Eines der wichtigsten Hilfsmittel zum geistigen Wachstum eines Christlichen Wissenschafters ist die christlich-wissenschaftliche Literatur. Es ist von größter Bedeutung, daß der Sucher nach der Wahrheit einen Wegweiser findet, der ihm klar den Pfad zum Himmel zeigt. Diesen Wegweiser hat er in der autorisierten christlich-wissenchaftlichen Literatur.
Was heißt für die christlich-wissenchaftliche Literatur autorisiert sein? Mary Baker Eddy verlieh den Verwaltern ihres Vermächtnisses das alleinige Recht der Veröffentlichung der von ihr verfaßten Werke über die Christliche Wissenschaft und der christlich-wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft das alleinige Recht der Herausgabe der von ihr gegründeten christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften. Keine andere Körperschaft hat daher das Recht, die erwähnte Literatur oder Auszüge daraus zu verlegen. Es ist leicht verständlich, daß diese Regelung den Zweck hat, zu schützen; und ein Augenblick ehrlichen Nachdenkens führt uns dazu, mehr Wert auf den Ausdruck „autorisiert” zu legen, als es manchmal geschieht.
Die Offenbarung der Wahrheit, die, wie der Stern im Morgenlande vor neunzehnhundert Jahren, die Weisen der Jetztzeit zu der Erkenntnis ihres geistigen Königreichs führt, muß vom sterblichen Turmbau zu Babel rein erhalten werden, um Verwirrung zu verhüten, die die Arbeiter der Einheit ihres Denkens und Handelns entfremdet.
Dem Anfänger in der Christlichen Wissenschaft scheint es manchmal gleichgültig zu sein, ob er autorisierte christlich-wissenchaftliche oder solche Literatur liest, die unter dem Namen der Christlichen Wissenschaft von fremden Verlagshäusern herausgegeben wird. Er vergißt dabei unseres Meisters Gleichnis von dem Mann, der sein Haus auf den Felsen, und dem, der es auf Sand gebaut hat. Mrs. Eddy gibt uns in ihren Werken eine Offenbarung, und das, was in den regelmäßig erscheinenden Zeitschriften enthalten ist, ist das Ergebnis des Wirkens dieser Offenbarung im Bewußtsein der Menschen. Nur wer ohne alle Rückund Seitenblicke der Offenbarung der Mrs. Eddy nacheilt, kann mit der Überzeugung des Simon Petrus sprechen: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!”
Einer der vorgebrachten Gründe, nicht autorisierte Literatur zu lesen, ist der, daß sie „leichter zu verstehen sei als autorisierte Literatur”. Man sollte jedoch eingedenk sein, daß autorisiert sein nicht gleichbedeutend ist mit dem bloßen Übereinstimmen mit einer juristischen Formalität, sondern daß autorisierte christlich-wissenschaftliche Aufsätze die Gedanken wiedergeben, die das göttliche Gemüt gibt. Die Wahrheit wird zu den Verfassern durch ihr Verständnis gesprochen, wie sie vor alters zu den Kindern Israel gesprochen wurde. Es dürfte einleuchten, daß wir, um die Segnungen der reinen Wahrheit zu erhalten, sie nicht entstellen dürfen, um sie mundgerecht zu machen, sondern daß wir eher danach ringen müssen, durch Wachen und Beten, die Wahrheit so zu verstehen, wie sie geoffenbart und demnach von Gott autorisiert wurde.
Ein Quell ist dort am reinsten, wo er aus dem Boden springt; und die göttliche Wahrheit sehen wir am klarsten, wenn wir am treuesten die uns durch Mrs. Eddy zu ihrer Entfaltung verordneten Mittel benützen. Wir alle sind dazu berufen, dafür zu sorgen, daß, wie Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 367) sagt, das „Salz seine Würze nicht verliere”, daß das Verständnis von dem einen göttlichen Prinzip, das uns unsere Führerin in ihren Werken erläutert, durch kein Denken, das nicht auf das Prinzip gegründet und daher nicht von Gott autorisiert ist, verdunkelt werde. Christus Jesus sagte: „Niemand kommt zum Vater denn durch mich”, und die entsprechenden Worte der Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit” (S. 326) lauten: „Wer die Quelle erreichen und das göttliche Heilmittel für alle Übel finden will, muß nicht versuchen, den Berg der Wissenschaft auf einem andern Wege zu erklimmen”.
