Auf Seite 88 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ sagt Mrs. Eddy: „Ideen sind der Ausfluß des göttlichen Gemüts. Gedanken, die dem Gehirn oder der Materie entspringen, sind Schößlinge des sterblichen Gemüts; sie sind sterbliche, materielle Annahmen. Ideen sind geistig, harmonisch und ewig.“ Der Schüler der Christian Science findet es nicht immer leicht die „Schößlinge des sterblichen Gemüts,“ in Form von unharmonischen, kranken oder sündhaften Annahmen, von sich selbst oder anderen zu trennen. Ein Schüler hat dies leichter gefunden wenn der wirkliche oder geistige Mensch mit dem korrekten Ausarbeiten eines Problems in der Mathematik verglichen wird. Es ist selbstverständlich, daß es nur eine richtige Antwort gibt für jedes Problem. Es mag sein, daß die richtige Antwort auf verschiedene Arten der Ausarbeitung erreicht wird, die Lösung eines Problems muß jedoch in jedem Fall, in Übereinstimmung mit der Regel oder dem Gesetz der Mathematik, welche die Basis der Lösung ausmachen, ausgearbeitet werden. Eine Anzahl Schüler mag das Problem zu lösen suchen, aber nur solche, die die Regel oder das Gesetz anwenden, werden die richtige Antwort finden.
Vielleicht, daß einige Schüler, entweder aus Unwissenheit oder irrtümlichen Begriffen dieses Prinzips, zu einem falschen Schluß gekommen sind. Inwiefern berührt dies die richtige Antwort? In keiner Weise. Wenn es hundert Schülern einer Klasse, nach viel Arbeit und Studium, mißlingen würde die unterliegende Wahrheit eines speziellen Problems in Mathematik zu erfassen, und niemand die richtige Antwort gefunden hätte, so bliebe die Wahrheit darüber dennoch vollkommen, demonstrierbar und ganz unberührt von der Unwissenheit oder falschen Anwendung, und der Lehrer wüßte das und ließe sich, durch das Mißlingen der Schüler die richtige Antwort zu geben, nicht stören.
Ebenso bleibt Gottes Idee geistig, harmonisch und ewig, ungeachtet der sterblichen, materiellen Annahmen die von der Unwissenheit des Prinzips allen wahren Seins herrühren. Es macht für den wirklichen Menschen, der jetzt Gottes Bild und Gleichnis ist und es immer gewesen ist, nicht den geringsten Unterschied, wie viele Leute glauben, daß ein Mensch blind, taub oder lahm sei. Die ewige Tatsache bleibt wahr und kann durch nichts und in keiner Weise geändert werden. „Wir sind nun Gottes Kinder“ ist die absolute Wahrheit, ganz gleich wie viele sterbliche materielle Annahmen diese Tatsache umzukehren suchen. Man sollte sich auch daran erinnern, daß, da Gott sich selbst durch Seine Idee ausdrückt, diese Idee deshalb vollkommen ist und Gottes Natur wiederspiegelt; denn Mensch, von Gott getrennt, wäre nichts. Aber der Mensch von Gottes Schöpfung ist der einzige Mensch den es gibt, und dieser Mensch hat nie etwas anderes ausdrücken können als Gott.
Es mag verschiedene Gründe geben für das Mißlingen die richtige Lösung zu finden, doch kann mit Sicherheit gesagt werden, daß die Schuld an der Annahme liegt, der Schüler kenne die besondere Regel, welche das Problem regiert, nicht. In einigen Fällen mag es nur eine kleine Abweichung von dieser Regel sein, doch genügt eine solche schon um das richtige Ergebnis zu verhindern. Desgleichen wird jeder scheinbare Mißerfolg, eine gewisse Disharmonie zu überwinden, durch die Annahme, der Mensch könne von Gott getrennt sein, verursacht; eine Annahme welche ein „Sprößling des sterblichen Gemüts“ ist; denn in Wirklichkeit ist das Prinzip eins mit seiner Idee und kann nie davon getrennt werden.
Um wieder auf das Beispiel des Lehrers und seiner Klasse zurückzukommen, sorgt sich der Lehrer einen Augenblick über die Sicherheit der Regel, welche seine Schüler nicht richtig demonstrieren konnten? Nein. Der kluge Lehrer weiß, daß es nur ein Heilmittel für den Irrtum dieser Art gibt: ein ernsteres Studium und gewissenhaftere Anwendung der Regel. Ebenso fühlt sich der Schüler der Christian Science nicht beunruhigt über sein eigenes oder eines anderen scheinbaren Mißlingen die Harmonie rasch zu demonstrieren. In Wissenschaft und Gesundheit (S. 454) erinnert uns Mrs. Eddy, daß, „Geduld, aber soll fest bleiben bis ans Ende.‘ “ Die Regel muß verstanden werden damit sie demonstriert werden kann. In dem Verhältnis als wir alle Sprößlinge des sterblichen Gemütes, diese Ergebnisse der Unwissenheit und falschen Denkens, gewissenhaft zurückweisen, wird das was vom göttlichen Gemüt ausgeht deren Platz einnehmen, und als unausbleibliches Ergebnis wird das richtige Ausarbeiten des Problems, was es auch sein möge, folgen. Dann wird erkannt werden, daß alles irrtümliche Denken über den Menschen den wirklichen Menschen nie und in keiner Weise berührt hat. Das einzige das je vor sich geht ist die Entfaltung der ewigen Vollkommenheit des Menschen, der in Gottes Bild und Gleichnis geschaffen worden ist.
Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht, sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freuet sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freuet sich aber der Wahrheit.—1. Kor. 13:4‒6.
