Auf Seite 13 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt Mrs. Eddy: „Liebe is unparteiisch und allumfassend in ihrer Anwendbarkeit und in ihren Gaben. Sie ist der offene Quell, der da ruft:, Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser.‘“ Es gibt keinen Ort wo sie uns nicht erreichen kann, keine Person die ihren Segen nicht empfangen kann, kein Bedürfnis das nicht durch sie gestillt werden kann. Ja, ihre tatsächliche Gegenwart ist allgenügend. Sie ist das eine Gemüt dem alles Denken entspringt; das Prinzip das allem Sein unterliegt; sie ist Gott, das Alles-in-allem, das einzige Sein welches ist. Auf Seite 140 von ihrem Lehrbuch schreibt Mrs. Eddy: „Der Gott der Christlichen Wissenschaft ist die allumfassende, ewige, göttliche Liebe, die sich nicht ändert, noch Böses, Krankheit oder Tod verursacht.“
Da Gott alles und die einzige Ursache ist, was ist es, daß das Gegenteil von dem was ist in unsere Erfahrung bringen kann? Was anders, als seine Unkenntnis von den Grundsätzen der Mathematik und den Gesetzen oder Regeln ihrer Anwendung, ist schuld, wenn das Kind in der Lösung mathematischer Probleme Fehler macht? In derselben Weise können wir allen Irrtum zu seiner ursprünglichen Quelle — Unkenntnis vom Prinzip, Liebe, und von seinen Gesetzen — zurückführen. Irrtum, Sünde und Krankheit sind nicht, weil allumfassende Liebe allen Raum ausfüllt, und sie kann ebensowenig ihr Gegenteil wahrnehmen als Licht Dunkelheit sehen kann. Das liebende, göttliche Prinzip ist die einzige Ursache und sobald wir dies verstehen lernen, können wir dem Befehl unseres Meisters, das Evangelium zu predigen, die Kranken zu heilen und Teufel auszutreiben, nachkommen.
Jesus tat diese Werke, die den göttlichen Ursprung seiner Mission bewiesen, während er durch die Straßen von Jerusalem ging oder an den Seeufern von Galiläa wandelte. Dazumal, wie heute, widersetzten sich die menschlichen Elemente, von denen das sterbliche Gemüt zusammengesetzt ist, dem Christus, und sprachen das Recht der Existenz an, aber sie konnten dazumal und können jetzt der Liebe, welche Wahrheit ist, nicht widerstehen. Jesus sah den Irrtum, die Falschheit, die Heuchelei und das unbarmherzige Regieren sterblicher Annahmen im Namen von Gesetz und durch den Glauben an die Wirklichkeit des fleischlichen Gemütes, aber er sah sie für das was sie waren — Irrtum, Lügen, welche behaupteten da zu sein, wo in Wahrheit gerade ihr Gegenteil, der Ausdruck von Wahrheit und Liebe, war. So erhaben und klar war sein Verständnis von der Wirklichkeit des Guten und der darausfolgenden Unwirklichkeit seines Gegenteils, des Irrtums, daß falsche Annahmen, wie Dunkelheit vor dem Licht, verschwinden mußten. Die Christian Science lehrt dieses Verständnis der unendlichen Liebe, welches die Macht ist die alle unsere Gebrechen heilt und Teufel austreibt. Sie lehrt nicht, wie es einige zu glauben scheinen, daß die Heilung durch das bloße Übersehen des Irrtums komme, oder, daß man wie der Strauß den Kopf in den Sand stecke und dann sich glauben macht, das Böse sei nicht. Sie ist absolute Wissenschaft und wirkt durch Gesetz, und dieses Gesetz, wenn angewandt und demonstriert, berichtigt den irrtümlichen Begriff der Dinge, dann erfolgt die Heilung so gewiß wie der Tag der Nacht folgt.
Der Gott der Christian Science, das Prinzip, hat nichts gemein mit der materiellen Auffassung von einem Gott der Gutes und Böses sieht und Seine Gaben auf parteiische, ungerechte Weise verteilt; noch mit einem menschlichen Sinn von Liebe, die heute ihre Zärtlichkeit über jemanden ergießt und glaubt, ihn morgen hassen zu können. Unser Gott ist, wie die Bibel lehrt: „Gestern und heute und ... auch in Ewigkeit“ derselbe, unveränderliche, göttliche Liebe, die unter allen Umständen anwendbar ist, eine gegenwärtige Hilfe die nie versagt.
Wir müssen aber diese Liebe, welche so verschieden ist von ihrer menschlichen Nachahmung, kennen lernen, um ihrer Segnungen teilhaftig sein zu können, und dies kann nur durch ein treues Festhalten ihrer Gesetze, und deren Demonstration in unserem täglichen Leben, geschehen. Es ist diese göttliche Liebe welche heilt, doch dürfen wir nicht erwarten, anderen helfen zu können durch das bloße Wiederholen von Sätzen, die als hilfreich angesehen werden. Das Kreuz der Selbstverleugnung muß aufgenommen werden, und die Erfahrungen, welche eine solche Bemühung notwendigerweise mit sich bringen, durch welche unser Verständnis bereichert wird, müssen als gute Gelegenheiten zum Fortschritt auf dem Weg zum Verständnis der Liebe erkannt werden. Wenn unser eigenes Denken klar ist, können wir anderen zur Klarheit verhelfen. Auf diese Weise predigen wir das Evangelium; nicht in Worten, sondern durch Vorbild und Beispiel. Hat nicht Jesus eben das getan? Er wußte, daß niemand außer dem Bereich der allumfassenden Liebe sein konnte.
Wir lesen in der Bibel, daß er mit Zöllnern und Sündern zu Tische saß und als ihn die Pharisäer dafür schmähten, antwortete er ihnen: „Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Gehet aber hin und lernet, was das sei: ,Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht am Opfer.' Ich bin gekommen, die Sünder zur Buße zu rufen, und nicht die Gerechten.“ Sein großes Mitgefühl befähigte ihn das Verlangen nach reiner göttlicher Liebe, das diese Zöllner, in demütiger Bescheidenheit, zu den Füßen von dem, der Liebe wiederspiegelte, brachte, deutliche zu durchschauen. Der Hochmut und die Selbstgerechtigkeit der Pharisäer beraubte diese nicht nur der segnenden Lehren Jesu, sondern auch der Freude die Hungernden mit dem Trost der Wahrheit zu speisen.
Haben wir diese „Zöllner und ... Sünder,“ die Frieden und Heilung suchen, heute nicht ebensowohl mit uns, wie sie es damals waren? Gerade die Tatsache, daß sie scheinbar böse Leidenschaften äußern ist Beweis ihres großen Bedürfnisses für die Wahrheit, und wo ein Bedürfnis ist, da ist Versorgung — dies ist das Wesen der allumfassenden Liebe. Es ist unsere Pflicht die Intelligenz, welche uns befähigen wird das Bedürfnis unserer Brüder wahrzunehmen, zu wiederspiegeln und gegen alle barmherzig zu sein, daß kein Sinn der Selbstgerechtigkeit uns zurückhalten kann. Solche die scheinbar weitgegangen sind auf der falschen Straße, brauchen vielleicht nur einen Beweis zu sehen von dem göttlichen Prinzip, welches unendlich erhaben ist über dem materiellen Sinn der Liebe. Es führt nie zum Selbst und es verurteilt nicht, sondern rettet und heilt. Gerade die Dunkelheit, in welche falsche Annahmen und Eigenliebe sie geführt hat, wird den Hunger und Durst für das Licht geistiger Liebe in ihnen wecken; denn wie Mrs. Eddy auch sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 368): „Das höchste Unrecht ist nur ein angebliches Gegenteil des höchsten Rechts.“ Alle sehnen sich danach und suchen das Glück, und, wenn der richtige Weg gezeigt worden ist, werden die Suchenden für die Lehren der Christian Science empfänglich sein und den irrtümlichen Weg gerne gegen den, der zu Gott führt, austauschen.
Wie glücklich sollten die Christian Scientisten Sein, dafür, daß sie das demonstrierbare Gesetz der Liebe einigermaßen verstehen und die segenbringende Versicherung haben, daß, wie Mrs. Eddy auf Seite 150 von ihrem Buch „Miscellaneous Writings“ schreibt, „Gott für einen so gut wie für als göttliches Leben, Wahrheit und Liebe demonstrierbar ist; und diejenigen, die Ihn wiederspiegeln sind Sein Volk — solche, welche Liebe wiederspiegeln.“
Siehe, ich, Paulus sage euch: Wo ihr euch beschneiden laßt, so nützt euch Christus nichts. Wir aber warten im Geist durch den Glauben der Gerechtigkeit, auf die man hoffen muß. Denn in Christo Jesu gilt weder Beschneidung noch unbeschnitten sein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist.— Gal. 5:2, 5, 6.
