Wenn der menschlich erfolgreiche Geschäftsmann sich überlegt warum er dankbar ist, muß er sorgfältig zwischen der wahren Substanz welche Geist ist und der Illusion der Materialität unterscheiden. Sich des Reichtums zu erfreuen, den man durch den herzlosen Vorgang des Gewinnens auf Kosten anderer oder durch unbarmherziges Monopolisieren erworben hat, ist nicht wirklich dem Prinzip dankbar sein. Tatsächlich ist eine solche Gesinnung in keinem Sinne wahre Befriedigung. Wenn man in dem Begehren nach mehr und mehr Geld, nach angenommener Macht und mehr Macht berechtigte Mitbewerbung scheinbar erdrückt, Entfaltung unterdrückt und andere ins Elend gebracht hat, mag sich vielleicht eine Zeitlang an einem Sinn materieller Fülle erfreuen, doch hat man keinen ewigen Erfolg erreicht; ein solcher kommt nur durch den Ausdruck göttlicher Intelligenz. Um sich wahrhaft freuen zu können muß das eigentliche Verlangen große Beträge von Materie anzusammeln, dem Verständnis der Unendlichkeit des Gemütes weichen.
Die Christliche Wissenschaft nimmt von niemandem etwas weg, sondern gibt immer die wahre Idee an Stelle der Nachahmung. Geistiges Geschäft ist darum wahrhaft groß, gerade weil es unbegrenzte Tätigkeit im Einklang mit dem Prinzip bedeutet; aber es ist mit keiner Annahme konzentrierter materieller Macht verbunden. Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß göttliche Intelligenz, welche genaue, richtige Tätigkeit ist, das wirkliche Kapital ist, welches immer und allen zur Verfügung steht, obwohl es gänzlich getrennt ist von jedem menschlichen Begriff von Geld. Die Zeit muß kommen wenn sich alle, mit gleicher Berechtigung, zusammen an dieses eine unerschöpfliche Kapital wenden, und finden, daß es für jede richtige Entfaltung genügt. Auf Seite 3 ihrer „Message for 1990“ schreibt Mrs. Eddy: „Was sagt nun die Christliche Wissenschaft?, Wenn ein Mensch wahr ist sind seine Gedanken wahr, tätig, und sie sind fruchtbar; er verliert das Selbst in Liebe und kann sich selbst nicht hören, außer er verliere den Weg. Der wahre Denker und Arbeiter tut sein Bestes, er denkt für die Jahrhunderte. Es gibt keine Hand die nicht seine Hilfe, kein Herz das nicht seinen Trost fühlt. Er benutzt Augenblicke; Zeit ist Geld für ihn und er häuft sein Kapital an um Gewinn zu verteilen.‘ “
Die Dankbarkeit, welche Gott angenehm ist, ist daher nicht die Tatsache, daß man Millionär geworden ist, sondern immer dafür, daß man bewiesen hat, daß, trotz allem Scheinbaren, die göttliche Intelligenz allein den wirklichen Menschen regiert. Selbstverständlich ist derjenige der sich eines sterblichen Sinnes von Armut brüstet, ebenso tadelnswert wie derjenige der in einem sterblichen Sinn von Reichtum frohlockt. Als Christus Jesus erklärte es sei leichter „daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn daß ein Reicher ins Reich Gottes komme“ meinte er sicher unter dem „Reichen“ einen der glaubt Materie sei Substanz. Der Mensch, welcher, obwohl scheinbar arm an sogenannten Gütern dieser Welt, glaubt, daß er etwas Wünschbares mangelt, findet es notwendigerweise schwer irgendeinen Platz im göttlichen Reich zu erlangen. Das will heißen, seine scheinbare Erfahrung ist so von materiellen Annahmen erfüllt, daß er, gerade in dem Maße, sich der Allgegenwart der allgenügenden göttlichen Liebe nicht freuen kann. Jedermann der glaubt Materie sei Substanz, ob er sie zu besitzen scheint oder nicht, hat sicherlich zu viel falsche Annahme und nicht genügend geistiges Verständnis.
Glücklicherweise aber ist ein solcher immer nur ein Sterblicher und nie der wahre Mensch in Gottes Bild und Gleichnis. Die einzige wirkliche Erfahrung ist geistig, besteht als unendliche Wirklichkeit des Menschen trotz allem Scheinbaren und offenbart den vollkommenen Reichtum des göttlichen Gemütes. Der angenommene Sterbliche, um die Tatsache in ungewöhnlicher Weise zu erklären, tritt nur in diesen wahren Zustand des Seins indem er die Sterblichkeit ablegt, was einfach sein Verschwinden in der Gegenwart der geistigen Idee bedeutet. In anderen Worten, der Sterbliche ob scheinbar reich oder arm, wird nie geistig noch kann er eine reiche Vergeltung empfangen. Es ist ganz unmöglich, daß eine Annahme von Materie, ob gegenwärtig oder noch erwünscht in das Reich der Harmonie eintrete. Tatsache ist, im Gegenteil, daß aller Glaube an Materialismus der harmonischen Offenbarwerdung göttlicher Weisheit weichen muß. Dadurch wird bewiesen, daß das scheinbar Sterbliche nie wirklich gewesen ist; aber, daß die unsterbliche Idee immerwährend ihr Prinzip als unendliche Substanz und die Quelle des allgegenwärtigen Glückes erkannt hat.
Die einzig richtige Lebensweise kommt durch das Verständnis, daß das unendliche Gemüt immerwährend die unendliche Idee mit vollkommener Freude entfaltet. Gerade in dieser Freude besteht Dankbarkeit. Es ist Dankbarkeit gegen das Gemüt selbst, für das unendliche Bewußtsein, wahrer geistiger Tätigkeit, welche ewig von jeder Illusion der Materie getrennt ist. Dieses wissenschaftliche Verständnis ist der immergegenwärtige Christus, der Reichtum welcher ist „Christus in euch, der da ist die Hoffnung der Herrlichkeit.“ Auf diese Weise Wahrheit als einzige wirkliche Substanz zu erkennen und zu betätigen ist richtig dankbar sein. Dies ist gleichzeitig das Feiern der wahren Weihnacht, der unbegrenzten Entfaltung der Wahrheit die von jedem gegenteiligen Sinn erlöst. In der letzten Analyse sind wahre Weihnacht und wahre Danksagung ein und dasselbe Ding, da, wenn richtig verstanden, die tägliche Freude, daß das Gute das Prinzip ist, die eine und einzige Bedeutung von beiden ist.
Es gibt deshalb ebenso wenig eine besondere Zeit des irdischen Jahres die als eine Zeit besonderer Dankbarkeit aufgehoben werden kann, als es besondere Arten der Materie gibt für die man dankbar ist. Die einzige Dankbarkeit welche von Wert ist, ist die tägliche Freude an dem zu wirken was des Vaters ist. Doch muß wiederholt werden, dieses Geschäft ist nicht das Ansammeln von Materie. Es ist kein Widerstreit und keine Aufregung materieller Interesse. Es ist das Interesse allein göttliche Intelligenz auszudrücken. Dieses Erkennen ist nicht phantastisch sondern absolut praktisch in den alltäglichen Ereignissen. Als Idee zu leben ist das unendliche Gemüt als einzige bewegende Kraft zu kennen.
Auf Seiten 264 und 265 von „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ sagt Mrs. Eddy: „Neu-Englands letzter Danksagungstag dieses Jahrhunderts ist für die Gemüter der Menschen symbolisch von einem besseren Verständnis der Bibel und Wahrheit und Liebe praktischer gemacht; das erste Gebot der mosaischen Gesetze ist gebieterischer und ,Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst' möglicher und freudevoller gemacht.“ Obwohl dies im Jahr 1900 geschrieben worden war, ist die Behauptung heute noch anwendbarer, besonders weil sie fortfährt: „Er bedeutet, daß Liebe, selbstlos, lauter als je an die Herzen der Menschheit pocht und Einlaß findet; daß Offenbarwerdung, geistige Stimme und Vision weniger dem materiellen Gesicht und Ton untergeordnet und der Vernunft offenbarer sind; daß das Böse weniger gedeiht, weniger in Unternehmungen anlegt, Kapital verliert und für seinen wahren Wert gekauft wird; daß der Christus-Geist die Erde von menschlichem Elend reinigen wird; daß Zivilisation, Friede zwischen Nationen und die Brüderschaft der Menschen gegründet werden soll und Gerechtigkeit nicht umsonst um die heiligen Rechte der einzelnen, der Völker und Nationen flehe.“
Eine solche Behauptung muß von dem Geschäftsmann wohl überlegt, verstanden und anerkannt werden. Nur wenn man sich von einem materiellen Sinn der Dinge wegwendet zu der geistigen Idee, welche das Prinzip ausdrückt, ist man aufrichtig dankbar und beweist, daß Leben wirklich befriedigt. Der wahre Mensch ist immer für Gott tätig und nicht für den Mammon. Sogar die sogenannten Geldkreise der Welt müssen diese Tatsache früher oder später erkennen und das wahnsinnige Streben nach Materie aufgeben um die Unendlichkeit der wirklichen Versorgung zu beweisen.
