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Der Mensch ist untrennbar von Gott

Aus der August 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im achten Kapitel des Römerbriefes finden wir eine der trostreichsten Stellen in der Bibel. Paulus schreibt da: „Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn.“

Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, daß Gott Gemüt und der Mensch die Wiederspiegelung des göttlichen Gemütes ist; daher ist an dem Menschen nichts wirklich als das Gute, das er zum Ausdruck bringt. Diese Erkenntnis bereitet unaussprechliche Freude und bringt die Gewißheit der ewigen Geborgenheit, besonders in Zeiten der Not, und sie befähigt den Menschen, den Irrtum als etwas außerhalb seiner selbst zu sehen. Dadurch erlangt er Mut, den Kampf gegen die falschen Annahmen, welche behaupten, seine Persönlichkeit zu sein, aufzunehmen und fortzusetzen, und den allgemeinen Annahmen der Arzneimittellehre, der Physiologie, der Gesundheitsgesetze, des Mesmerismus, des Hypnotismus, der falschen Theologie und dergl, entgegenzutreten. Sobald die Menschen diesen Gedanken klar erfaßt haben, erfreuen sie sich geistiger Freiheit, und die Arbeit des Überwindens ist hinfort nicht mehr beschwerlich, sondern wird äußerst interessant; denn je mehr wir die Wahrheit erfassen, desto unverkennbarer wird die Nichtsheit des Irrtums, und wir fangen an, die Furcht vor seiner scheinbaren Macht zu verlieren.

Es ist anfangs nicht immer leicht, an die Tatsache zu glauben, daß alle Irrtümer und Fehler, die uns so natürlich vorkommen und die wir der Vererbung, dem Temperament oder irgendeinem materiellen Gesetze zuschreiben, in Wirklichkeit nicht bestehen; daß es keinen Raum für das Böse gibt, da Gott, das Gute, alles ist; und wir fragen uns wohl, mit welchem Recht die Christliche Wissenschaft etwas so Wunderbares lehrt. Jesus sagte: „Ihr müsset von neuem geboren werden,“ und Mrs. Eddy erklärt in „Miscellaneous Writings“ (S. 18): „Die wichtigen Gesetze, die die [neue] Geburt in der göttlichen Ordnung der Wissenschaft befördern, sind folgende:, Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.‘, Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ Wenn man diese Gebote der unendlichen Weisheit in die neue Zunge übersetzt oder sie geistig auslegt, lauten sie: Du sollst nur den Geist, nicht dessen Gegenteil in jeder göttlichen Eigenschaft, ja in der Substanz selbst lieben. Du sollst dich ausschließlich als Gottes geistiges Kind ansehen und den wahren Mann und das wahre Weib, den allharmonischen Mann und das allharmonische Weib als von geistigem Ursprung, als Gottes Wiederspiegelung, somit als Kinder eines gemeinschaftlichen Vaters, erkennen, in dem und durch den Vater, Mutter und Kind das göttliche Prinzip und die göttliche Idee bilden, ja das göttliche, Uns,‘ eins im Guten, und alles Gute in einem.“

Um sich selbst ausschließlich als „Gottes geistiges Kind“ zu erkennen, muß der Mensch die Tatsache erfassen, daß er die vollkommen reine Idee Gottes ist und daß der Anspruch des Bösen als nichts betrachtet werden kann, als eine falsche Annahme, zu deren Überwindung Gott die Macht verliehen hat, und zwar auf ähnliche Weise wie St. Georg in der Legende den Drachen sah und überwand. Der Drache ist das Symbol des sterblichen Gemütes; er sucht die reine Idee Gottes zu töten, wird aber „durch Christus, Wahrheit, die geistige Idee, ausgetrieben und so als machtlos erwiesen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 567). Wiewohl wir nun dies alles theoretisch zugeben, können wir es doch nicht alles auf einmal demonstrieren. Kein Sterblicher hat dies je vermocht. Wenn wir aber fortfahren, fleißig in der Bibel, in Wissenschaft und Gesundheit sowie in Mrs. Eddys anderen Schriften zu forschen, werden wir die falschen Ansprüche des Irrtums immer leichter und schneller erkennen; und in dem Maße, wie wir diese vernichten — ihre Unwirklichkeit beweisen —, wird das Gute in uns offenbar. Wenn wir uns aber zum Zorn, zum Kritisieren, oder zum Verdammen eines anderen hinreißen lassen, weil wir an ihm einen Irrtum wahrzunehmen glauben, den wir selbst meinen überwunden zu haben, dann sollten wir Halt machen und unsere eigene Mentalität prüfen. Wahrscheinlich werden wir finden, daß wir den Irrtum noch als etwas Wirkliches gelten lassen, ja, daß wir selbst noch viele Fehler zu überwinden haben, die derjenige, den wir verdammen möchten, vielleicht schon abgelegt hat. Dann werden wir mit der Liebe „die langmütig und freundlich“ ist, anderen für Arbeiten, die sie bereits getan haben, nur Gedanken der Liebe und ermutigende Worte entgegenbringen und sie mit frischer Kraft und entschlossenem Mut, den guten Kampf zu kämpfen, ihres Weges ziehen lassen. Das Studium von Wissenschaft und Gesundheit wird uns helfen, denen wissenschaftlich beizustehen, die den Irrtum aufrichtig bekämpfen, möge uns auch ihre Demonstration langsam vorkommen.

Schüler der Christlichen Wissenschaft, besonders Anfänger, sind oft entmutigt und enttäuscht, weil sie nicht fähig zu sein scheinen, eine bestimmte Arbeit für die ihnen so teure Sache zu verrichten. Unzertrennlich von Gott sein heißt jedoch, über dem Einfluß materieller Umstände und Zustände stehen, und das Verständnis von dieser Wahrheit ermöglicht uns den Beweis, daß uns nichts am richtigen Denken hindern kann. Dann können wir jeden Augenblick für Gott arbeiten, und wir beweisen die Machtlosigkeit materieller Annahmen, uns zu fesseln. Wir erkennen die Tatsache, daß das göttliche Gemüt nicht nur uns selbst, sondern auch alle anderen regiert, ja selbst die wichtigen Probleme, die heute die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich lenken. Das heißt das Christus-Gemüt wiederspiegeln, das alels Böse vernichtet, und diese mentale Arbeit ist gewiß wirkungsvoll, wiewohl sie unsichtbar ist. Wenn wir in dem Bewußtsein leben, daß wir der Sünde nicht dienen, sind wir imstande, trotz alelr scheinbaren Hindernisse unsere Bemühungen fortzusetzen. Weil der Mensch das Bild und Gleichnis Gottes ist und nicht von Ihm getrennt werden kann, spiegelt er Seine vollkommenen Eigenschaften wieder. Wir demonstrieren also die Einheit mit dem Vater dadurch, daß wir Seine Eigenschaften auf jeden Anspruch des Bösen einwirken lassen und dadurch das Böse vernichten.

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