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Was uns die Geschichte von Naeman, dem Syrer, lehrt

Aus der Juni 1922-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Bibelerzählungen sind stets lebendig und anregend. Sie sind klare Veranschaulichungen menschlicher Charaktere verschiedener Art, die zu unserer Unterweisung dienen sollen. Die Christliche Wissenschaft wirft ein helles Licht auf diese kurz gefaßten, aber scharf gezeichneten Skizzen menschlicher Eigenschaften und enthüllt den tieferen Sinn, der ihnen zugrunde liegt. Keine dieser Erzählungen enthält eine bessere Lehre für uns als diejenige von Naeman, dem Syrer.

Von diesem „Feldhauptmann des Königs von Syrien“ wird uns erzählt, daß er „ein trefflicher Mann“ war „vor seinem Herrn und hoch gehalten,“ aber daß er aussätzig war. Ein aus dem Lande Israel weggeführtes kleines Mägdlein erwähnte im Gespräch mit ihrer Herrin die heilende Macht Gottes. In liebevollem Mitgefühl und kindlichem Vertrauen erklärte es, daß, wenn Elisa, der Prophet Gottes, zugegen wäre, er sicherlich den unglücklichen Mann heilen würde. Die Folge war, daß Naeman, mit einem Brief seines Königs an den König Israels ausgerüstet, sich voll Hoffnung und Zuversicht auf den Weg machte, um Heilung zu suchen. Mit einem großen Gefolge und mit reichen königlichen Geschenken beladen, die er für das Gute, das er erwartete, anbieten wollte, zog er aus. Der König Israels sah in der ihm überbrachten Botschaft nichts als Unheil; der Prophet Elisa jedoch, als er von dem Mann hörte, der so weit hergekommen war, um geheilt zu werden, befahl, daß er zu ihm gebracht werde. Und Naeman kam mit all seinem Pomp und seiner Pracht und stand vor dem Hause Elisas. Das Unerwartete geschah. Elisa ließ dem berühmten Kriegsmann durch seinen Diener sagen, er solle sich siebenmal im Jordan waschen; alsdann würde er rein werden. Der weitere Verlauf der Geschichte zeigt, daß der Prophet durch geistige Einsicht den Stolz und die Anmaßung des Syrers durchschaute und daher wußte, daß dessen Denken vor allem einer völligen Reinigung von diesen Eigenschaften bedurfte, ehe die Heilung stattfinden konnte.

Naeman hatte einen bitteren Kampf mit sich selbst auszufechten; aber liebevoller Rat stand ihm zur Seite, und schließlich trug das Gute den Sieg über das Böse davon. Er wusch sich,— oder mit anderen Worten, er erniedrigte sich,— nicht nur einmal, sondern siebenmal, in gehorsamer Befolgung des Befehls, sich zu waschen und rein zu werden, wie Gott es ihm durch Seinen Propheten befohlen hatte. Alsdann ging seine Umwandlung vor sich. Zu seiner edelmütigen und natürlichen Hochherzigkeit und seiner Willigkeit, an das Gute zu glauben,— was auch der Grund war, weshalb er sich aufgemacht hatte, um die Segnungen der Wahrheit zu suchen,— gesellte sich eine tiefe Demut, die sich in dankbarer Anerkennung vor der göttlichen Macht, die ihn geheilt hatte, beugte. Er gelobte völlige Hingabe an den einen Gott, dem er stets dienen werde. Der Mann, der seinem König treu gedient hatte, wußte wohl, was Treue gegen diesen neugefundenen Gott bedeutete. Nachdem der einst so stolze Befehlshaber über Menschen einsehen gelernt hatte, daß es in der ganzen Welt nur einen wahren Gott gibt, flehte er in rührender Weise um Vergebung, im Fall er sich durch seine menschliche Auffassung der Pflicht gegen seinen Gebieter dazu verleiten lassen sollte, einem falschen Gott zu dienen. Im Licht der Christlichen Wissenschaft sehen wir, wie notwendig es für uns alle ist, die Erfahrung Naemans, des Syrers, verstehen zu lernen und seine Selbstaufopferung nachzuahmen, ehe wir Gott in wiedergespiegelter Reinheit und Liebe richtig erkennen können.

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