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Ein neuer Himmel und eine neue Erde

Aus der August 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die umwälzende Kraft des Prinzips kann nicht aufgehalten werden im physischen Universum. Der Sauerteig der Wahrheit ist fortwährend an der Arbeit. Und wenn wohl Menschen, in materieller Blindheit, die Zeichen der Zeit mißdeuten, so läßt sich der Metaphysiker über dieselben nicht täuschen. Für den Idealisten sollte der große Krieg das Eintrittszimmer zu einem neuen Himmel und einer neuen Erde werden. Dieser Himmel und diese Erde hätten aber auch von der Erde, irdisch, sein sollen, er erkannte das zwar nicht. Die Hoffnungen der Welt sollten, nach dem Schrecken und Leiden der Schlachtfelder, in einem Frieden, dessen Symbol Wohlsein in der Materie ist, zum Ausdruck kommen. Der oberste Bäcker und der oberste Schenk sollten zusammenliegen und von den Sinnen geleitet werden. Das menschliche Gemüt hat das natürlich nicht so offen heraus gesagt; das menschliche Gemüt tut das nie. Aber das war seine Meinung. Das Morgen der „Jack Johnsons“ und der „Großen Berthas“ war das Morgen der Lotusblätter.

Es gibt aber ein altes Sprichwort, das wir, wenn Meister Wilhelm Langland sich nicht irrt, den Griechen verdanken und zwar Plato. Es heißt: „Der Mensch denkt und Gott lenkt.“ Damit hat Plato, oder wer sonst der Schmied dieses Ausdruckes war, jedenfalls andeuten wollen, daß die Menschen mit materiellen Wirkungen spielen, mit einer Eitelkeit, die noch gar nicht entdeckt hat, daß das Wort selbst Nichtsheit bedeutet. Sie sind sich völlig unbewußt, daß die geistige Ursache, welche die einzige wirkliche Macht ist, allem unterliegt. Es war diese Ursächlichkeit welche, eitles menschliches Streben zunichte machend, den großen Krieg verursachte. Es ist dieselbe Ursächlichkeit, immer noch zunichte und zunichte machend, welche den großen Frieden brachte — einen Frieden, der eigentlich Krieg ist unter einem neuen Namen. Denn, wie Jesus der Christus den Menschen des ersten Jahrhunderts gesagt hat: „Ich [der Christus, Wahrheit] bin nicht gekommen, Frieden zu senden, sondern das Schwert,“ so kann der Metaphysiker des zwanzigsten Jahrhunderts begreifen, daß, je mehr die Wahrheit die Lüge des sterblichen Gemütes verdrängt, desto heftiger die Chemikalisation toben muß, auf die Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit (S. 401) hinweist, wenn sie schreibt: „Das, was ich Chemikalisation nenne, ist die Umwälzung, die entsteht, wenn die unsterbliche Wahrheit die irrige sterbliche Annahme zerstört.“

Der große Krieg hat die Tiefen der menschlichen Natur aufgewühlt. Er hat zugleich alles, was das Beste und das Schlechteste darin ist, an die Oberfläche gebracht. Und als der Krieg aufhörte, konnten dieses Beste und Schlechteste ebenso wenig neben einander bestehen, als der Löwe und das Lamm neben einander liegen können. Man fand das Alkoholverbot mit Begierde kämpfend, allgemeines Stimmrecht mit Geschlechtsherrschaft, Klassengleichheit mit Klassenunterschied, und überall stritten Reinheit mit Unreinheit und Selbstsucht mit Selbstlosigkeit. Dies alles war jedoch nur eine neue Phase des alten Kampfes zwischen dem Guten und dem Bösen, zwischen Meridach und Tiamat, wie er im Heidentum portraitiert wurde und wie er in christlicher Theologie, durch das Symbol der Schlacht Michaels mit dem Drachen, versinnbildlicht wird. Auf Seite 28 von Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Der feste Vorsatz, Geist im Bann der Materie zu halten, ist der Verfolger von Wahrheit und Liebe.“

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