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Arbeit

Aus der Juni 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es gibt in der Umgangssprache drei Worte, die eine verschiedene Bedeutung haben und doch sinnverwandt sind. Diese drei Worte sind: Geschäft, Beschäftigung und Arbeit. In dieser Zeit, wo man so viel über Geschäft und schlechte Geschäftslage, über Beschäftigung und Mangel an Beschäftigung, über Arbeit und Arbeitslosigkeit hört, ist es von großem Nutzen, etwas über die wahre geistige Bedeutung dieser Ausdrücke zu lernen. Der Prophet Jesaja sagte: „Der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein, und der Gerechtigkeit Nutzen wird ewige Stille und Sicherheit sein.“ Die Bedeutung des Wortes „Gerechtigkeit“ muß wohl rechtes Denken und richtige mentale Tätigkeit oder richtiges Erkennen sein. Die Worte des Propheten könnten also wie folgt umschrieben werden: Die Arbeit (Tätigkeit) des rechten Denkens oder richtigen Erkennens wird Frieden und ewige Stille und Sicherheit bringen. Dieses Verständnis des wahren Wesens der Arbeit und ihrer Resultate schließt den falschen Glauben aus, daß richtige Arbeit, Tätigkeit oder Beschäftigung mit einem Gefühl des Mangels, der Beschränkung oder der Sorge, Hand in Hand gehen kann.

Jesus sagte: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Trachte durch richtiges Denken nach der Erkenntnis Gottes, des Guten, und so wirst du mit allem versorgt sein, was du selbst nach menschlicher Auffassung nötig hast. Um auf intelligente Weise nach dem Reich Gottes trachten zu können, müssen wir erst wissen, was Gott ist, wissen, was und wo Sein Reich ist. Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mrs. Eddy, heißt es (S. 465): „Gott ist unkörperliches, göttliches, allerhabenes, unendliches Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit und Liebe;“ und auf Seite 590 lesen wir, daß das Reich Gottes „die Herrschaft der Harmonie in der göttlichen Wissenschaft“ ist, „das Reich des unfehlbaren, ewigen und allmächtigen Gemüts.“ Jesus sagte ferner: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch,“ was im Licht der obigen Auslegung heißt, daß „das Reich Gottes“ oder „das Reich des unfehlbaren, ewigen und allmächtigen Gemüts“ innerhalb jenes Bewußtseins ist, das die Eigenschaften oder Attribute des göttlichen Gemüts, Gottes, wiederspiegelt oder zum Ausdruck bringt. Mit anderen Worten, das Himmelreich oder das göttlich harmonische Bewußtsein ist da, wo Leben, Wahrheit, Liebe, das göttliche Prinzip, verstanden und demonstriert wird. Die unendliche, harmonische Tätigkeit des Gemüts, die im Erkennen des Göttlichen besteht, ist Sein „Reich.“ Diese Tätigkeit des göttlichen Gemüts ist unendlich, unbegrenzt, und daher allgegenwärtig, und da sie unendlich und unbegrenzt ist, ist sie notwendigerweise allumfassend; sie schließt aber nichts in sich und könnte nichts in sich schließen, das dem göttlichen Prinzip, Gott, unähnlich ist. Daher enthält sie kein Element der Beschränkung, der Stockung, des Mangels, der Not oder der Arbeitslosigkeit.

Gemüt, Gott, ist ewig beschäftigt durch Seine eigene unendliche, harmonische, unaufhörliche Tätigkeit. Der zu Gottes Ebenbild geschaffene Mensch muß daher notwendigerweise ewig und ununterbrochen Arbeit haben,— damit beschäftigt sein, die Tätigkeit des göttlichen Gemüts wiederzuspiegeln oder zum Ausdruck zu bringen. Es ist daher undenkbar, daß der Mensch arbeitslos sein kann. Den wahren Zustand des Menschen in Gottes Ebenbild erlangen, heißt ein Verständnis der ewigen Vollkommenheit und Sicherheit des Menschen gewinnen, jenen Bewußtseinszustand erreichen, dem, wie Jesus sagte, alles Nötige zufallen wird.

Was nützt nun die Wahrheit über Gott und Sein Reich, über den Menschen und sein göttliches Erbe, dem furchtsamen, zweifelnden Sterblichen, der scheinbar keine Arbeit finden kann, oder demjenigen, dessen Geschäft stockt und in die Brüche zu gehen droht? Das Verständnis der Wahrheit über Gott und Sein Universum ist das Verständnis des Christus, der zu dem leidenden menschlichen Sinn kommt um ihn von Furcht zu heilen und seine Schwierigkeiten zu zerstören. Dieses Verständnis ist das Gesetz der Befreiung von der Annahme der Untätigkeit, Untüchtigkeit und Unfähigkeit. Es ist das Gesetz der Ausmerzung der Angst und der Sorge, der Furcht und des Mißerfolgs, des Selbstbedauerns, der Selbstunterschätzung und der Selbstverdammung. Es ist das Gesetz der Wiederherstellung im menschlichen Bewußtsein eines normaleren, besseren Gefühls des Gedeihens und der Tätigkeit, der Versorgung und der Herrschaft. Seine Wirkung hat zur Folge, daß derjenige, der es anwendet, dahin gestellt wird, wo es für ihn zur Zeit am besten ist zu sein. Es wird für ihn und seine Angelegenheiten zum Gesetz der Versorgung, Führung und Berichtigung hier und jetzt.

Da dieses Gesetz das Gesetz Gottes, des göttlichen Prinzips, ist, kann es nicht aufgehoben, nichtig gemacht oder umgekehrt werden; und da es ein göttliches Gesetz ist, ist es stärker als irgendeine menschliche Auffassung von Gesetz, irgendeine irrige Annahme, irgendein Mensch oder gewisse Umstände. Es ist Gott, der diesem Gesetz Geltung verschafft und der diejenigen, die sich an dieses Gesetz wenden und auf seine Macht vertrauen, kräftigt, unterstützt und aufrechterhält. Und so ist es leicht zu ersehen, daß diejenigen, die die Wahrheit des Seins erfassen und die Macht des göttlichen Gesetzes verstehen und anerkennen, rein sterblichen oder materiellen Zuständen oder Annahmen nicht lange zum Opfer fallen können. Der Psalmist sagt uns: „Die jungen Löwen mögen Mangel und Hunger leiden; aber die den Herrn suchen, denen wird nichts Gutes mangeln“ (Züricher Bibel).

Wir haben den Ausspruch gehört, daß „einer auf Gottes Seite eine Majorität ist,“ und das heißt, daß einer, der sich der Gegenwart des Gemüts, der göttlichen Intelligenz, bewußt ist, alles auf seiner Seite hat und nichts gegen sich. Er ist seiner Arbeit, seiner Belohnung, seiner Geborgenheit, seiner Gesundheit und Glückseligkeit sicher, obwohl andere, denen das Verständnis von Gottes Allgegenwart fehlt, scheinbar den allgemein herrschenden Annahmen über schlechte Geschäftszustände und Arbeitslosigkeit zum Opfer fallen. Wir haben die Versicherung: „Ob tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen.“ Es ist bewiesen worden, daß diejenigen, die furchtlos auf Gott vertrauten, zu Zeiten von Krankheitsepidemien verschont blieben. Zum Beispiel ist es Tatsache, daß während der vor verhältnismäßig kurzer Zeit aufgetretenen Influenza-Epidemie diejenigen, die sich auf die Christliche Wissenschaft verließen, in hervorragendem Maße beschützt waren. Wenn dies der Fall ist, warum sollte daher derjenige, der ein Verständnis von Gott hat, wie er es durch die Christliche Wissenschaft gewinnt, sich über eine Epidemie der Furcht, die sich Geschäftsstockung oder Geschäftspanik nennt, beunruhigen? Warum sollte der, der ein Verständnis der unfehlbaren, göttlichen Wahrheit hat, sich von den lügenhaften Suggestionen über Arbeitslosigkeit und Geschäftsstockung verwirren lassen?

Vor vielen Jahren schrieb Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Begründerin der Christlichen Wissenschaft, in einem Aufsatz: „Nütze deine Zeit besser aus“ folgendes (Miscellaneous Writings, S. 230): „Ein geschäftiges Hin- und Herrennen ist kein Beweis, daß viel zustande gebracht wird.“ Obschon sie selbst ununterbrochen und unermüdlich im Dienste der Menschheit stand, so wußte sie doch, daß die erste Bedingung zu richtiger Arbeit und zu wahrem Erfolg das Erlangen und Festhalten eines andauernden, ruhigen, festen und unwandelbaren Vertrauens auf die Macht, Gegenwart und Erreichbarkeit Gottes, der göttlichen Liebe, ist. Besser als irgend jemand in diesem Zeitalter war Mrs. Eddy imstande, dieses erhabene Vertrauen auf die Macht und Güte Gottes in praktische Anordnungen und weitreichende Tätigkeiten zum Guten ihrer Mitmenschen umzusetzen. Es ist durch diese von Mrs. Eddy festgesetzten Einrichtungen, durch welche ungezählte Tausende einsehen lernen, daß das eigentliche Geschäft, die eigentliche Arbeit oder Beschäftigung des Menschen darin besteht, Gott, das Gute, zu verstehen, und daß des Menschen wirklicher Verdienst oder seine wirkliche Belohnung im Wiederspiegeln des Guten besteht.

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