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Erziehung

Aus der Juni 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Einem jeden Christlichen Wissenschafter liegt die Frage der Erziehung der Kinder sehr am Herzen. Sobald er einen Grad des Verständnisses von dem geistigen Sein und dem geistigen Gesetz erlangt hat, durch welches Krankheit und Sünde geheilt und Gesundheit und Moral auf einer zuverlässigen und wissenschaftlichen Grundlage gefestigt werden, erwacht in ihm der Wunsch, den Kindern die Wahrheit, die der Menschheit Befreiung bringt, zugänglich zu machen. Eltern vor allem haben die Verantwortung auf das Wohlergehen ihrer Kinder bedacht zu sein, und es ist ihre Pflicht und Schuldigkeit, sie im Verständnis der Wahrheit zu erziehen, um sie auf dem Wege der Gerechtigkeit zu festigen und ihnen das höchste Maß des Glücks zu sichern.

Wie es von ihrer Liebe zur Menschheit zu erwarten war, liebte Mrs. Eddy die Kinder von ganzem Herzen. Sie hatte großes Mitgefühl für ihre jungen Jahre. Sie kannte die Versuchungen und Gefahren, die der Jugend drohen, sehr wohl, und darum gründete sie zu ihrem Schutz die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule, die der Schüler bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr besuchen kann und die einen vollständigen Erziehungs-Kursus umfaßt. Der Lehrplan dieses Kursus gründet sich auf die Heilige Schrift und ist von Anfang bis Ende dazu bestimmt, den Schülern zu helfen, ein Verständnis des göttlichen Prinzips und dessen Anwendung auf menschliche Probleme zu gewinnen, in Übereinstimmung mit der göttlichen Offenbarung, die in der Bibel und Mrs. Eddys Werken, im besondern in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift,“ enthalten ist. Der Lehrplan dieses Kursus, welcher in Artikel XX des Kirchenhandbuchs ausführlich dargelegt ist, umfaßt die Zehn Gebote, das Gebet des Herrn und seine geistige Auslegung aus „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 16) die Bergpredigt und die Bibel-Lektionen, wie sie im Vierteljahrsheft der Christian Science enthalten sind. Dieser Lehrplan ist seinem Zweck wundervoll angepaßt, und es erfordert seitens der Lehrer weise Einsicht, um den Unterricht der Kinder so zu gestalten, daß derselbe, wie Mrs. Eddy im Kirchenhandbuch (Art. XX, Abschn. 2) sagt, „ihrem Verständnis“ und „ihrer Fähigkeit“ angepaßt ist, „die einfachere Bedeutung des göttlichen Prinzips, das sie gelehrt werden, zu erfassen.“

Dieser Art sind die Maßnahmen, die zur Befriedigung der geistigen Bedürfnisse der Kinder in den christlich-wissenschaftlichen Kirchen getroffen worden sind. Großartig in der Tat sind diese Maßnahmen, aber sie decken bei weitem nicht die Forderungen der Christlichen Wissenschaft in bezug auf Erziehung im allgemeinen. Was sind diese Forderungen? Sie sind in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 62) genau angegeben. Mrs. Eddy schreibt da: „Die ganze Erziehung der Kinder sollte derart sein, daß sie den Gehorsam gegen das moralische und geistige Gesetz zur Gewohnheit macht, wodurch das Kind der Annahme von sogenannten physischen Gesetzen, einer Annahme, die Krankheit großzieht, entgegentreten und sie meistern kann.“ Es ist nicht allein der Unterricht in der Sonntagsschule, der den Kindern den Gehorsam gegen das moralische und geistige Gesetz einprägen soll. „Die ganze Erziehung der Kinder“ sollte diesem Zweck dienen. Warum? Damit das Kind instand gesetzt wird, die falschen Annahmen zu meistern, welche Sünde und Krankheit fortpflanzen, indem sie sich scheinbar als Gesetz geltend machen. Wir sehen also, daß wahre Erziehung in dem Erfassen des moralischen und geistigen Gesetzes und im Gehorsam gegen dasselbe besteht.

Dies ist sicherlich ein vorzüglicher Standpunkt für einen jeden Christlichen Wissenschafter, von dem aus er in der großen Frage der allgemeinen Erziehung der Kinder vordringen kann. Der heutigen Erziehungsfrage nach zu urteilen, scheint es, daß ein weiter Weg vor uns liegt, denn es wird so viel gänzlich Verkehrtes über die Wahrheit und den Menschen, über die geistige Wirklichkeit und die diese Wirklichkeit regierenden Gesetze gelehrt. Aber die Frage, wie schwierig sie auch zu sein scheint, muß in Angriff genommen werden, nicht nur um des einzelnen Kindes willen, sondern auch um der ganzen Menschheit willen. Und ist nicht zur Verbesserung einer Lage ein großer Schritt vorwärts getan, wenn diese Lage erst klar erkannt ist? Sicherlich. Mrs. Eddys Prophezeiung auf Seite 61 von „Miscellaneous Writings,“ daß „die Erziehung der Zukunft“ in der „Unterweisung in der geistigen Wissenschaft, im Gegensatz zu den materiellen symbolischen Schein-Wissenschaften“ bestehen wird, muß ohne Zweifel in Erfüllung gehen. Bis dies erreicht ist, würden die Eltern jedoch wohl daran tun, darauf zu achten, daß die Kinder zu Hause und in der Sonntagsschule in der Christlichen Wissenschaft unterrichtet werden, damit sie imstande sind, sich gegen alles, was an den Erziehungsmethoden öffentlicher und privater Schulen irrtümlich ist, zu schützen.

Wenn man über das Obengesagte nachdenkt, ist es dann nicht offenbar, daß die moderne Erziehung vor allem Lehrer benötigt, deren Bewußtsein sich mehr und mehr vergeistigt? Je mehr der Lehrer vom göttlichen Prinzip und vom geistigen Gesetz versteht, desto besser wird er imstande sein, den Kindern den Lehrgegenstand im Licht der absoluten Wahrheit auszulegen und daraus zahllose Lehren über den Wert des Gehorsams gegen das moralische und geistige Gesetz abzuleiten. Es ist die Pflicht des aufgeklärten Lehrers, dies zu tun, denn sein Streben muß stets dahin gehen, seine Schüler im Gehorsam zum göttlichen Prinzip, dem Guten, zu erziehen. Dies ist keine schwere Aufgabe, ob nun der Lehrgegenstand Mathematik, Naturgeschichte, Geschichte oder eine Sprache sei. Niemand ist besser imstande als der in der göttlichen Wissenschaft gut unterrichtete Christliche Wissenschafter, die Tiefen eines jeden Lehrgegenstands zu ergründen und seinen Schülern die Perlen der Wahrheit, die er darin findet, entweder offen zu erklären oder sie ihnen sinnbildlich zum Verständnis zu bringen.

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