Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Persönliche Heiligung

Aus der März 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Folgende Worte des Apostels Paulus gewinnen für jeden aufrichtigen Arbeiter in dem Maße seiner geistigen Entfaltung eine immer höhere Bedeutung: „Der Mensch prüfe aber sich selbst, und also esse er von diesem Brot und trinke von diesem Kelch.“ Hier ist die Frage angebracht, welcher Art dieses Brot und dieser Kelch sind, die eine so sorgfältige Vorbereitung von seiten derer verlangen, die an ihnen teilhaben wollen. Prüfen heißt forschen, und das Wort forschen bedeutet eine rege Tätigkeit, eine Tätigkeit, die fast als streng und unerbittlich bezeichnet werden könnte und mit der man nicht eher aufhören darf, als bis das ersehnte Ziel erreicht ist. Diese Ermahnung gab Paulus den Korinthern, und zwar offenbar während einer Zeit, da die Kirche in Korinth dem menschlichen Willen und dem fleischlichen Gemüt erlaubt hatte, die Kirchenregeln zu übertreten und störend auf deren Befolgung einzuwirken. Der Apostel weist deutlich darauf hin, daß die Kirche ein Zustand des Gemüts, nicht ein materielles Gebäude oder eine materielle Organisation ist, denn er sagt später in demselben Kapitel: „Verachtet ihr die Gemeinde Gottes?“ und im weiteren: „Darum sind auch viele Schwache und Kranke unter euch, und ein gut Teil schlafen.“ Schlaf versinnbildlicht jenen Zustand des Gemüts, der geistigen Eingebungen gegenüber tot ist. Und als ob er vorausgesehen hätte, daß es solche geben würde, die gern in das Allerheiligste eintreten möchten, deren geistiges Auge aber noch zu schwach oder zur Zeit noch zu trübe war, sagte er erbarmungsvoll: „Darum, meine lieben Brüder, wenn ihr zusammenkommt, zu essen, so harre einer des andern.“

Mrs. Eddy erklärt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 518): „Die geistig Reichen helfen den Armen in einer großen Brüderschaft, und alle haben dasselbe Prinzip oder denselben Vater, und gesegnet ist der Mensch, der seines Bruders Not sieht und ihr abhilft.“ Hier sehen wir, wie notwendig für uns das ernstliche Erforschen unseres Bewußtseins ist, um festzustellen, oh wir vor Gott so reich sind, daß wir das besitzen, was unseres Bruders Notdurft abhelfen kann. Jesus sagte: „Prediget das Evangelium,“ „Macht die Kranken gesund,“ und Mrs. Eddy stellt uns in Wissenschaft und Gesundheit in dem Kapitel, das die Überschrift „Die Betätigung der Christlichen Wissenschaft“ trägt, einige sehr ernste Fragen, die wir bei der Selbstprüfung in Erwägung ziehen müssen, wofern wir diese Arbeit richtig tun wollen. Auf Seite 364 sagt sie: „Zeigen sie [die Christlichen Wissenschafter] ... ihre Ehrfurcht vor der Wahrheit oder vor Christus ... durch echte Buße, durch zerknirschte Herzen, die in Sanftmut und Menschenliebe zum Ausdruck kommen?“ Und auf Seite 366 zeigt sie uns deutlich, wie wir anfangen können, uns auf die heilende Arbeit der Wahrheit und Liebe vorzubereiten, die die zerbrochenen Herzen verbindet, die Aussätzigen reinigt und denen Freiheit bringt, die von dem heimtückischen Mesmerismus der Materialität in allen seinen Formen gebunden sind.

Bedeutet Heiligung nicht, daß man sich dem Dienste des Höchsten weiht? Man muß jeden Schritt tun, der zur Darangabe des eigenen Selbst führt. Reinigung von allem, was sich den Forderungen des Christus widersetzt, ist der erste Schritt. Das Äußere des Gebäudes mag schön und anziehend sein, aber Gott verlangt „Wahrheit, die im Verborgenen liegt.“ Hier nun hält der treue Schüler erschrocken inne. So vieles muß abgelegt werden, wenn diese Arbeit richtig getan werden soll. So viel Unkraut von unerwartet üppigem Wuchs ist emporgewachsen, und vielleicht ist es ganz anderer Art als jenes Unkraut, das in früheren Tagen ausgejätet werden mußte. Selbstgerechtigkeit, Selbstrechtfertigung blühen oft neben mentaler Gleichgültigkeit und Trägheit. Vielleicht setzt man sich, wie der ungehorsame Prophet, unter den Baum vollbrachter Arbeit, anstatt energisch zu neuen Aufgaben vorzudringen, die der Erledigung harren. Wie die kleinen Füchse die Weintrauben verderben, so bringt uns die Nachsicht gegen uns selbst großen Schaden, wenn wir nicht beständig auf der Hut sind und sie gleich bei ihrem Erscheinen ausrotten. Erst im Reich Gottes können wir die Frucht des Weinstocks redlich errungenen Erfolges und unermüdlicher Tätigkeit genießen.

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / März 1920

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.