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Als ich zuerst von der Christlichen Wissenschaft hörte, erweckte dies einen...

Aus der November 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als ich zuerst von der Christlichen Wissenschaft hörte, erweckte dies einen wahren Widerstreit in mir, der mehrere Jahre andauerte. Nachdem ich mir schließlich eingestanden hatte, daß dieser unnatürliche Widerwille lediglich auf Vorurteil beruhte, nahm ich, um einer Sache Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, die ich eingestandenermaßen falsch beurteilte, eine Einladung zu einem Vortrag über die Christliche Wissenschaft an. Zu meiner Überraschung erklärte mein Gatte, der gleicher Ansicht mit mir gewesen war, er würde mitkommen. Die Folgerichtigkeit dieses Vortrages verscheuchte jeden widerwilligen Gedanken und hinterließ einen tiefen Eindruck, und mein Gatte erfuhr als unmittelbares Ergebnis davon sogar eine körperliche Heilung, die nicht übersehen werden konnte. Wir nahmen das freundliche Angebot eines lieben Verwandten an, uns das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, zu leihen — damals sahen wir weder, daß wir selbst eins besitzen sollten, noch hatten wir daran gedacht, daß wir eins borgen könnten — und fingen an, es sorgsam durchzulesen. Nichts hatte mich je zuvor mit solch überzeugender Gewalt ergriffen. Ich konnte es nicht beiseite legen, und wie sich mir seine Bedeutung allmählich erschloß, schien es, als ob ein helles Licht auf meinen Weg fiele, auf dem vorher nur Schatten gewesen war, und als ich mich selbst in diesem Licht betrachtete, war ich entsetzt über das, was sich mir offenbarte. Ich wußte, daß ich nun nicht mehr nach Wahrheit zu suchen brauchte, und daß von nun an meine Arbeit in dem Bestreben bestehen würde, für mich und andere die Verworrenheiten zu entfernen, in die falsche Begriffe und verkehrtes Handeln das menschliche Dasein verstrickt hatten. Ich beugte mich in Demut, um — bildlich gesprochen — meine Schuhe auszuziehen.

Wir gaben das geliehene Lehrbuch zurück und kauften uns selbst eins. Schritt für Schritt haben wir durch die uns durch „Wissenschaft und Gesundheit“ und sonstige christlich-wissenschaftliche Literatur zuteil werdende Erleuchtung, zeitweise auch mit Hilfe eines Vertreters, uns selbst bewiesen, daß diese Lehre beweisbares Christentum ist. Das Dasein hat für uns einen neuen Sinn bekommen. Ich kann nun in den biblischen Berichten die Geschichte des individuellen Menschen erkennen, die Darstellung des falschen, materiellen Sinnes und die herrliche Offenbarung des Menschen als Gottes Bild. Es ist mir nun auch klar, daß körperliche Heilung, die in meinem Denken einst so weit entfernt war von geistigen Quellen, die natürliche Begleiterscheinung geistiger Erneuerung ist. Sobald ich diese Wahrheit erkannte, fielen alte Annahmen von Schwäche und Beschränkung vielfach von mir ab. Obwohl ich früher fast arbeitsunfähig war, kann ich nunmehr meinen Platz ausfüllen und regen Anteil an laufenden Vorkommnissen nehmen, was für mich sehr viel bedeutet.

Ich bin von Schwächlichkeit, Neigung zu Tuberkulose, häufigen Mandelentzündungen und noch vielen anderen Übeln geheilt worden. Vor zwei Jahren verschwand ein Kropf vollständig, den ich sechs Jahre lang gehabt hatte. Die Erkenntnis der Heilung kam mir in einem Augenblick geistiger Erhebung. Als mir der Zustand das nächste Mal wieder einfiel, fand ich, daß er beinahe verschwunden war, und innerhalb einer Woche war jede Spur davon vergangen. Viele Unstimmigkeiten sind aus unserem Heim gewichen, und als die Kinder zu Männern und Frauen heranwuchsen, haben auch sie gelernt, sich auf die allmächtige Wahrheit zu verlassen und sind vielfach geheilt und beschützt worden.

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