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Mentale Unterstützung

Aus der Februar 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


So oft hört man Christian Scientisten sagen: „Er braucht alle mentale Unterstützung die wir ihm geben können“ oder „Ich fühle so viel mentale Unterstützung von ihr.“ Ein jeder aufrichtige Schüler der Christian Science sollte sich jedoch klar bewußt sein was die metaphysische Bedeutung von „Unterstützung“ ist, und was ihre Erfüllung von uns verlangt. Sicherlich ist es nicht das Bild und Gleichnis Gottes, das unsere Unterstützung bedarf. Die klare geistige Lehre unserer geliebten Führerin, Mary Baker Eddy, lehrt uns auch, uns von materieller Persönlichkeit wegzuwenden, ihr weder nachzufolgen noch sie zu unterstützen; so finden wir diese Worte in „Miscellaneous Writings,“ auf Seite 308 anfangend: „Ich rate allen Christian Scientisten ernstlich an, von der Beobachtung und dem Studium des persönlichen Sinnes von irgend jemand abzusehen und in Gedanken weder auf ihrer eigenen Körperlichkeit noch auf der anderer, sei es als gut oder böse, zu verweilen.“

Das menschliche Gemüt fällt leicht in Versuchung die guten Eigenschaften, die Wiederspiegelung Gottes, persönlich zu machen, mit dem Ergebnis, daß der Irrtum des Götzendienstes eine Zeitlang unterstützt wird, bis der irregegangene Anbeter durch bedauerliche Erfahrung lernt, daß, anstatt wie er es wünschte, einen Freund oder eine Sache zu unterstützen, er ihnen oft tatsächlich zu schaden schien. Natürlich, ein jeder der sich der Tatsache bewußt ist, daß er auf ein Piedestal gestellt worden ist, insofern er weise und selbstlos genug ist zu verstehen was der große Meister meinte als er sagte: „Was heißest du mich gut? Niemand ist gut denn der einige Gott,“ kann nie Schaden erleiden, noch kann seine gute Arbeit durch Suggestionen des fleischlichen Gemütes aufgehalten werden. Kein Schatten kann auf das erleuchtete Verständnis des klaren metaphysischen Denkers fallen, denn wir haben die biblische Versicherung: „Wer festen Sinnes ist, dem bewahrest du Frieden, ja Frieden, weil er auf dich vertraut“ (Zürcher Bibel); nicht auf materielle Selbstheit. Wie liebevoll und dankbar sind wir gegen solche deren Leben so rein ist, daß ihre Herzenseinfalt den Christus klar durchscheinen läßt, wie das Licht durch klares, durchsichtiges Glas scheint. Könnte Dankbarkeit aufrichtiger und praktischer bewiesen werden als dadurch, daß diesen Beispielen nachgefolgt wird in der Wiederspiegelung derselben Eigenschaften des Prinzips, welche sie wiederspiegeln? Aber jemanden, der für den Mesmerismus der Schmeichelei und eigenen Wichtigkeit empfänglich ist, zu vergöttern, würde seinen Fortschritt aufhalten durch die Annahme der lügnerischen Einflüsterung, daß das Gute von der Person ausgeht anstatt vom unendlichen Gemüt. Diese Annahme behauptet die geistige Tatsache über Güte ins Gegenteil zu verändern, dadurch, daß sie auf die Stufe einer menschlichen Annahme darüber erniedrigt wird, was dem irregeführten Opfer zeitweilig geistige Blindheit verursacht, bis, oft durch Leiden, das Erwachen kommt. Kein Wunder, daß es für einen solchen Gedankenzustand schwer ist das Böse, das sich durch ein menschliches Wesen ausdrückt, unpersönlich zu sehen! Die Christian Science folgt rückhaltslos dem Meister nach in seiner Lehre und Betätigung der Tatsache, daß weder gute Eigenschaften noch schlechte Neigungen je in Personen begonnen oder ihnen angehört haben, daß nur das Gute wirklich ist, weil es eine Wiederspiegelung von Gott, dem Guten ist.

Es ist die heilige Pflicht jedes Schülers der Christian Science, so weit er es versteht, allen in der richtigen Weise eine liebevolle Unterstützung zukommen zu lassen, und dies wird durch klares, metaphysisches Denken über alles und jedermann getan. Er weiß, daß der Mensch Gottes, des göttlichen Gemütes Bild und Gleichnis ist; daß er jetzt vollkommen ist, und immer tätig göttliche Eigenschaften wiederspiegelt, daß er immer von göttlicher Weisheit regiert wird und die Wahrheit ausstrahlt. Keine Begrenzung, kein widerstreitender Sinn von Tätigkeit kann sich an die Idee der unendlichen Liebe klammern. Könnten wir jemandem einen größeren oder reineren Sinn von Liebe zeigen als dadurch, daß das mentale Bild der Körperlichkeit ausgelöscht und der wahre Begriff seiner geistigen Individualität angenommen und festgehalten wird? So sonderbar als es dem menschlichen Bewußtsein erscheinen mag, ist dennoch die einzige praktische Unterstützung die wir irgend jemandem geben können, die bewußte, geistige Erkenntnis, daß der Mensch Gottes Idee ist und es ihm nicht an Unterstützung fehlt.

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