Im März 1917 erkrankte ich plötzlich heftig. Mein Zustand war so ernst, daß an meinem Aufkommen gezweifelt wurde. Ich hatte Lungenbluten, Brustfellentzündung und sehr zerrüttete Nerven. Es wurde sofort ein Arzt gerufen, der mir aber trotz aller Liebe und grötzter Bemühungen nicht helfen konnte. Ich war so schwach und elend, daß ich nicht einmal im Bett aufsitzen konnte. Sobald ich die Augen zumachte, fühlte ich mich wie in einem tiefen Graben, so eng und nicht zum Aushalten. Schlafen konnte ich gar nicht, und ich war in einem traurigen Zustand. Nach ein paar Tagen wurde ein zweiter Arzt gerufen, der aber unser Haus verließ, ohne meinen Angehörigen Hoffnung auf meine Genesung zu machen. Ich konnte keine Nahrung zu mir nehmen, wenn auch alles mit größter Sorgfalt gekocht und zubereitet war. In dieser meiner großen Not kam mir in einer Nacht ein Gedanke an die Christliche Wissenschaft, von der ich schon gehört hatte, namentlich von ihren Heilungen. Ich hatte Herolde, las aber nicht darin, weil ich glaubte, die Sache gar nicht zu verstehen. Ich bildete mir ein, man brauche nur zu sagen: Ich bin nicht krank! Von dem Vorgang der geistigen Heilung verstand ich nichts.
In derselben Nacht schrieb man auf mein Verlangen an eine mir dem Namen nach bekannte Vertreterin und bat sie, mir zu helfen,—mich zu behandeln. Sofort erhielt ich die mir so hilfreiche Antwort, getrost und freudig zu sein, denn ich sei Gottes Erbin von Gesundheit und Glück. Nie werde ich diesen Augenblick vergessen, nie genug danken können, für die Liebe und Geduld, die ich von seiten der Vertreterin empfangen habe. Meine Genesung ging langsam, aber mit jedem Tag vorwärts. Nach drei bis vier Monaten konnte ich schon ein wenig arbeiten und in sechs Monaten wieder meine volle Arbeit tun. Ich hatte nie einen Rückfall, und heute erfreue ich mich einer sehr guten Gesundheit, des Friedens und des Glücks. Erwähnen möchte ich noch, daß bei dieser Krankheit die Furcht das größte Übel war, das ich zu überwinden hatte.
In der Zeit der sogenannten Grippe-Epidemie wurden wir alle in kurzer Zeit durch die Anwendung der Wahrheit geheilt. Ich erinnere mich noch gut, wie schnell und heftig mich diese Grippe anpackte. Ich war allein, um im Bureau die Aufträge entgegenzunehmen, und konnte fast nicht mehr gehen. Als ich die Treppe hinaufstieg, um in mein Zimmer zu gehen, um von neuem die Wahrheit zu behaupten, schien ich zusammenzubrechen; denn der ganze Leib schien krank. Ich setzte mich einen Augenblick hin und vergegenwärtigte mir die Macht Gottes als die einzige bestehende Macht und wies allen Irrtum energisch zurück. In wenigen Minuten war ich vollständig geheilt und voller Glück, Kraft und Freude. Wie glücklich und dankbar ich war!
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