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Im Einklang mit dem Gemüt

Aus der März 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Den Erfahrungen der Praktiker nach zu urteilen, zu denen die Leidenden kommen, um von der göttlichen Weisheit oder der Christlichen Wissenschaft zu lernen, wie die Menschheit von selbstauferlegten Leiden befreit werden kann, gibt es sehr wenige Menschen, die frei sind von beständiger innerer Aufregung über die Handlungen anderer. Der Mensch glaubt an die Zuverlässigkeit seines eigenen Gemüts und meint, Harmonie sei nur dann möglich, wenn dieses Gemüt regiert. Er sieht, daß andere Menschen geistig tätig sind, sich aber von verschiedenen Beweggründen beherrschen und von anderen Ansichten beeinflussen lassen, und er vermag dann nicht, ihre guten Absichten zu erkennen. Seiner Meinung nach sollten alle Tätigkeiten mit seinem Begriff von der richtigen Art des Verfahrens übereinstimmen. Deshalb entsteht in so manchem Geschäft ein Zustand, den man gutmütigerweise eine wohltätige Gewaltherrschaft genannt hat. Dem Arbeiter mag jedoch dieser Zustand durchaus nicht wohltätig erscheinen, indem natürliches Wachstum, intuitive Energie und individuelles inneres Schauen unterdrückt werden, die Arbeit mechanisch wird und der Gesichtskreis sich einengt, so daß kein Raum übrig bleibt für Erfindung und Genie oder für Gebetsübungen, durch welche man vom Gemüt die Erhörung erlangen und sie erkennen kann.

Elihu sagte zu Hiob: „Soll es nach deinem Sinn gehen?“ (n. d. engl. Bibelübersetzung). Möchte sich doch ein jeder von Zeit zu Zeit diese Frage vorlegen, besonders wenn er findet, daß er die Stufen des Richterstuhls erklimmt und da an dem, was andere tun, Kritik übt. Nach der „American Standard Version“ von 1901 lautet obige Frage: „Soll seine Belohnung sein wie du es willst, daß du sie abschlägst?“ Darf ein Mensch entscheiden, wie Gott ihn belohnen soll, und darf er nach seinem eigenen Gutdünken entweder wählen oder abschlagen? Nicht wenn er einen Einblick in das eine Gemüt getan hat, von dem man sagen kann, daß es die Leute und Völker auf Erden recht richtet; nicht wenn man das Vorbild Christi Jesu versteht und in seinen Fußtapfen wandelt.

Es gibt z. B. Fälle von Heilung, wo Genesung und Wohlbefinden auf die Befreiung von Rachsucht, Gereiztheit und Härte, von strengem Beurteilen seiner selbst oder anderer zurückzuführen ist, was wiederum durch die Entdeckung der Vollkommenheit des göttlichen Waltens und durch den inneren Frieden möglich wurde, der dem bereitwilligen Gehorsam gegen das göttliche Gemüt folgt. Der Wunsch, die Mitmenschen dazu zu zwingen, sich den veränderlichen Verfahrungsarten unterzuordnen, die dem menschlichen Gehirn entspringen, muß durch Grausamkeit gestützt werden. Dies wird z. B. durch die Unmenschlichkeit des Sklavenhandels veranschaulicht. Das Streben nach Macht läßt sowohl die Rechte wie die Gefühle anderer außer acht, da es für höchst wichtig angesehen wird, andere zu beherrschen, und wer andere beherrschen kann, glaubt, er werde dadurch ein richtiger Lord. Dadurch entwickelt sich Disharmonie zu einer rasenden Macht auf Erden, denn das sterbliche Gemüt sorgt stets für „viele Götter und viele Herren.“ Kein Friede ist möglich, bis die Menschen ihr Streben aufgeben, zu herrschen, mächtig und gescheit zu sein und sich durch Prahlen hervorzutun — bis sie das eine Gemüt anerkennen und nach Gehorsam, Reinheit und Barmherzigkeit trachten. Dann erlangen sie die wahre Herrschaft, die unser Lehrbuch mit folgenden Worten verkündet (Wissenschaft und Gesundheit, S. 307): „Das göttliche Gemüt ist die Seele des Menschen; sie gibt dem Menschen Herrschaft über alle Dinge. Der Mensch wurde nicht von einer materiellen Basis aus erschaffen, noch wurde ihm geboten, materiellen Gesetzen zu gehorchen, welche Geist niemals gemacht hat; die geistigen Satzungen und das höhere Gesetz des Gemüts sind sein Gebiet.“

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