Von christlichen Eltern, von Kindheit an, erzogen an Gott zu glauben und mit einer Universitätsbildung ausgerüstet, fühlte sich die Schreiberin einst völlig vorbereitet jede Erfahrung des täglichen Lebens zu bestehen. Doch sah sie bald ein, daß dies nur eine Annahme war, welche in der Zeit der Not die gewünschte Hilfe nicht geben konnte, obschon ihr völlig vertraut und angehangen wurde. Dieser scheinbare Mißerfolg zeigte deutlich, daß, um heilen zu können, etwas mehr notwendig ist als Universitätsbildung und ein Glaube an Gott. Dann kamen die Worte aus Paulus Brief an die Römer ins Gedächtnis: „Und stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf daß ihr prüfen möget, welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille.“
Die Erkenntnis, daß eine Tatsache bewiesen werden kann und die Unfähigkeit diese Theorie zur eigenen Befriedigung bewiesen zu haben, zeigt, daß eine Annahme immer im Reich der Annahme bleibt; während eine Tatsache, jetzt und immer, im Reich der Tatsache oder Wahrheit ist. Darum ist eine Tatsache erkennbar und muß erkannt werden.
Beim Studium der Mathematik in der Schule lernt man, daß ein Glaube an Mathematik keinen Mathematiker macht. Gerade so lernt man in Zeiten der Not, daß ein Glaube an Gott kein Verständnis von Gott verleiht. Dasselbe ist der Fall mit Musik. Man lernt, daß ein Glaube an Musik keinen Musiker ausmacht; aber Liebe zur Musik, verbunden mit einem ehrlichen Verlangen Musiker zu werden, wird einen dazu befähigen. So ist es auch mit demjenigen der Gott liebt und ehrlich wünscht Ihn richtig zu kennen. Er wird richtig geleitet zu einem Verständnis von Gott. In der Schule findet man, daß durch das Studium der Mathematik, der Glaube an Mathematik sich in ein Verständnis der Mathematik verwandelt und man infolgedessen zum Mathematiker wird. Durch das ernste Studium der Bibel im Zusammenhang mit „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, hat auch die Schreiberin gefunden, daß ein Glaube an Gott berichtigt oder in ein Verständnis von Gott verwandelt worden ist, was die Wahrheit der Worte im Evangelium Johannes bewiesen hat: „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen.“
Solche die heute einfach an Gott glauben weil sie gelehrt worden sind an Ihn zu glauben, beten nur einen vorgefaßten Begriff von Gott an, welcher weit entfernt sein mag von der Wahrheit. In dem hier erwähnten Falle, wurde ein ganz falscher Begriff von Gott angebetet. Den wahren Begriff von Gott hat das Studium der Christian Science offenbart. Ohne ein richtiges Verständnis von Gott mag man an Gott glauben und doch viele falsche Begriffe haben und sich sehr mit der Frage quälen, warum Gott ein besonderes Übel nicht heilt oder nicht geheilt hat; während man gleichzeitig glaubt, daß dieser gleiche Gott, den man vorgibt zu lieben und anzubeten, solches Leiden über einen gebracht habe oder wenigstens die Trübsal zulasse.
Es ist in der Tat hohe Zeit von einer und allen dieser falschen Annahmen zu erwachen. Man mag fragen: „Von was erwachen?“ Ist es nicht von dem falschen Begriff über Gott und den von Ihm geschaffenen Menschen; soll man nicht erwachen zu der Unrichtigkeit von Annahme um die Richtigkeit Gottes und Seiner Schöpfung wahrzunehmen? Würde das Verständnis von Gottes Richtigkeit und Güte nicht deutlich die Richtigkeit und Güte des Menschen erklären? Und würde dieses Wissen einen nicht zu der herrlichen Wahrnehmung von des Menschen Einheit mit Gott erwecken? Sicherlich. Dann findet man den wahren Gott der gut ist, vollkommen gut, der schon alles erschaffen hat und nur das was gut ist. Dieses Verständnis wird durch das Studium der Christian Science gefunden und es stimmt gewiß mit der Heiligen Schrift überein welche darauf hindeutet, daß Gottes vollkommene Schöpfung, hier und jetzt, gleichzeitig mit ihrem Schöpfer besteht; sie muß daher nicht wieder geschaffen werden, auch ist sie nicht vom täglichen Leben entfernt.
In „Unity of Good“ von Mary Baker Eddy (S. 46) wird uns gesagt: „Der wissenschaftliche Mensch und sein Schöpfer sind hier; und du wärest kein anderer als dieser Mensch wenn du die fleischlichen Empfindungen dem geistigen Sinn und der Quelle des Seins unterordnen würdest.“ Mrs. Eddy sagt auch in Wissenschaft und und Gesundheit (S. 502): „Es gibt nur einen Schöpfer und nur eine Schöpfung,“ und auch wieder auf Seite 555 desselben Buches: „Die Schöpfung ruht auf einer geistigen Basis.“ Diese angeführten Stellen erklären deutlich die wahre Natur und den wahren Charakter des Schöpfers und der Schöpfung, welche nicht materiell sind und nie materiell gewesen sind. Das was jetzt und immer geistig gewesen ist kann nicht materiell sein, obschon man in Unwissenheit einen sterblichen materiellen Sinn haben mag, von dem was eigentlich geistig ist. In der Bibel wird uns gesagt: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“
So wird man in einem wahren Sinn der Dinge unterrichtet, durch die Erkenntnis der Wahrheit dieser Erklärungen, und da sie wahr sind ist der Mensch für das Leben — das ewige Leben — vorbereitet und ausgerüstet. Durch logische Darlegung wird so die Annahme, daß der Mensch ein materielles Wesen sei, berichtigt, bis daß man weiß und versteht, daß der Mensch von Gott geboren und darum geistig ist. Als Sprößling Gottes wiederspiegelt und drückt der wahre Mensch jetzt alles aus was dem Vater angehört. Das was der Vater besitzt gehört rechtmäßig dem Kinde an, durch Wiederspiegelung. Dies ist tatsächlich des Menschen rechtmäßiges Erbe und es ist nicht zu gut um wahr zu sein.
