Anatole France behauptet, in bezug auf das Thema des großen Krieges und seinen unmittelbaren Wirkungen, daß die Enttäuschung Europas, er hätte sagen können der Welt, das überwiegende Ergebnis sei. Gewiß noch nie folgten solch traurige Ergebnisse auf so große Erwartungen: das heißt, wenn die ganze Sache oberflächlich betrachtet wird. Und doch, angenommen Monsieur France habe den Fall richtig diagnostiziert, ist, für den Zuschauer der etwas mehr sieht als „durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort,“ diese Enttäuschung nicht eine absolut notwendige Vorbereitung auf das tausendjährige Reich Christi, der Zukunft? Während dem Krieg haben die Propheten des tausendjährigen Reiches von dem Himmelreich geredet und geschrieben als ob es von solchen, die von der Erde und sehr irdisch sind, im Sturm erobert werden könnte. Sie schienen sich einzubilden, daß ein aufgezwungenes Opfer materieller Besitztümer, und das Wort Besitztum wird in seinem weitesten Sinne angewandt, ein Merkmal des alten Opfers — eines geängsteten und zerschlagenen Herzens sei. Erzwungene Opfer sind jedoch keine Opfer.
Mrs. Eddy, in dem sie die Notwendigkeit der Betätigung anstatt Bekenntnis religiöser Ideen hervorhebt, wenn irgend etwas vollbracht werden soll, fährt, auf Seite 16 von Wissenschaft und Gesundheit, weiter mit der Erklärung: „Ein großes Opfer materieller Dinge muß diesem vorgeschrittenen geistigen Verständnis vorausgehen. Das höchste Gebet ist nicht das des bloßen Glaubens; es ist Demonstration.“ Es ist wahr, tausende von Menschen waren bereit und willig jedes Opfer zu bringen das von ihnen verlangt wurde während dem Krieg. Aber zum größten Teil brachten sie es ohne ein wissenschaftliches Verständnis der Lage, auch waren sie nur eine Minderheit. Infolgedessen ist die Welt, nun sie zu der Tatsache erwacht ist, daß ihre materielle Lage sich nicht gebessert hat, durch diesen Sinn der Enttäuschung überwältigt. Sie hat, in anderen Worten, nicht das notwendige Opfer materieller Dinge gebracht, weil, während es ihr vorkam das Opfer willig gebracht zu haben, so tat sie es an den Wert und die Wirklichkeit der Materie glaubend, anstatt durch das Verständnis ihrer Nichtsheit. Ihr Opfer war darum ein Opfer objektiver Materie anstatt subjektiver Materialität, völlig unter dem Eindruck, daß etwas verloren gegangen anstatt etwas gewonnen worden sei.
Gleichzeitig ist Monsieur France's Meinung viel oberflächlicher als er ahnt. Die Welt mußte die Unbeständigkeit ihrer materiellen Begriffe lernen, und sie lernt sie auf dem einzigen Wege auf dem sie gegenwärtig fähig ist zu verstehen. Monsieur France's Rezept für Heilung ist ein schweres, und eines das sie noch schwerer zu assimilieren findet, denn es ist nichts mehr und nichts weniger als eine allerhabene Selbstlosigkeit. Um aber wirklich selbstlos zu sein muß ein Mensch seine eigene, materielle Nichtsheit verstehen lernen und auf diese Weise seine geistige Wirklichkeit erkennen. Erst wenn diese Lehre gelernt worden ist, kann der einzelne die metaphysische Bedeutung der Brüderschaft verstehen und dadurch erkennen, daß er nichts von seinem Bruder wegnehmen kann ohne sich selbst etwas zu nehmen. Anders gesagt, alles Gute wird vom Prinzip hergeleitet, ist der Ausdruck des Prinzips, und als solcher ist es unendlich. Das Gute, das unbegrenzte Gute, steht deshalb einem jeden, im Verhältnis zu seinem Verständnis vom Prinzip, zur Verfügung; und wenn ein Mensch denkt er könne etwas Unendliches von seinem Nächsten wegnehmen, so geschieht dies nur weil er an eine Begrenzung glaubt, was, obwohl machtlos gegen seinen Nächsten, nicht ohne Wirkung auf ihn selbst sein kann.
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