweck einer Bewegung ist, was eine Organisation zeitlich oder ewig macht. Die Organisation ist nur das Symbol oder der Vermittler. In der Kirche der Christlichen Wissenschaft ist sie heute notwendig um den zweifelnden menschlichen Wesen zu beweisen, daß das Gute erfolgreich ist, und daß eine Anzahl Leute, die der Offenbarung der Wahrheit gehorchen, einig und harmonisch miteinander vorwärts gehen können um die Sache des universalen und unpersönlichen Guten zu fördern, obwohl keiner der geheilt wird, das Gute im wahren Universum im geringsten ändert; denn nichts kann der Wahrheit zugefügt und nichts von ihr genommen werden. Indem der Gedanke erwacht, wird der Schleier nur gehoben, so daß mehr von der ewigen Gegenwart der Wahrheit offenbar wird.

Geistige Organisation versinnbildlicht des Menschen Einssein mit Gott, und da Gleiches nur mit Gleichem dauernd vereinigt sein kann, können nur solche, die denselben Zweck haben, dauernd zusammen bleiben. Geistige Einheit wird nicht durch die Einheit von Mensch und Mensch bewirkt, sondern von Mensch und Gott, und dadurch von Mensch und Mensch, verbunden durch das gemeinsame Interesse in Gott. Indem ein jeder dem Verständnis des Christus näher und näher kommt, kommt er seinem Bruder näher und näher. In einer falschen Organisation geht wahre Individualität verloren, während wahre Individualität in einer wahren Organisation, die auf geistiger Einheit gegründet ist, gefunden wird; denn nichts kann wahrhaft individuell sein das nicht das Bild und Gleichnis Gottes ist.

In allen Versammlungen sind mannigfaltige Charaktere vertreten. Die Menschen kommen auf langen und abweichenden Wegen zur Christlichen Wissenschaft, und es erfordert viel in der Richtung mentaler sowohl als geistiger Erziehung. Durch das Wachstum werden menschliche Anschauungen fallen gelassen, denn Mrs. Eddy sagt: „Die Ansichten der Menschen können die Offenbarung Gottes nicht ersetzen“ (Miscellaneous Writings, S. 92). Die Entwicklung eines jeden kommt durch seine individuelle Wahrnehmung und Offenbarwerdung der Christus-Idee. Der Gedanke, der von der Annahme von Leben und Intelligenz in der Materie befreit ist, und sich der Macht bewußt ist, die in dieser Tatsache liegt, sollte durch beständiges Studium der Bibel und der Werke unserer Führerin geleitet und gereinigt werden, denn „ein wenig Wissen ist ein gefährlich Ding.“ Wenn man die verschiedenen Typen von Gedanken, die zur Christlichen Wissenschaft kommen, bedenkt, der Unterschied in gesellschaftlicher Stellung, in Reichtum, Bildung oder Mangel an Bildung, verschiedene Geschäfte, Berufe, religiöse Anschauungen, die Kranken, die Sündigen, die Trauernden — dann macht die wunderbare Einheit, Harmonie und Ordnung, die in der gesamten Körperschaft der Bewegung herrscht, Eindruck. Es könnte garnicht anders sein in Anbetracht der konstruktiven Arbeit die unsere große Führerin getan hat; und die Strudel, die dem Ufer entlang trieben, können den mächtigen Strom der Wahrheit nicht beeinflussen.

Die Menschen mögen in Aberglauben behaupten, daß äußere Einflüsse an ihren Meinungsverschiedenheiten und Mißerfolgen in ihrer Organisation schuld seien, doch kommen die schlimmsten Faktoren für die Spaltung eines Unternehmens fast immer von innen, nicht von außen; sie kommen von dem Mangel des Verlangens sich selbst zu überwinden, oder zu ertragen, oder vielleicht von der Befriedigung materieller Wirkungen, sowohl wie von innerer Trägheit. Clement schrieb über die Einwirkungen, die, wie er glaubte, die frühere christliche Kirche beeinflußten: „Nenne es Eifer oder Eifersucht, unter welchen verletzende Selbstanmaßung gemeint sind; tatsächlich die menschliche Natur, welche zu jeder Zeit jedem Eingriff ihrer alten Ansprüche widersteht. Es muß nicht unbedingt die Bosheit der menschlichen Natur sein, noch die Torheit, aber bisweilen ihre Begierden, ihre Sinnlichkeit, bisweilen ihr Individualismus, ihre Habsucht; bisweilen ihre Untätigkeit, ihr Haß gegen Umwandlung, selbst wenn es für etwas Besseres ist.“

Dieser Mangel eine Veränderung zu wünschen, selbst wenn es für etwas Besseres ist, ergibt sich leicht der Ansteckung, die durch Willenskraft und persönliche Anschauung erzeugt wird, und ist ganz willig, ohne richtige Schlußfolgerung oder sorgfältiges Denken, Zustände anzunehmen die nicht das Resultat des wirkenden Prinzips sind, und falsche Gedanken haben, eine Zeitlang, ihren Willen. Harmonie in der ganzen Bewegung ist das Resultat individueller Selbstregierung, das Überwinden der menschlichen Natur; bis daß dies verwirklicht worden ist werden menschliche Meinungsverschiedenheiten vorkommen; aber die tatsächliche Wahrheit, die die Gesamtheit der Bewegung zum Ausdruck bringt, wird nie berührt. Der weise Mann sagt: „Ein Geduldiger ist besser denn ein Starker, und der seines Mutes Herr ist, denn der Städte gewinnt.“ Die große Lehre die eine Armee lehrt ist die der Selbstdisziplin unter Ordnung. Die große Lehre die die Christliche Wissenschaft lehrt ist (Wissenschaft und Gesundheit, S. 125): „Der Mensch, der Gottes Regierung wiederspiegelt, regiert sich selbst.“

Unsere Bewegung zeigt die höchste Form von Organisation die sich in menschlicher Erfahrung kundtut, und ihre geistige Wesenheit, sowohl als ihre Einheit, sollten aufrecht erhalten bleiben, wenn es auch durch individuelle Opfer geschehen müßte. Die Fähigkeit unwesentliches aufzugeben und die wesentliche, geistige Wahrheit festzuhalten ist die Probe christlicher Eigenschaft. Sogenannte Feinde geben einem nur Gelegenheit die wissenschaftliche Fähigkeit, alle Probleme zu lösen, zu betätigen. Während die größeren Probleme gelöst werden, werden kleinere Schwierigkeiten oft weggefegt. Falsche Nachrichten und menschliches Geschwätz, das gewöhnlich auf Annahme beruht, können den Fortschritt des wahren Arbeiters nicht aufhalten, doch muß ein Grad christlicher Eigenschaften verdient werden, ehe die Idee zum Vorschein kommen kann. Suggestion und Autosuggestion, Formeln und Begrenzungen, können Demonstration nicht aufrecht halten. Daß sie fähig war der Welt die Vision der Wahrheit zu geben, in all ihrer Schönheit, Mannigfaltigkeit, Tiefe, Ordnung, ihrer individuellen Einfachheit und Größe, die sich auf Demonstration stützt und demonstriert werden kann, ist der Wert von Mrs. Eddys Demonstration. Dies konnte nur durch ernstes Studium und Betätigung geschehen. Die Vision war schön und glorreich; ihre Demonstration in der menschlichen Erfahrung ist bisweilen bitter, doch muß die Wahrheit ausgearbeitet werden. In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir (S. 135): „Das Christentum, wie Jesus es lehrte, war kein Glaubensbekenntnis, kein System von Zeremonien und keine besondere Gabe von einem ritualistischen Jehova; es war vielmehr die Demonstration der göttlichen Liebe, die Irrtum austreibt und die Kranken heilt, nicht bloß im Namen Christi oder der Wahrheit, sondern in der Demonstration der Wahrheit, wie dies in den Kreisen des göttlichen Lichts der Fall sein muß.“

Diejenige Nation, die auf religiöser Freiheit aufgebaut ist, stellt die höchste Form politischer Organisation dar. Vor alters wurde die Nation zu der die größte Offenbarung der Wahrheit kam, als die größte angesehen. Gottes Offenbarung kam zu einer großen und reinen amerikanischen Frau von Neu-England. Der zweitgeborenen der großen englischsprechenden Nationen ist das große Vorrecht gegeben worden, das ursprüngliche Christentum, das Geburtsrecht und des Erstgeborenen Segen geistigen Verständnisses, wieder zurückzubringen. Alle Völker, viele in einem, die fest zum Prinzip halten, darstellend, muß es das Bollwerk der Welt werden, das in seiner Biederkeit und Individualität gesichert ist. Man kann für Staatsbürgerrecht, sowohl wie für Kirchenmitgliedschaft, dankbar sein. Das materielle Gesetz, das die Zügellosen im Zaum halten muß, und der materielle Gesetzgeber, werden hier sein, bis sich die Menschen dem Befehl des Geistes, welcher in dem inneren Schrein des Gewissens spricht, gehorsam ergeben. Jesaja sagt: „Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des Herrn Haus ist, fest stehen, höher denn alle Berge, und über alle Hügel erhaben werden, und werden alle Heiden dazu laufen.“ Wir fangen an zu sehen, daß „das Versammeln der Gemeinde gen Silo“ ist; zu der inneren Ruhe seines Reiches, und einzig in dem offenbarten Geist der Christus-Idee wird Friede und Ruhe gefunden werden, was auch die menschlichen Umstände sein mögen und was es auch kosten möge.

Individuelle Demonstration erfüllt in der vereinigten Bewegung den Sieg über die „Welt, das Fleisch und den Teufel,“ was unbedingt geschehen muß um andere von der Wahrheit der Christlichen Wissenschaft zu überzeugen. Ein jeder hat seinen Platz in der vereinigten Bewegung der großen Armee des Herrn, dem Heer das vorwärtsgeht als die wahre Idee Gottes, wo niemand hindert und alle helfen können, wo alle von dem Geist regiert werden in welchem Mrs. Eddy schreibt (Miscellaneous Writings, S. 144): „Möge heute diese Hoffnung in jedem von unseren Herzen sein — teuer im Angesichte Gottes, wie das Zusammenkommen Seiner Gemeinde in diesem Tempel sein soll, süß wie die Ruhe, die für die Gerechten bleibet und frisch wie ein Sommermorgen,— daß unsere sichtbaren Leben von den steinernen Kissen der Erde zu Gott emporgehen. Wie in der Geschichte eines Samens, so möge unser irdisches Säen Frucht tragen, welche die Inspiration des Weines, der in den Becher Christi gegossen wurde, ausscheidet.“

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