Es fördert den Christlichen Wissenschafter in seinem Fortschritt sehr, wenn er im Denken den göttlichen Zweck der Bewegung der Christlichen Wissenschaft beständig in den Vordergrund stellt. Dieser Zweck ist die volle Befreiung der Menschen vom materiellen Sinn von Leben, eine Befreiung, die dadurch erreicht wird, daß sie ihnen die Wirklichkeit des geistigen Seins zum Bewußtsein bringt. Daß dies eine große Arbeit ist, ist so gewiß wie die Tatsache, daß die Arbeit getan werden muß; „denn der Herr Zebaoth hat's beschlossen—wer will's wehren?” Die Bewegung der Christlichen Wissenschaft wird sich ihrer Verpflichtung der Gottheit gegenüber erst dann ganz entledigt haben, wenn alle Menschen aller Rassen Gott kennen gelernt haben und der materielle Sinn für immer zum Schweigen gebracht ist.
Mit diesem hohen Ziel vor Augen, gebührt es sich für Christliche Wissenschafter als Krieger in einem gerechten Kriege mit der ganzen Materialität, die Ausrüstung, für die die göttliche Weisheit gesorgt hat, sorgfältig zu überblicken. Das erleuchtete Denken vergangener Zeiten ist uns in der heiligen Bibel erhalten. Unserer Zeit ist die Offenbarung Gottes durch unsere Führerin, Mary Baker Eddy, in dem Lehrbuch, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”, und ihren anderen Werken dargelegt. Wir haben einen göttlich verordneten Kirchenorganisationsplan, um dieses Wort der Wahrheit zu schützen und zu verbreiten. Unter den schützenden Fittichen Der Mutter-Kirche sind mancherlei Formen der Tätigkeit des göttlichen Gemüts am Werke. Sie bewegen sich alle unter dem göttlichen Antrieb, die gnadenreiche Absicht der göttlichen Liebe zu erfüllen. Eine der wichtigsten dieser christlichen Tätigkeiten führen unsere Zeitschriften aus. Durch die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften kommen wir in unmittelbare Berührung mit unseren Mitmenschen in der ganzen Welt und werden auf unserer Reise durch den freien Austausch der Segnungen der Liebe, die sich überall in der bewußten Erfahrung unserer Brüder zeigen, unterstützt. Auch das Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft mit seinen aus der Bibel und aus unserem Lehrbuch weise ausgewählten Lektions-Predigten segnet uns.
Der Erforscher der Christlichen Wissenschaft weiß, daß es nur einen Gott und für dieses Zeitalter nur eine Offenbarerin des Wortes Gottes gibt, unsere Führerin. Er weiß, daß Gottes wohlgeordneter Plan zur Ausbreitung Seiner Offenbarung unter den Menschen sozusagen mit der Offenbarung der Christlichen Wissenschaft zusammentraf. In diesem weise geordneten Plan nimmt das gedruckte Wort einen Platz von großer Wichtigkeit ein. Durch unsere Bücher und Veröffentlichungen wird der gute Same in die Felder des Bewußtseins der ganzen Welt gesät. Die Erfindungen der Herstellung des Papiers und der Buchdruckerkunst haben die menschlichen Möglichkeiten der Ausbreitung des Christus, der Wahrheit, beträchtlich vermehrt. Das gesprochene Wort war eigentlich die einzige Art der Verbreitung, die für Christus Jesus und die ersten Christen zur Verfügung stand.
Hast du je an die Jahrhunderte geduldigen Strebens und Forschens gedacht, die dem gedruckten Wort von heute vorangingen? Die schön gedruckte Seite, die wir jetzt als selbstverständlich hinnehmen, ist das Ergebnis der Arbeit vieler Menschen vieler Geschlechter zu verschiedenen Zeiten,—das Ergebnis des Ringens mit vielen Beschränkungen, die die Materie dem Ausdruck des Gedankens entgegenstellt, und ihrer allmählichen Überwindung. Die Babylonier und die Chinesen sollen die ersten Schritte getan haben, um den Gedanken durch die Buchdruckerkunst auszudrücken. Auch hält man die Chinesen für die ersten, die Papier herstellten; und ihr Verfahren, das von den Arabern erlernt wurde, kam später nach Europa. Viele Völker leisteten zur Erfindung der Buchdruckerkunst ihren Beitrag, ehe sie Gutenberg in der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts in Deutschland zur praktisch verwertbaren Entfaltung brachte.
Man bedenke, was die Bewegung der Christlichen Wissenschaft ohne das gedruckte Wort wäre. Es gäbe keine gedruckte Bibel, kein gedrucktes Lehrbuch, keine gedruckten Zeitschriften. Schätzen wir diese nützliche Erfindung in dem Maße, wie wir sollten, und tun wir alles, was wir können, um, wie das Gemüt es bestimmt, durch ihren Gebrauch das Wort des lebendigen Gottes in der ganzen Welt zu säen? Die Geschichte lehrt uns, daß die englische Geistlichkeit das Drucken der Bibel in der englischen Sprache bitter bekämpfte; daß die ersten gedruckten Bibeln und viele von denen, die sie zu lesen wagten, öffentlich verbrannt wurden. Die Fesseln des Aberglaubens gingen in die Brüche und die Materie widersetzte sich. Doch der ganze Widerstand gegen das gedruckte Wort ist noch nicht verstummt. Wenn auch nicht so dreist und gewalttätig, so zeigt er sich heute doch in der Form der Gleichgültigkeit, der Furcht in Gestalt von Beschränkung und der Selbstsucht. Da wir als Christliche Wissenschafter etwas von den Verfahren der mentalen Suggestion verstehen, wollen wir wohl auf der Hut sein, damit wir den stillen Einflüsterungen des Bösen, die die gerechte Anwendung des gedruckten Wortes, wie sie unser Kirchenhandbuch anweist, aufhalten möchten, kein Gehör schenken.
Wir demonstrieren wahres Sein in dem Verhältnis, wie wir in Übereinstimmung mit Gott denken und leben. „Die wissenschaftliche Einheit, die zwischen Gott und dem Menschen besteht, muß im praktischen Leben ausgearbeitet werden”, schreibt Mrs. Eddy auf Seite 202 von Wissenschaft und Gesundheit. Es gelingt uns nicht, Gott näher zu kommen, wenn wir unser Denken nur mit einigen Seiner Absichten in Übereinstimmung bringen und andere außer acht lassen. Gott ist einer, und Er ist unteilbar. Wir finden unsere Einheit mit Ihm in dem Maße wie wir Seine Offenbarung begreifen, Seine Kirche und ihr christliches Wirken wahrnehmen und unser Denken mit Seinem Willen, der in Seinem Erlösungsplan ausgedrückt ist, freudig in Übereinstimmung bringen. Ihm und den Seinen gehören die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften; denn der Vater hat dem Sohne alle Dinge gegeben. Diese Verkündiger des Christus gehören uns, damit wir sie mit der Liebe, mit der Er uns liebt, lieben, unterstützen, für sie schreiben und auf sie abonnieren. Wenn sich unser Denken nicht ganz in der Richtung des Erlösungsplans des Vaters bewegt und ihn, einschließlich aller unserer Zeitschriften, nicht vollständig unterstützt,—beweist dies dann nicht, daß wir auf eine Form der Suggestion hören, die geltend machen will, daß Gottes Kinder von etwas Gutem, das für sie bereitet ist, getrennt werden können? Die grundlegende Tatsache von des Menschen Einheit mit Gott, dem Guten, richtig verstehen macht einen unfehlbar zum tätigen Christlichen Wissenschafter, zum Mitglied Der Mutter-Kirche und zum Abonnenten auf alle Zeitschriften.
Manchmal hört man einwenden: Wozu soll ich auf den Héraut und den Herold abonnieren? Ich kann weder französisch noch deutsch lesen. Dies kann wahr sein, aber viele unserer Brüder tun es. Wie steht es mit ihnen? Wünschen wir, daß das Wort Gottes in das Herz aller Brüder in der ganzen Welt gesät werde? Natürlich wünschen wir es. Wenn wir uns für einen Augenblick von dem falschen Beweggrund: Was kann ich dadurch erlangen? ab- und dem wahren Beweggrund: Kann ich dadurch irgendwie dienen? zuwenden, dann wird sich die richtige Antwort sofort zeigen. Laßt uns stets die nach innen gerichtete Einflüsterung: Was kann ich bekommen? mit dem nach außen blickenden Gebet: Zeige mir, Vater, wie ich immer mehr und noch mehr geben kann, zum Schweigen bringen!
Manchmal verführt uns der Irrtum, die Suggestion laut werden zu lassen: Ich nehme den Monitor nicht, weil ich keine Zeit habe, ihn zu lesen. Das ist derselbe kleine Teufel der Selbstsucht. Er bedient sich nur anderer Worte. Diese Einflüsterung möchte einen in Selbst-Interesse begraben und einen von den Segnungen ausschließen, die den Menschen nach der Verordnung der göttlichen Liebe durch die Spalten dieses Boten des Lichts zuteil werden sollen. Haben wir nicht das Interesse, dafür zu sorgen, daß der Monitor, der von Gott dazu ausersehen ist, die Menschheit zu segnen und zu heilen, eine immer bessere Zeitung wird, ungeachtet dessen, ob wir im gegenwärtigen Augenblick glauben, Zeit zu haben, ihn zu lesen oder nicht? Was wir nötig haben, ist eine etwas klarere Erkenntnis unserer Einheit mit allem Guten.
Mit mancherlei falschen Annahmen beladen kommen die Menschen zur Christlichen Wissenschaft. Bald werden sie von einigen dieser Annahmen geheilt; und sie bleiben der Wissenschaft treu, weil sie wissen, daß sie von allen Annahmen geheilt werden, wenn sie ihren Teil dazu beitragen. Eine Annahme, die der Sterblichkeit innewohnt und allen Sterblichen gemein ist, ist ein beschränkter Gesichtspunkt. Die Sterblichen denken und leben in einem sehr beschränkten Sinn von Leben. Sie bewegen sich in ausgetretenen Gleisen. Das menschliche Dasein ist wie die harte Arbeit in einer Tretmühle. Das Weltall ist oft bloß ein Wort, eine Theorie, nichts weiter. Wie kommt man aus dieser langweiligen Tretmühlarbeit heraus; und wie werden die Beschränkungen beseitigt? Wie werden die Menschen von ihrem engen, selbstsüchtigen Gesichtspunkt befreit, damit sie eine erweiterte Lebensauffassung erlangen und mit der ganzen Schöpfung und einem allumfassenden Sinn der Dinge enger verbunden werden?
Die Werke der Mrs. Eddy zeigen, wie gut sie die ganze Welt, die Völker, deren menschliche Aufgaben und Bemühungen, sie zu lösen, kannte. Sie sah, daß die Menschen nicht nur von Sünde und Krankheit befreit, sondern auch aus ihren gewohnten Gleisen der Unwissenheit und aus den eingemauerten Gemächern des Selbst herausgehoben werden müssen. Das Forschen in der Bibel und in ihren Werken gründet unser Denken richtig auf die grundlegenden geistigen Tatsachen des Seins, und das Lesen des Christian Science Monitor wird unsern Gesichtskreis erweitern, unsern Ausblick vergrößern und uns enger mit den wichtigeren Interessen der ganzen Menschheit verbinden. Aus seinen Spalten erfahren wir von der Heilung in der ganzen Welt, die die Tätigkeit des Christus, der Wahrheit, im menschlichen Bewußtsein bewirkt. Er unterrichtet uns zum Beispiel über die ersten Zeichen des Vergehens des uralten Klassensystems in Indien, über das immer erfolgreichere Ringen der Massen nach freier Betätigung des einzelnen in politischer und in industrieller Hinsicht und über die mächtigen Veränderungen des Denkens in der mohammedanischen Welt.
Diese bedeutende Zeitung bringt uns in liebevolle Berührung mit allen Völkern der Welt. Sie hebt das Denken aus dem Schlamm der Unwissenheit und des Vorurteils heraus und verhilft uns durch eine höhere Wertschätzung des allumfassenden Guten zu einem volleren Maß des Menschentums und der Brüderschaft. „Wir sollten unsern Körper vergessen”, schreibt Mrs. Eddy auf Seite 261 von Wissenschaft und Gesundheit, „indem wir des Guten und des Menschengeschlechts gedenken”. Wir sollen nicht nur des Guten und unser selbst gedenken; wir sollen des Guten und seiner Allumfassendheit gedenken,—des Guten, das von allen Menschen überall zum Ausdruck gebracht wird und in noch vollerem Maße zum Ausdruck gebracht werden soll. Wir wollen daher den weltweiten Gesichtskreis gewinnen und unsere Parteilichkeit und unser Rassenvorurteil aufgeben. Laßt uns die mentalen Gemeinde-, Staatsund Volksgrenzen durchbrechen und immer mehr in Begriffen des allgemeinen Interesses und der allgemeinen Brüderschaft der Welt denken. Dies alles hilft uns der Monitor durch seine erzieherischen und aufklärenden Nachrichtenspalten vollbringen. Er segnet alle, indem er allen erkennen hilft, daß „die Erde ist des Herrn und was darinnen ist”.
Unsere Achtung für die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften ist das Maß der Tiefe unseres Verlangens nach der Erlösung des einzelnen und der Allgemeinheit. Die Mutter-Kirche, die von Gott beauftragt ist, steht mit der Worfschaufel in der Hand da, um im menschlichen Denken die Spreu vom Weizen zu sichten und den geistig Hungernden durch diese Verkündiger des Christus das Manna der Wahrheit, ja, die geistige Substanz, das Wort Gottes, zu geben. In dem schönen Gedanken unserer Führerin auf Seite 24 und 25 von Retrospection and Introspection „nehmen” sie „die Dinge Gottes und zeigen sie der Kreatur”.
    