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Seine eigene Zeile hacken

Aus der Februar 1921-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eines der ersten Dinge das jemand, wenn er weise ist, in der Christian Science lernt, ist daß er seine eigene Arbeit tun muß und daß niemand sie für ihn tun kann. Dann, wenn er das wirklich versteht, lernt er wie sie getan werden muß, nicht oberflächlich, sondern mit all der Kraft die in ihm ist. Er kann sie gerade so gut freudig tun, denn schließlich muß er sie ja doch tun, und wenn er sie nicht mit Freuden tut, ist dies ein sicherer Beweis, daß er nicht weiß was Leben ist. Das Leben muß für ihn tatsächlich eines von beiden Dingen sein: entweder erweist es sich als eine Wüste unbenutzter Gelegenheiten, die nie wiederkehren, oder es ist eine Strömung die zur Zeit der Flut nutzbar gemacht worden ist und zum Siege führt. Und ein jeder der die Evangelien im Lichte der Christian Science sorgfältig gelesen hat, weiß, daß dieser Sieg ein Sieg über das menschliche Selbst ist; welcher auf ein beweisbares Verständnis, daß der Mensch das Bild und Gleichnis Gottes, des Prinzips ist, gegründet wird. „Die christlichen Märtyrer,“ schreibt Mrs. Eddy auf Seite 388 von Wissenschaft und Gesundheit, „waren Propheten der Christlichen Wissenschaft. Durch die erhebende und heiligende Kraft der göttlichen Wahrheit errangen sie den Sieg über die körperlichen Sinne, einen Sieg, den allein die Wissenschaft erklären kann.“ Sie hackten ihre eigene Zeile.

Die wirkliche Bedeutung des Wortes Märtyrer ist Zeuge, und es wäre gut wenn mehr Leute dessen eingedenk wären und aufhören würden es einfach als Opfer anzusehen. Ein Zeuge muß nicht notwendigerweise ein Opfer sein; im Gegenteil, er hat jede Ursache es nicht zu sein. Eine Erkenntnis der Wahrheit, des Prinzips, sollte einem Menschen in allen Dingen Gelegenheit zum Siege bieten, den ganzen Weg und nicht nur teilweise: „So ihr bleiben werdet an meiner Rede,“ sagte Christus Jesus zu den Juden die an ihn glaubten, „so seid ihr meine rechten Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen.“ Es muß aber bemerkt werden, daß der Preis dieser Freiheit nicht bloß ein spasmodisches Erkennen des Prinzips ist, sondern eine fortwährende Demonstration desselben; denn es ist ganz unmöglich in einem Verständnis von etwas vorwärtszugehen ohne dieses Verständnis zu beweisen. Paulus wurde nie müde dies zu betonen. „Haltet an am Gebet,“ schrieb er der Kirche in Rom. In derselben Weise schreibt auch Mrs. Eddy auf Seite 360 von Wissenschaft und Gesundheit: „Entweder Geist oder Materie ist dein Vorbild. Wenn du versuchst zwei Vorbilder zu haben, dann hast du tatsächlich keins. Wie ein Pendel in einer Uhr wirst du hin und her geworfen werden, dich an dem Gerippe der Materie stoßen und zwischen dem Wirklichen und Unwirklichen hin und her schwingen.“

Das große Heilmittel von solchem Mißerfolg ist Arbeit; deine eigene Zeile zu hacken und nicht versuchen diejenige deines Nachbars zu hacken. Durch alle Jahrhunderte hindurch haben die Menschen den Fehler begangen ihre eigenen Zeilen zu vernachlässigen, um sich um die ihrer Nachbarn zu kümmern. Eines Menschen Zeile ist immer lange genug und mühsam genug um all seine Energie zu beanspruchen und es ist eine wissenschaftliche Tatsache, daß er seines Nächsten Arbeit erleichtert wenn er sich selbst auf seine eigene beschränkt, während er sie durch seine Einmischung nur erschwert. „Wenig Einmischung,“ sagt das alte Sprichwort, „macht gute Freunde.“ Dieses gesunde sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern, widerspricht natürlich in keiner Weise Paulus’ Geheiß an die Galater: „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ Tatsächlich kann das Gesetz Christi nur erfüllt werden wenn man seine eigene Zeile hackt. Jeder Bibelleser weiß, daß Liebe des Gesetzes Erfüllung ist, doch ist es unmöglich deinen Nächsten zu lieben, wenn du dich um seine Angelegenheiten kümmerst, anstatt um deine eigenen, denn dadurch mischest du dich in seine Art und Weise seine Erlösung auszuarbeiten. Solche Einmischung bedingt, daß man verstehen lernt was am besten ist für einen anderen und der Mensch im allgemeinen weiß selten was für ihn selbst das Beste ist, und noch viel weniger für einen anderen. Der Schüler der Christian Science, der sich ausschließlich um seine eigenen Angelegenheiten kümmert und seine ganze Zeit der Ausarbeitung seiner eigenen Erlösung widmet, ist unbedingt derjenige, der die größte Vision des Christus gewinnt und dadurch befähigt wird das Gesetz Christi am besten zu erfüllen, wenn er vor den Ansprüchen des Bösen steht welche die Menschheit bedrohen, oder wenn er von einem, der von den Schrecken der Krankheit und Sünde bedrückt ist, um Hilfe angerufen wird. Ein solcher Mensch trägt seines Nächsten Last rechtmäßig und wissenschaftlich.

Nur durch die Erkenntnis ihrer Nichtsheit kann die Last von Krankheit und Sünde je wirklich aufgehoben werden. Diese Erkenntnis wird individuell erlangt und eine Person kann sie der Menge nicht mitteilen. Sie kann zwar der Menge die Wahrheit erklären, das heißt, sie kann das Evangelium predigen, aber die Macht, durch das Heilen der Kranken ein Verständnis des Evangeliums zu beweisen, beschränkt sich auf ihn. In anderen Worten: Seine Macht zu heilen hängt von seinem Erfolg, die Lüge der Materialität für sich selbst zu zerstören, ab. Selbst wenn er seinen Nächsten dazu überreden könnte, durch seine äußere Geringschätzung der Materie, ein Einsiedler zu werden, wäre es doch außer seiner Macht einen anderen zu befähigen die Unwirklichkeit der Materie zu sehen, und zu erkennen, daß Geist die einzige Substanz ist. Ein Einsiedler macht die Materie zur Wirklichkeit aus Furcht davor, ein Sinnlicher aus Liebe dafür. Denn diese Tatsache kann ein Mensch nur für sich selbst erkennen durch Demonstration, dadurch, daß er seine eigene Zeile hackt.

Tatsächlich, so bald ein Mensch versucht seines Nächsten Zeile zu hacken, verwickelt er sich in einen Knoten von Einmischung und Kritizismus aus dem es immer schwieriger wird sich zu befreien. Im Sinne des Fehlerfindens zu kritisieren ist natürlich nicht die wahre Mission des Kritizismus, und führt unbedingt zur Einmischung in unseres Nachbars Weinberg. Du gehst mit dem bestimmten Vorsatz hin um ihm zu sagen, wie er seine Angelegenheiten besorgen sollte, und es ist ganz unvermeidlich ihm nicht zu zeigen, daß du mit seiner Art und Weise nicht einverstanden bist. Haben aber diese Kritiker für sich selbst die heilende Macht des Prinzips in einem solchen Maße bewiesen, daß ihre Ansprüche berechtigt sind? Das ist eine Frage die sie sich selbst stellen sollten; denn die Antwort darauf berührt sie selbst mehr als irgend jemand anders. Tatsächlich wird immer gesehen, daß der Ehrgeiz anderen einen Kurs zu bestimmen des Schuldigen Macht der Demonstration beeinträchtigt. Niemand verstand die Selbstüberhebung und Unvernunft solcher Einmischungen gründlicher als Mrs. Eddy, und sie machte das besonders klar in Artikel XXIII, Abschnitt 10 des Kirchen-Handbuchs unter dem Titel: „Keine Einmischung,“ in den Worten: „In der Christlichen Wissenschaft soll die Verwaltung jeder Zweig-Kirche ausgesprochen demokratisch sein, und keine Person und keine andre Kirche darf sich in ihre Angelegenheiten mischen;“ während sie in Artikel XXXI, Abschnitt 3, die Lektoren daran ermahnt als Lektoren die Regel die sie ihnen schon als Kirchen-Mitglieder vorgeschrieben hat, zu beobachten. Sie sagt: „Der Lektoren-Ausschuß darf sich in keiner Weise in die Verfassung der Zweig-Kirchen mischen oder in denselben eine Spaltung verursachen.“

Diese Neigung einer Person, durch eigene schwache Weisheit die Lade des Bundes zu stützen, wurde schon von Christus Jesus getadelt, als Petrus, wie wohl bekannt ist, es auf sich nahm sich um die Zukunft von Johannes zu bekümmern. Dessenungeachtet findet es die Welt bedeutend leichter Petrus darin nachzufolgen, als im Heilen der Kranken.

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