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Gedeihen

Aus der November 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Webster bestimmt den Begriff Gedeihen wie folgt: „Fortschritt oder Gewinn in etwas Gutem oder Wünschenswertem, erfolgreicher Fortschritt, Erreichung des verfolgten Zieles, Glück, Erfolg im Gegensatz zu Mißgeschick.“ Die Veranlassung zu einer näheren Prüfung dieses Wortes gab mir ein kürzliches Gespräch mit einem Herrn, der sich bemühte, ein Problem im Sinne der christlich-wissenschaftlichen Lehren auszuarbeiten. Obschon die Demonstration sich hinauszuziehen schien, war er doch in jeder Hinsicht auf wunderbare Weise beschützt worden. Tag für Tag hatte ihn das Manna gespeist. Während des Gesprächs fragte er, warum wohl gerade ihm keine Segnungen zuteil würden, wie es doch bei vielen anderen der Fall sei, und fügte hinzu: „Seit ich die Christliche Wissenschaft studiere, habe ich noch keinen einzigen glücklichen Tag gehabt.“ Die damit ausgesprochene Undankbarkeit war wirklich erstaunlich und es wurde mir klar, daß dieser Schüler noch viel studieren mußte, bevor es in ihm licht werden konnte. Christus Jesus sagte nicht: Trachtet nach den Broten und Fischen, und ihr werdet Gott erkennen lernen, sondern er sagte: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“

Haben wir uns durch das Studium der Christlichen Wissenschaft ein besseres Verständnis von der Wahrheit angeeignet, so können wir sagen, daß wir nicht nur im Guten Fortschritte gemacht, sondern auch das Wünschenswerte erreicht haben; denn Mrs. Eddy schreibt auf Seite 307 von „Miscellaneous Writings“: „Gott gibt dir Seine geistigen Ideen, und diese wiederum stillen deine täglichen Bedürfnisse.“ Gewinnen wir durch unser Studium und die notwendig damit verbundene Betätigung eine neue geistige Idee, so haben wir gewiß einen „erfolgreichen Fortschritt“ gemacht. Unsere Führerin sagt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 254), daß das „Geistige ... für das Äußere und Tatsächliche bestimmend ist.“ Ist somit ein größeres Maß von Geistigkeit nicht das einzig Erstrebenswerte? Wenn wir täglich beweisen können, daß unser Denken sich vergeistigt, haben wir dann nicht das „verfolgte Ziel“ erreicht? Wir müssen Verlangen nach Geistigkeit haben, denn der sterbliche Sinn möchte uns glauben machen, daß wir Glückseligkeit außerhalb einer geistigen Auffassung der Dinge finden können.

Da der wahre Mensch geistig ist, besteht unser „Glück“ allein darin, daß wir den geistigen Menschen besser verstehen lernen und uns weniger auf das Zeugnis der materiellen Sinne verlassen, bis wir uns zuletzt über alle Materialität erheben können. Diese Wahrheit läßt uns erkennen, von wo uns Hilfe kommt, und wir verlassen uns für unser Heil nicht mehr auf Personen, Umstände oder menschliche Unterstützung. Indem wir Gott als die einzige Macht, als unsere tägliche Hilfe anerkennen, verneinen wir tatsächlich die Wirklichkeit des Bösen oder der Disharmonie jeder Art und beweisen dadurch von neuem, daß „Wahrheit, Leben und Liebe ... ein Gesetz der Vernichtung gegen alles ihnen Unähnliche [sind], weil sie nichts verkünden außer Gott“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 243). Ist das nicht „Erfolg im Gegensatz zu Mißgeschick“? Wir sehen also, daß wir durch das tägliche Leben und Lieben dieser Wahrheit jene geistige Einsicht gewinnen, die die Grundlage wahren Gedeihens ist. Dieses Gedeihen kommt auch in einer erweiterten Erkenntnis des gegenwärtigen Guten zum Ausdruck.

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