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Trübsal wirket Geduld

Aus der August 1920-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dass die göttliche Liebe einem Menschen, der sie um Heilung anfleht, diese Gabe versagen könnte, ist unmöglich, und ebenso unmöglich ist es der göttlichen Liebe, nicht augenblicklich völlige Heilung zu verleihen. Wer sein Verständnis von Gottes Gesetz anwendet, darf sofortiger und dauernder Resultate gewiß sein, wie Jesus beständig während seiner Heiltätigkeit demonstrierte und wie heutzutage jeder Christliche Wissenschafter in dem Maße beweist, in dem er dieses göttliche Gesetz versteht. Wenn dem Bestreben, die Christliche Wissenschaft anzuwenden, nicht bestimmte und sofortige Resultate folgen, so liegt die Schuld sicherlich nicht an der Wissenschaft, denn Gottes Gesetz ist vollkommen. Es fehlt vielmehr an der richtigen Betätigung. Wer geneigt ist, zu jammern, weil er Gott vergebens angefleht hat, sollte sein Denken prüfen, um die Ursache dieser Klage festzustellen. Kein Anspruch des Irrtums kann einem ernsten, aufrichtigen Wunsch widerstehen, Gottes Willen zu erkennen und zu tun, und ein ehrliches Prüfen der Gedanken im Lichte der Erkenntnis geistiger Tatsachen, die die Christliche Wissenschaft offenbart, entlarvt die irrigen Annahmen.

Die Christliche Wissenschaft offenbart die geistige Tatsache, daß die Liebe oder Gott das einzige Gemüt, das einzige Prinzip des Daseins und das einzige Leben ist, und daß der wahre Mensch die Wiederspiegelung oder die Idee dieses unendlichen, göttlichen Gemütes ist, weshalb er stets in vollkommener Harmonie mit Gott steht und Sein absolutes Gesetz und Seine absolute Gewalt offenbart. Des Menschen wahres Sein ist in Gott, daher kann niemand geistig eine Annahme der Sünde, der Krankheit oder des Todes — des Gegenteils von Gott — kennen oder zum Ausdruck bringen. Wenn ein solcher Zustand als Wirklichkeit möglich wäre, würde derjenige, der an ihn glaubt, infolge der zerstörbaren Natur solcher Irrtümer sofort vollständig vernichtet werden. Da Sünde, Krankheit und Tod kein Leben, kein Dasein und kein selbstschöpferisches oder sich selbst erhaltendes Gesetz haben, so sind diese Irrtümer ein Zustand vollständiger Leere, und der Glaube an dieselben kann nur die vermeintliche Abwesenheit der Harmonie bedeuten. Will daher der Leidende seine wahre, harmonische Identität als Bild und Gleichnis Gottes erkennen und hierdurch Heilung erfahren, so muß er seine Gedanken prüfen, um zu ermitteln, worin er, während einer früheren oder einer gegenwärtigen Erfahrung, das Leugnen der Allheit Gottes zugelassen hat, und dann muß er bereit sein, durch Bestätigung und praktische Anwendung der unendlichen Güte und Freundlichkeit Gottes, die Liebe in sich zum Ausdruck kommen zu lassen.

„Sind wir wirklich dankbar für das schon empfangene Gute? Dann werden wir uns die Segnungen, die wir haben, zunutze machen, und dadurch geschickt werden, mehr zu empfangen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 3). „Die Segnungen, die wir haben“! Lieber Dulder, siehst du nicht, wie freundlich und liebevoll dich Gott während all der Jahre geführt hat, als du noch an das Böse glaubtest und es, unwissenderweise, als eine wirkliche Macht anerkanntest? Kannst du nicht dankbar sein, daß Er dich bis auf diese Stunde erhalten und dir die Erkenntnis der Wahrheit verliehen hat — daß Er dich auch jetzt noch mit geistigen Tugenden ausrüstet, damit du ein besserer Streiter Christi sein mögest? Hast du nicht große Ursache, dich zu freuen, indem du wenigstens einigermaßen erkannt hast, daß „Trübsal Geduld“ bringt, wie Paulus sagt, und kannst du nicht die Erkenntnis dieser geistigen Tatsache angesichts des irrigen materiellen Sinnes festhalten, da du doch weißt, daß dieser ein Lügner ist?

Wer da glaubt, Gott, die Liebe, könne ihm Leiden auferlegen, hat das Wesen Gottes noch nicht erkannt. Er gewinnt nichts Gutes durch die Annahme, daß seine Schwierigkeiten von Gott gesandt seien oder daß Er sie zulasse. Man erfährt das Gute durch die Bekräftigung der Tatsache, daß das vollkommene Bewußtsein der Gesundheit und Harmonie von Gott verliehen ist, sowie durch das Verwerfen des Glaubens an einen materiellen Sinn und ein materielles Leiden. Wenn uns also ein Mißgeschick zu der Einsicht bringt wie ganz und gar unfähig menschliche Zustände oder Ereignisse sind, Harmonie herzustellen, und wenn wir gerade unser Mißgeschick zum Überwinden des Glaubens an ein, von Gott, dem unendlichen Guten, getrenntes Gemüt benutzen, dann bekunden wir ein Verständnis von der Geduld.

Mrs. Eddy hat uns mit großer Geduld den Weg gebahnt. Folgende Stelle aus „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 4) läßt erkennen, daß sie vermöge ihrer reichen Erfahrung und selbstlosen Liebe das wahre Bedürfnis der Menschheit erkannte: „Am meisten bedürfen wir des Gebetes inbrünstigen Verlangens nach Wachstum in der Gnade, das in Geduld, Sanftmut, Liebe und guten Werken zum Ausdruck kommt.“ Wenn ein solches Gebet aus dem Herzen zur göttlichen Liebe emporsteigt, empfängt es keine halbe Gabe, sondern die gnadenvolle Erleuchtung geistiger Entfaltung, welche vollkommene Gesundheit, vollkommenen Frieden und vollkommene Liebe verleiht.

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