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Gebet

Aus der Januar 1925-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Neulinge in der Christlichen Wissenschaft entdecken bei ihrem Forschen bald, daß ihre frühere Art zu beten keineswegs so war, wie sie hätte sein sollen; und manchmal haben sie eine Zeitlang das Gefühl, als ob sie nicht beten könnten. Ihr erweckter Gedanke, der zu einer höheren Auffassung von Gott und Seiner Schöpfung gelangt, sieht ein, wie nutzlos es ist, um materielle Dinge zu bitten; und doch kann er die geistige Idee nicht genügend erfassen, um zu verstehen, was das Gebet des Gerechten ist. Sie haben daher ein Gefühl wie Maria, als sie am Grabe entdeckte, daß der Herr nicht darin war, und sie ausrief: „Ich weiß nicht, wo sie ihn hin gelegt haben”. Diese Sucher sollten nicht entmutigt sein, denn sie sind auf dem rechten Wege. Die Christliche Wissenschaft beseitigt die falschen Auffassungen über Gott, damit die rechten Ideen erkannt werden können. Gefäße müssen zuerst geleert werden, ehe sie wieder gefüllt werden können.

Gerade in diesem Punkt ist jedoch eine Anstrengung seitens des Suchers nötig. Gleich wie die leeren Gefäße sich nicht selbst füllen können, so muß auch der neue Gesichtspunkt ernstlich gesucht werden, sonst wird man ihn nicht finden. Jesus sagte: „Suchet, so werdet ihr finden”. Dieses Suchen ist das betätigte Verlangen nach dem Guten, und Mrs. Eddy sagt auf Seite 1 des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Verlangen ist Gebet”. Manche Patienten mögen einwenden, sie hätten immer danach verlangt, gesund zu sein, und fragen, warum ihnen die Gesundheit, die sie brauchten, nicht zuteil wurde, wenn „Verlangen ... Gebet” ist. Die Schwierigkeit in solchen Fällen liegt darin, daß das Erkennen durch die Annahme getrübt war, daß das, was sie brauchen, ein materieller Zustand oder Umstand sei. Sie erwarteten, daß dieser in Erscheinung trete, und unterließen die nötige mentale Tätigkeit, während sie die Wahrheit über den Menschen, Gottes Bild, der nicht ein materieller Körper, sondern eine göttliche Idee ist, kennen lernen mußten. Ist es denkbar, daß der Schöpfer auf uns hören würde, um zu erfahren, was wir brauchen, oder wie Er Seine Arbeit tun soll? Sollten wir Ihm nicht zutrauen, daß Er Seine Ideen kennt? Kann Er etwas anderes hervorbringen, als was im Anfang war, wo alles für „sehr gut” erklärt wurde?

Im Gegenteil, Jesus ermahnte uns: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist”; und er betete: „Dein Wille geschehe”, weil er wußte, daß des Vaters Wille „auf Erden wie im Himmel” ist. Jesus sagte ferner: „Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, daß ihr's empfangen werdet, so wird's euch werden”. Wir brauchen uns nicht um den Körper zu sorgen, wenn er nicht in Ordnung zu sein scheint, denn er ist Scheinwirkung, nicht Ursache; sondern wir müssen einsehen, daß Gottes Idee nie in Unordnung ist, daß sie immer „sehr gut” ist. Wir müssen unsere Gedanken zu dem Maßstab der Wahrheit erheben. Obgleich Jesus Krankheit jeder Art heilte, erklärte er: „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern was er siehet den Vater tun”. Dieses Sehen muß geistiges Verständnis gewesen sein. Im fünften Vers des zweiten Kapitels des ersten Buchs Mose lesen wir, daß Gott ”jede Pflanze des Feldes” machte, „ehe sie auf Erden war” (engl. Bibel). Es ist daher gewiß nicht nötig, daß Er die Pflanze ansehen muß, um zu wissen, welche Form und Farbe sie haben muß; auch brauchen wir nicht an einen gesunden oder an einen kranken Körper zu denken, wenn wir uns die göttliche Idee vergegenwärtigen. Aber die wahre Erkenntnis von Gottes Wesen müssen wir haben, auch müssen wir wissen, daß Seine Widerspiegelung, der Mensch, von derselben geistigen, nicht materiellen Art, nicht böse sondern gut, nicht verstümmelt sondern ohne Gebrechen ist. Mrs. Eddy sagt in „Wissenschaft und Gesundheit” (S. 120): „Gesundheit ist nicht ein Zustand der Materie, sondern des Gemüts”; und auf Seite 248 sagt sie ferner: „Das unsterbliche Gemüt nährt den Körper mit überirdischer Frische und Schönheit, indem es denselben mit schönen Gedankenbildern versorgt und das Elend der Sinne zerstört, das ein jeder Tag dem Grabe näher bringt”.

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