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„Dem du ohne Unterlaß dienst”

Aus der April 1923-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die an Daniel gerichteten Worte des Königs: „Dein Gott, dem du ohne Unterlaß dienst, der helfe dir!” sind der Schlüssel zu der wunderbaren Befreiung des Propheten von den Löwen. Was uns schützt und befreit, muß uns natürlich nahe sein, muß eine Macht sein, die bei uns ist. Ein entferntes Licht kann uns nicht aus der Dunkelheit heraushelfen, noch kann eine uns nicht gegenwärtige Wahrheit uns bei der Anwendung der Zahlen vor Irrtümern bewahren. So muß auch die Befreiung von Leiden, Unglück oder Gefahr aller Art von einer lebendigen, erlösenden, gegenwärtigen Macht vollbracht werden,— einem Gott, der nahe ist und nicht ferne. Hier entsteht nun die Frage: Wie können wir Gott in Zeiten der Not bewußt nahe haben? Können wir es nicht durch das Bestreben, in unserm Wandel stets mit dem göttlichen Prinzip, Liebe, übereinzustimmen? Und umfaßt das nicht ein unausgesetztes Bemühen, die Eigenschaften zum Ausdruck zu bringen, die in diesem Prinzip oder Gemüt bestehen? Gütig und liebevoll sein beweist notwendigerweise die Gegenwart der Liebe, denn Liebe — mit andern Worten das göttliche Prinzip — umfaßt alles, was es an Güte und Freundlichkeit geben kann. Ist jemand wahrhaftig, so beweist er damit die tatsächliche Gegenwart der Wahrheit; Wahrhaftigkeit und Wahrheit können nicht getrennt werden. Ebenso demonstriert oder beweist die Anwendung von Intelligenz und die Betätigung des Guten die tatsächliche Gegenwart von Gemüt, dem unendlichen Guten.

Um Gott so wie Daniel ohne Unterlaß zu dienen, müssen wir unser Selbst aufgeben, müssen den falschen Sinn überwinden, der seine eignen Neigungen und Wünsche befriedigen möchte, damit der wahre Mensch in die Erscheinung treten kann. Geben ist Gottes ureigenstes Wesen, weshalb der Ausdruck „unendlich gut” so oft gebraucht wird, um das Wesen der Gottheit zu kennzeichnen. Somit stellt der Mensch, der ununterbrochen gibt oder dem Guten dient, seine Einheit mit der unendlichen Quelle alles Guten her, während derjenige sich von Gott, der einzig beschützenden und erhaltenden Macht, trennt, der in selbstsüchtiger Weise Gewinn sucht. Ohne Unterlaß dienen bedeutet somit, sich beständig der Tatsache bewußt sein, daß alle Tätigkeit, Gnade und Güte von Gott ausgeht, und daß es, getrennt von dem einen Gemüt, weder wahren Dienst, richtige Tätigkeit noch reines Denken geben kann. Jesus drückte dies mit folgenden Worten aus: „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern was er siehet den Vater tun; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.” Wir müssen wissen, daß selbst das Verlangen nach dem Guten weder ein Bestandteil noch ein Vermögen des sogenannten menschlichen Gemüts ist, sondern daß es untrennbar eins ist mit dem göttlichen Gemüt; daß jeder Gedanke, der in gütigem Wort, in liebreicher Tat, in hochherzigen Werken zum Ausdruck kommt, eine Kundwerdung eben dieses Gemüts ist, und daß Harmonie oder Güte in jeder Form der unmittelbare Ausfluß der göttlichen Intelligenz ist. Diese Erkenntnis verleiht sowohl Macht wie Schutz. Mrs. Eddy schreibt (Miscellaneous Writings, S. 37): „Unsterbliches Gemüt ist Gott, und dieses Gemüt tut sich kund durch alle Gedanken und Wünsche, die die Menschen zur Reinheit, Gesundheit und Heiligkeit und zu den geistigen Tatsachen des Seins führen.”

Unsre Erlösung vom Übel wird ganz natürlich und notwendig dadurch bewirkt, daß wir bewußt in der Gegenwart Gottes weilen, indem wir die Eigenschaften des göttlichen Wesens im täglichen Leben über. Wo Gott ist, herrscht das Gute, und darin ist des Menschen Frieden geborgen. Wenn wir die Annahme einer Selbstheit in der Materie als unwirklichen sterblichen Begriff betrachten, uns davon abwenden und unsre Wesenseinheit mit Geist darin sehen, daß wir uns als demütige Diener des lebendigen Gottes fühlen, werden wir sicherlich Befreiung vom Übel erfahren. Dies geht ganz unabwendbar aus der ganzen Art der dadurch verwirklichten Beziehung hervor. In diesem selbstlosen Dienst geht des Menschen materieller Begriff von sich selbst in dem göttlichen auf, worin er sich als Gottes Idee findet, sein Sein „verborgen mit Christo in Gott,” und darum geborgen vor dem Übel, unter welcher Maske oder in welcher Form es auch auftreten mag.

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