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„Löset ihn auf und lasset ihn gehen”

Aus der Mai 1925-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Löset ihn auf und lasset ihn gehen!” waren die Worte, die Jesus zu den um ihn Versammelten sprach, als Lazarus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen aus dem Grabe hervorkam. Ob Jesus wohl nur von den materiellen Hüllen redete, die Lazarus behinderten? Liegt hier nicht der Schluß nahe, als habe er vielmehr die mentalen Fesseln gemeint, nämlich ihre Annahmen von Krankheit und Tod, mit denen das sterbliche Gemüt den Lazarus beschwerte? „Jesus rief Lazarus wieder ins Leben zurück durch das Verständnis, daß Lazarus niemals gestorben war, nicht durch das Zugeständnis, daß sein Körper gestorben und wieder lebendig geworden war”, schreibt Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 75). Indem die Versammelten Lazarus nicht nur materiell, sondern auch mental lösten, erlebten alle, nicht nur Lazarus, bis zu einem gewissen Grade eine Auferstehung,—eine Auferweckung aus den alten Annahmen, daß Leben in der Materie sei, daß Krankheit und Tod wirklich und zu fürchten seien.

„Löset ihn auf und lasset ihn gehen!” Ruft uns nicht Christus, Wahrheit, diese Worte ständig zu? Wenn alle bereit wären, dieser Mahnung zu folgen, soweit sie es verstünden, wie würde dieses Licht der Wahrheit trösten, heilen und befreien! Aber wieviel eher lassen die Menschen sich von den sogenannten materiellen Sinnen täuschen! Und so kommt es, daß sie mit ihrem falschen Denken nicht lösen, sondern binden und beschweren, sei es ihre Nebenmenschen, sei es sich selbst bei ihren Erfahrungen und Problemen. Größtenteils geschieht es aus Unwissenheit oder aus Mangel an geistigem Verständnis; denn es muß für alle Menschen viel erhebender sein zu befreien als zu binden, und im Befreien sich selbst zu befreien.

Wie können wir aber der oben angeführten Forderung des Herrn gerecht werden? In keiner andern Weise als wie uns Christus Jesus selbst vorlebte. Sein ganzes Reden und Handeln gründete sich auf die Wahrheit des geistigen Seins und war von der göttlichen, helfenden Liebe durchdrungen. Um ihm nachzufolgen, müssen wir zunächst in das geistige Verständnis der Wirklichkeit hineinwachsen; und dies gelingt uns durch ernstliches Studium der Christlichen Wissenschaft und durch Anwendung des Gelernten im täglichen Leben. Dann werden wir verstehen, was unsere Pflichten gegen Gott und unsern Nächsten sind. Mrs. Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 505): „Verständnis ist die Scheidelinie zwischen dem Wirklichen und Unwirklichen. Geistiges Verständnis entfaltet Gemüt—Leben, Wahrheit und Liebe—und demonstriert den göttlichen Sinn, indem es den geistigen Beweis des Universums in der Christlichen Wissenschaft liefert”. Wir müssen also recht denken, wenn wir frei werden wollen. Es gibt keine andere Lösung.

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