Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Besucher

Aus der November 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die mannigfache Anwendung von Bildern und bildlicher Redeweise in den heiligen Büchern der Juden ist darauf zurückzuführen, daß dieselben von Morgenländern für ihr eigenes Volk und in der dort üblichen Weise, die sich bis heute erhalten hat, geschrieben wurden. Wahrscheinlich kam es den Verfassern nie zum Bewußtsein, daß der Sinn ihrer Worte durch diesen reichen Gebrauch von Bildern verdunkelt werden könnte, oder daß es ihren Lesern je schwer fallen würde, sie zu verstehen. Es war dies ihre besondere Art, ihre Lehren zu übermitteln, und sie erwarteten natürlich von Menschen mit gleichen Denkgewohnheiten, daß sie die volle Bedeutung ihrer Lehren verstehen würden.

Lesen und Schreiben war in jenen Zeiten der Entstehung der Bibel eine Ausnahme, nicht etwa eine allgemeine Kunst. Daher mußten religiöse Wahrheiten so lebendig wie möglich dargestellt werden, und was war somit naheliegender als die Anwendung von Sinnbildern und bildlicher Darstellung? Unseres Meisters Gleichnisse sind wunderbare Beispiele für diese Art zu lehren. Wie klar umrissen stehen sie da! Wie machtvoll bringen sie die Grundlagen des Christentums zum Bewußtsein! Und doch hat man nie den Eindruck, daß Jesus dabei von besonderen Personen oder Begebenheiten sprach. Er benutzte nur die alltäglichen Erfahrungen seiner Zuhörer, um seine Darlegungen zu erläutern und sie ihrem Denken tiefer einzuprägen.

Mrs. Eddy schreibt auf Seite 320 unseres Lehrbuchs, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“: „Die Bibel ist voll von bildlichen Ausdrücken; Namen drücken oftmals geistige Ideen aus.“ Nehmen wir z. B. einmal den Begriff, den das Wort „Engel“ übermittelt. In der volkstümlichen Auffassung ist ein Engel eine Art vergeistigtes menschliches Wesen in weißen Gewändern, mit Schwingen an den Schultern. Aber glaubt wirklich jemand ernsthaft an eine solche Naturwidrigkeit? Jeder Bibelkundige sollte wissen, daß die Engel von Gott gesandte Boten waren, und die von den jüdischen und griechischen Verfassern gebrauchten Wörter wollen genau dieselbe Auffassung übermitteln. Engel waren und sind Gottes Boten oder Botschaften an die Menschen, und sie erscheinen in der Form, die den Sterblichen am leichtesten verständlich ist. Solange nun Gott als ein verherrlichtes körperliches Wesen, als ein vergrößerter und verklärter Mensch betrachtet wird, solange wird die Menschheit mit allem, was sich auf Ihn bezieht oder von Ihm ausgeht, körperliche und endliche Begriffe verbinden. Es ist also ganz natürlich, daß eine klare Vorstellung von Gott bestimmend ist für die Art und das Wesen der Boten, die Ihn vertreten.

Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen

Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus diese Ausgabe / November 1922

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.