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Dankbaren und frohen Herzens will ich berichten, wie wunderbar mich Gottes...

Aus der Januar 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dankbaren und frohen Herzens will ich berichten, wie wunderbar mich Gottes Liebe während dem Kriege behütet und geleitet hat, und welche Hilfe ich durch die Christian Science erfahren habe. Als ich an die Front abrückte, trat die ernste Frage an mich heran: Wie verhalte ich mich im Kampfe meinem Gegner gegenüber? Die einfache Erklärung unserer Führerin, Mrs. Eddy: „‚Liebet eure Feinde,‘ heißt so viel wie: ‚Ihr habt keine Feinde'“ (Miscellaneous Writings, S. 9), gaben mir Antwort, und mir ward klar, daß, wenn ich keine Feinde hatte, ich auch nie in eine Lage kommen konnte, wo ich mich gegen solche verteidigen oder auf sie schießen mußte. Mit dieser festen Zuversicht zog ich aus, nicht in den Krieg, sondern zur Arbeit in Gottes Weinberg. Und diese Zuversicht ward nicht zu Schanden. Obwohl ich in vorderster Linie war und manche Patrouille tief ins feindliche Gelände unternehmen mußte, kam ich nicht ein einziges Mal in die Lage, von den Waffen Gebrauch machen zu müssen. Annahmen von Krankheit verschwanden fast sofort durch die Behauptung der Wahrheit. Eine Vergiftung durch das scharfe französische Gas verlief harmlos und ließ keinerlei Nachwirkungen zurück. Auch von meinen Leuten, so lange sie unter meinem Kommando standen, wurde keiner getötet, verwundet oder gefangen. Dies war ein offensichtlicher Beweis, daß Gott mich schützte und führte. Einmal war ich mit einem guten Kameraden zusammen in Stellung. Wir sprachen viel über die Christian Science und lasen in Bibel und Lehrbuch. Manche Nacht saßen wir so, während die anderen schliefen, und redeten von Gottes Liebe und Treue. Und während wir in unserem engen Unterstand herrliche Stunden erlebten, tobte rechts und links um uns ein fürchterlicher Kampf. Unser Abschnitt aber war ruhig. Wir waren beide etwas enttäuscht, als wir von dieser Stellung wegkamen, doch kurze Zeit darauf machte der Gegner gerade dort einen Angriff, überrannte die ersten Gräben und nahm unsere ganze Station gefangen. Noch öfters entging ich auf diese Weise der Gefangennahme.

Oft des Abends wenn ich die Lektion las im Ruhequartier, sah ich in der Ferne die Geschütze aufblitzen und die Granaten einschlagen. Dann sagte ich mir unwillkürlich: „Durch dieses Feuer mußt du wieder, wenn du in Stellung gehst.“ Aber ich hatte kein Gefühl der Furcht; ganz wie von selbst kamen mir die tröstenden Verheißungen unseres Meisters in den Sinn. Noch nie hatte ich ihre tiefe, praktische Bedeutung so klar erkannt wie da. Über die schweren Stunden und die harten Entbehrungen dieser Kriegszeit half mir die Christian Science ganz wunderbar hinweg. Ich fühlte sie kaum und wunderte mich oft, wenn meine Kameraden unzufrieden waren und klagten. Ich habe manch einen aufrichten können, der sich um seine Lieben zu Hause sorgte oder vor der Zukunft bange war. Rat und Trost hatte ich ja jederzeit bereit, wurde ich doch selbst so wunderbar beraten und getröstet. Nur einmal wollte mein Vertrauen schwinden. Ich hatte, wie Petrus, nicht auf Christus, sondern auf den Sturm geachtet, der sich erhoben hatte. Da kam auch schon eine Disharmonie nach der anderen über mich herein und ich wünschte mich weit weg von dieser schrecklichen Umgebung. Ganz entmutigt und körperlich zerschlagen warf ich mich auf mein Lager und überlegte, was ich anfangen könnte um von der Front wegzukommen. Da stand mit einem Schlag wie ein helles Licht die Stelle aus unserem Lehrbuch vor mir: „Jeder Sterbliche muß es einmal, hier oder hiernach, mit der sterblichen Annahme von einer Gott entgegengesetzten Macht aufnehmen und sie überwinden“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 569). So stark war die Kraft dieser Erleuchtung, daß das Gefühl der Ermattung und die ganze verzagte Stimmung augenblicklich verschwunden war. Ich fühlte mich erquickt wie nie zuvor; ich hatte wieder Ruhe und Frieden — wahren, reinen Gottesfrieden.

Oft hatte mich, wenn eine schwere Aufgabe vor mir stand oder unsere Lage gefährlich schien, ein plötzlich und ungerufen erscheinender Gedanke, wie ein Engel, erfaßt und emporgehoben über die Strömung von Angst und Grauen. Nie in meinem Leben werde ich diese Zeit vergessen, und nie werde ich wieder zweifeln können an der Wahrheit der göttlichen Wissenschaft, die uns unsere geliebte Führerin wiedergegeben hat.

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