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Der Fall des Menschen

Aus der Dezember 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist unmöglich über irgend etwas zu lügen als über die Wahrheit. Sogar die phantastische Verzierung des menschlichen Daseins eines Märchens, ist von dem Anschein irgendeiner Tatsache abhängig. Ebenso ist jede große theologische Theorie entweder eine Wiederspiegelung der Wahrheit oder sie ist eine Nachahmung die sich je nach ihrem Maße der Sinnentstellung ändert. Die berühmte Allegorie im Garten Eden, die in den ersten Kapiteln des ersten Buches Moses erzählt wird, ist einer dieser Fälle. Auf sie hat die Scholastik das ganze Gewebe dogmatischer Theologie gebaut mit der Lehre des gefallenen Menschen als Grundlage, auf diese wurde die Lehre der Versöhnung im Sinne des Sühnopfers aufgerichtet. Wenn dies verstanden wird ist es leicht den Schrecken zu begreifen, den die Behauptungen der Naturwissenschaft durch die Taubenschläge der Orthodoxie verbreiteten. Jahrhundertelang wurde die „höhere Kritik“ mit „Glocke, Buch und Kerze,“ durch Argumente oder durch Verfolgung bekämpft, aber mit immer geringer werdender Wirkung. Daher kommt es, daß ein Geistlicher von Westminster, der im Jahre 1920 zu Cardiff, vor den Mitgliedern der „Britischen Association“ predigte, ruhig die Lehre von dem Fall des Menschen beiseite setzen konnte und sich weigerte in der Theorie der Allegorie Zuflucht zu finden.

Vor fünfhundert Jahren wäre der Geistliche Barnes zum Scheiterhaufen verurteilt worden für die Äußerung einer solchen Ketzerei. Vor fünfzig Jahren wäre er von dem Wirbelsturm, den Colensos gewagte Erklärungen aufgeworfen hatten, betroffen worden. Heute werden seine Exkursionen und Warnungen als „mutig“ beschrieben und erregen nicht mehr Aufsehen als ein gewöhnlicher wissenschaftlicher Wortkampf in der Times. Wenn man sich der bitteren Angriffe auf Mrs. Eddy entsinnt, in bezug auf ihre Lehre über den Fall, werden denkende Menschen anfangen die frühere Kritik neu einzuschätzen; denn die Tatsache ist, daß, während Mrs. Eddy, durch das metaphysische Verständnis der Offenbarung von Christus Jesus inspiriert, beschäftigt war die Bücher der Bibel in ein wissenschaftliches Ganzes zu verschmelzen, hat der Geistliche Barnes unbewußt einen Versuch gemacht Wunder durch Naturwissenschaft wegzuerklären. In anderen Worten, während Mrs. Eddy die Bibel gerettet hat indem sie zeigte, daß Wunder göttlich natürlich und daher eine Beweisung der absoluten Wissenschaft des Christentums sind, verfiel der Geistliche Barnes auf eine Erklärung des geistigen Bewußtseins, welches, auf materiellem Wege, von Elektronen abgeleitet sei. Dies ist das „neue Wissen“ dessen Unterstützung den Geistlichen veranlaßte „die Lehre des Falles und die Argumente welche Theologen seit St. Paulus Zeiten davon abgeleitet, fallen zu lassen,“ und infolgedessen, ob er das Unvermeidliche gesehen hat oder nicht, entweder zu Humes Definition von Wunder, als eine Überschreitung der Naturgesetze, zurückzugehen, oder nach der Art und Weise von Matthew Arnolds, das Wunder als Aberglaube zu verwerfen.

Daraus kann gesehen werden warum die Lehre der Unwirklichkeit der Materie einen so vorherrschenden Platz einnimmt in der Theologie der Christlichen Wissenschaft. Orthodoxie hat ihre Theologie in drei Hauptlehren gefaßt: den Fall des Menschen, ursprüngliche Sünde und die Versöhnung durch Jesu Vermittlung. Um Orthodoxie auf den Rang dieses „neuen Wissens“ zu bringen hat der Geistliche Barnes, mit Vorbedacht, den Fall und alles was er auf diesem Gebiet als paulinische Theologie ansieht, geopfert. Diese Verwerfung der Einheit der Bibel wurde im Interesse der Theorie gemacht die er in folgender Weise summiert: „Die Elektrone sind aus irgendeinem grundliegenden Stoff des Universums entstanden. Durch sie kam die Materie. Der Materie entsprang das Leben. Aus dem Leben entstand das Gemüt. Aus dem Gemüt entwickelt sich das geistige Bewußtsein.“ Ein solcher Gedankenvorgang setzt natürlich das erste Buch Mose, sei es als Allegorie oder nicht, beiseite. Doch ist es unmöglich hier stille zu stehen. Dieses neue Wissen, mit Materie als Gott am Helm, hat die Herrschaft über die Handlungen übernommen, und es wird klarer als je was Leibnitz behauptete als er an die Prinzessin von Wales schrieb: „Sir Isaac Newton sagt, daß Raum ein Vermittler sei welchen Gott anwende um Dinge wahrzunehmen. Wenn aber Gott eines Vermittlers bedarf um Dinge wahrzunehmen, würde daraus folgen, daß sie nicht ganz und gar von Ihm abhängig noch von Ihm erzeugt worden sind.“

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