Da kamen die Weisen vom Morgenland gen Jerusalem, ... und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe” lesen wir im zweiten Kapitel des Evangeliums des Matthäus.
Die Welt hatte lang auf das Kommen des Propheten und Königs gewartet, der sein Volk zum vollen Frieden führen sollte. Ist es daher zu verwundern, daß bei der Verkündigung der Geburt des Kindes Jesu die Weisen aus weiter Ferne kamen, um es zu sehen und ihre reichen Gaben als Zeichen der Liebe und Verehrung zu seinen Füßen niederzulegen? Auch wir freuen uns mit den Weisen vor alters, und unser Herz ist von tiefer Dankbarkeit gegen Gott erfüllt für die Segnungen, die unser Leben so sehr bereichern, und besonders dafür, daß Er uns Seinen Sohn, unsern Wegweiser, der uns das Licht der Wahrheit brachte, gegeben hat. Sein Kommen bedeutet für uns alle mehr als wir mit Worten ausdrücken können; und in Demut neigen wir uns vor ihm und bringen ihm unsere Liebe, unser Opfer und unsern Dienst dar — unvergängliche Gaben, die unserem Vater angenehmer sind als jedes rein materielle Opfer. Die Gott wohlgefälligen Gaben sind geheiligte Hingebung an das Christusvorbild, selbstlose Liebe und Achtung gegen unsere Brüder und Treue gegen die Sache Seines Reichs.
Wir sind vielleicht nicht in dem Sinne reich, was die Welt reich nennt; doch wir alle haben etwas zu geben. Was uns am meisten not tut, sind nicht so sehr materielle Dinge, sondern unser rechtes Denken, unser geistiges Mitwirken, unser freudiges Erwidern jedes Rufs der Menschheit. Wie Petrus können auch wir sagen: „Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: im Namen Jesu Christi von Nazareth stehe auf und wandle!” Kann es eine größere Befriedigung geben als diejenige, die wir darin finden, daß wir dem unmittelbaren Bedürfnis derer, die mit uns in Berührung kommen, hilfreich entgegenkommen?
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