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Das erhörte Gebet

Aus der Oktober 1924-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unser Meister sagte: „Was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun”. „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan”. Hier öffnet uns der Meister sogar die Pforten des Himmels, indem er klar macht, wie wir unsere Last zu den Füßen der göttlichen Liebe niederlegen können. Es wird uns tatsächlich verheißen, daß jedes Gebet, das in seinem Namen geschieht, erhört wird. In seinem Namen bitten heißt beten, wie er betete, und daher fähig sein, unsere Aufgaben mit seinem Verständnis vom Sein auszuarbeiten.

Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy (S. 2) lesen wir: „Gott ist Liebe. Können wir Ihn bitten mehr zu sein?” Gott ist unveränderlich, ohne Wechsel in der Güte oder in der Harmonie. Sein ewiges Wirken steht mit der Unveränderlichkeit Seines Wesens nicht im Widerspruch. Denn Tätigkeit ist das Wesen der Liebe, sie kommt immer in Harmonie zum Ausdruck. Die Gegenwart des Lichts schließt die Anwesenheit der Dunkelheit aus. Ebenso ist Disharmonie von der Gegenwart Gottes ausgeschlossen. Folglich steht Gott in keinerlei Beziehung zu dem sogenannten Übel. Sein Wirken wird daher in aller guten Gabe und in aller vollkommenen Gabe erkannt, wie Jakobus sagt: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von obenherab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis”.

Gott ist alles Leben; Gott schließt alle Ursache und Wirkung in sich. Also ist „alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe” die Offenbarwerdung Gottes. Alles, was außer dem Guten zu sein scheint, gehört nicht in das Wirken Gottes, nicht in das Reich der Wirklichkeit, sondern in das Gebiet der Wahnvorstellungen. Jesus erkannte die Allheit Gottes und die ewige Unwandelbarkeit der Vollkommenheit; und diese Erkenntnis gab ihm Gewalt, am Grabe des Lazarus das ewige Wesen von Leben zu verwirklichen, das Gebot zu äußern: „Lazarus, komm heraus!” Wir müssen lernen, an dieser geistigen Erkenntnis teilzunehmen, um in seinem Namen beten zu können; und dieser Erkenntnis der Allheit Gottes, des Guten, unter allen Umständen treu bleiben, heißt „glauben”.

Dies erfordert Wachsamkeit; wir müssen daher gleich den klugen Jungfrauen wachen, bis der „Bräutigam” kommt. Kein Zweifel darf die sichere Erwartung trüben; denn der Zweifel macht den Blick dunkel und verzögert oder verhindert daher die Demonstration. Der Zweifel kommt nie aus dem Christus-Gemüt, sondern immer von außen, als ein Fremdkörper; eine Lüge. Der Zweifel ist eine Verneinung Gottes, ein Niederreißen, nicht ein Aufbauen. Man muß ihm mit dem Wort entgegentreten: Ich kenne dich nicht. Wenn wir uns nicht auf Zweifelsgedanken einlassen, sondern sie sofort abweisen, bleibt unser Aufbau des Glaubens ungeschwächt und kommt den göttlichen Höhen näher. Das ist der Augenblick der Heilung.

Um dieses heilige Land betreten zu können, müssen wir die Schuhe ausziehen, an denen so viel Erdenstaub—so viel vergängliches Denken—haftet; und mit festen, bewußten Schritten müssen wir vorwärts gehen. Unser Wollen und Begehren muß in Reinheit und Ehrlichkeit dem Himmel, der Heiligkeit, zugewandt sein; denn die Zweifellosigkeit des Glaubens ist nur dann möglich, wenn das Auge einen Schimmer von dem „heiligen Schmuck” erschaut, und wenn, wie Mrs. Eddy (Wissenschaft und Gesundheit, S. 323) schreibt, „der schrankenlose Gedanke voll Entzücken dahinwandelt, und der unbeschränkte Begriff sich beschwingt, damit er die göttliche Herrlichkeit erreiche”.

Es ist ein Land des Friedens und der Seligkeit, dieses Land des auf das geistige Verständnis gegründeten Glaubens. Darum „richtet wieder auf die lässigen Hände und die müden Kniee und tut gewisse Tritte mit euren Füßen, daß nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde”. Wenn wir uns in die Worte unseres Lehrbuchs ernst und treu vertiefen, schöpfen wir aus heiligen Quellen, aus dem „lautern Strom des lebendigen Wassers, klar wie ein Kristall; der ging aus von dem Stuhl Gottes und des Lammes”. Wenn wir das, was wir auf diese Weise lernen, betätigen, werden unsere Gebete solche sein, die stets erhört werden.

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