Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,“ von Mary Baker Eddy, schreibt die Autorin auf Seite 502: „Es gibt nur einen Schöpfer und nur eine Schöpfung. Diese Schöpfung besteht in der Entfaltung geistiger Ideen und deren Identitäten, die von dem unendlichen Gemüt umfaßt und immerdar wiedergespiegelt werden. Diese Ideen erstrecken sich vom unendlich Kleinen bis zur Unendlichkeit, und die höchsten Ideen sind die Söhne und Töchter Gottes.“ Denjenigen Schülern der Christlichen Wissenschaft, die die neu-alte Wahrheit, die Mrs. Eddy durch ihre Schriften diesem Zeitalter gegeben hat, einigermaßen verstehen; welche, im Verhältnis wie sie angenommen und betätigt wird, die Welt aus der Knechtschaft falscher materieller Annahmen, die die Gesamtsumme des menschlichen Elendes ausmachen, erlöst, ist es klar, daß die Autorin, als sie die oben angeführten Worte schrieb, einen Glimmer der Stadt erfaßt hatte, die der Offenbarer mit folgenden Worten beschrieben hat: „Die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel“ herabgefahren und als „die Stadt“ welche „liegt viereckig.“
Auf Seite 592 von Wissenschaft und Gesundheit definiert Mrs. Eddy das Neue Jerusalem mit den Worten: „Die göttliche Wissenschaft; die geistigen Tatsachen und die geistige Harmonie des Universums; das Himmelreich oder die Herrschaft der Harmonie.“ In dem Kapitel, betitelt, „Die Apokalypse“ in demselben Buch hat sie es so deutlich gezeigt, daß alle die wollen, es lernen können; daß diese heilige Stadt, dieses Neue Jerusalem nicht mehr und nicht weniger ist, als der vollkommene geistige Bewußtseinszustand, von aller Materialität gereinigt, welchen alle Menschenkinder einmal erreichen müssen, ehe sie in das Himmelreich können, in das nichts eintreten kann, „das da Greuel tut und Lüge.“
In dem wunderbaren Gebet, welches Jesus Christus im Garten von Gethsemane betete, wo er mit den Jüngern hingegangen war, in der Nacht vor der Kreuzigung, nachdem sie das Abendmahl gegessen hatten und er eine kurze Strecke von ihnen weggegangen war, daß er allein mit Gott sein könne, hat er, der Wegweiser, den Schlüssel gegeben, mit welchem alle in das Himmelreich können, in den Worten: „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.“ Auch finden wir in Jeremia 31:34 die Verheißung: „Sie sollen mich alle kennen, beide, klein und groß, spricht der Herr. Denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.“
Neue und ernste Sucher nach der Wahrheit, die die Christliche Wissenschaft offenbart, solche die infolge der Prüfungen des Fleisches bereit und willig sind, irdische Annahmen beiseite zu legen und den mentalen Weg aus dem materiellen Sinn mit seinen Begleiterscheinungen von Schmerzen, Kummer, Krankheit und Tod zu beginnen, um in die Freiheit der Seele, die Freuden des Geistes einzutreten, fragen vielleicht, wie Jesus von dem reichen Jüngling gefragt wurde: „Was soll ich Gutes tun, daß ich das ewige Leben möge haben?“ und der Meister wird antworten: „Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben.“ Die Geschichte, wie sie im neunzehnten Kapitel Matthäus erzählt wird, berichtet weiter, daß der Jüngling, als er die Antwort hörte, betrübt war, denn er hatte viele Güter.
In ihrer metaphysischen Bedeutung können „die vielen Güter“ mit den vielen Annahmen des Irrtums, die dem fleischlichen Gemüt innewohnen, von welchem Paulus sagt, es sei „Feindschaft wider Gott,“ verglichen werden. Ein jeder Pilger auf diesem mentalen Weg, aus der Materialität, muß diese alle „verkaufen“ — aus den Gedanken auswerfen; denn der große Meister sagte: „Alle Pflanzen, die mein himmlischer Vater nicht pflanzte, die werden ausgereutet.“
Ein sorgfältiges Studium der Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit mit der dieser Artikel anfängt, zeigt dem empfänglichen Gedanken — in welchem Hochmut und Vorurteil keinen Platz haben — daß die unaufhörliche Entfaltung der Tätigkeit von Gottes Gedanken, oder den göttlichen Ideen, die eine und einzige Schöpfung ist, die je war und je sein wird, jene „Engel Seiner Gegenwart,“ von denen Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit (S. 512) spricht, wo sie sagt: „Geist wird durch Stärke, Gegenwart und Machtr, sowie durch heilige, von Liebe beschwingte Gedanken versinnbildlicht. Diese Engel Seiner Gegenwart, denen die heiligste Aufgabe obliegt, sind in der geistigen Atmosphäre des Gemüts in Überfülle vorhanden und bringen infolgedessen ihre eignen Kennzeichen aufs neue hervor.“ Sie erscheinen immer und werden fortfahren der Menschheit zu erscheinen, und das geistige Bewußtsein, das Himmelreich inwendig in uns, offenbaren. Diese Wahrheit, einmal erfaßt, zeigt einem auch, daß das Gegenteil von Gottes Schöpfung, oder das, was als ein materielles Universum erscheint, ein unechter oder falscher Sinn der wirklichen oder geistigen Schöpfung und die scheinbare Tätigkeit irrtümlicher Annahmen ist — jener Nebel der von der Erde aufging, von dem im zweiten Kapitel des ersten Buches Moses erzählt wird, der für einige Zeit das Wirkliche zu verhüllen scheint — bis durch das Licht, „die Feste“ des geistigen Verständnisses, welches das Wirkliche vom Unwirklichen, die Spreu vom Weizen, trennt, der Nebel oder falsche Begriff über Gottes Schöpfung für immer vertrieben ist.
Aus diesem sieht man, daß der einzige Weg auf dem man das Himmelreich erreichen kann, der ist, durch geistiges Verständnis, einer wahren Kenntnis von Gott und Seinem Christus, jeden Gedanken der seinen Ursprung nicht in Gott, dem göttlichen Gemüt hat, zu verbannen.
In dem Maße, wie der Sieg über die menschliche Individualität stattfindet, und die irrtümlichen, selbstsüchtigen Begriffe, Furcht, Haß, Unehrlichkeit, Sinnlichkeit, Neid, Habgier und dergleichen, den göttlichen Begriffen von Freiheit, Freude, Friede, Demut, Mut, Reinheit und dergleichen Platz machen, entfaltet sich den Sterblichen das geistig Gute, und Christus, Wahrheit, die Tätigkeit der göttlichen Ideen, erfüllt das Bewußtsein und offenbart die wirklichen Söhne und Töchter Gottes, in Seinem Bild und Gleichnis — die einzigen Einwohner in dieser himmlischen Stadt.
Was auch die scheinbaren Probleme, die der Wanderer auf seiner Reise zu dieser „Stadt Gottes“ antrifft, sein mögen — ein siecher Körper, ein trauerndes Gemüt, ein unharmonisches Heim, ein schlecht gehendes Geschäft, ein begrenztes Einkommen, Tumult in der Kirche, — es gibt nur einen Weg den Frieden, der allen Verstand übersteigt, zu erlangen, nämlich das Ersetzen falscher Begriffe durch die wahre Christus-Idee und in dem Verhältnis als die wahre Vision des Christus wahrgenommen wird, lernt der Wahrheitssucher, daß in Wirklichkeit kein Weg gemacht werden mußte, denn die wirklichen Kinder Gottes, die zugleich mit ihrem Schöpfer bestehen, haben immer in dieser ewigen Stadt gewohnt.
Unsere verehrte Führerin sagt auf Seite 573 von Wissenschaft und Gesundheit: „Fasse Mut, lieber Dulder, denn diese Wirklichkeit des Seins wird sicherlich einmal und in irgendeiner Weise erscheinen. Es wird keinen Schmerz mehr geben, und alle Tränen werden getrocknet sein. Wenn du dies liest, gedenke der Worte Jesu:, Das Reich Gottes ist inwendig in euch.‘ Dieses geistige Bewußtsein ist daher eine gegenwärtige Möglichkeit.“ Der Prophet Jesaja schrieb auch: „Zu der Zeit wird man ein solch Lied singen im Lande Juda: Wir haben eine feste Stadt, Mauern und Wehre sind Heil. Tut die Tore auf, daß hereingehe das gerechte Volk, das den Glauben bewahrt!“