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Die Forderung jeder Stunde

Aus der Februar 1926-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”, schreibt unsere geliebte Führerin, Mary Baker Eddy, auf Seite 261 und 262: „Das Gute fordert vom Menschen, daß er zu jeder Stunde das Problem des Seins ausarbeite”. Diese Erklärung schien erschreckend, als sie zum erstenmal über dem Denken einer Forscherin aufdämmerte. Sie schien so gebieterisch, so all-umfassend, so unumgänglich. Die Betreffende dachte: Was soll aus den vielen an unsere Zeit gestellten scheinbaren materiellen Forderungen werden, die uns nicht zu jeder Stunde dienen lassen? Was wird aus dem Vergnügen oder der Erholung, die wir als unser Bedürfnis und Recht ansehen? Das waren verwirrende Fragen. Sie erkannte, wie weit entfernt sie von der Forderung war, Gott, dem Guten, jede Stunde ihres Daseins zu weihen. Sie fragte sich: Könnte ich sagen, daß ich selbst nur eine Stunde täglich in der Erfüllung dieser Forderung zubringe? Der menschliche Sinn machte die immer drängenden Pflichten geltend, daher der Mangel an Zeit für religiöses Forschen und Betrachten. Doch das Licht begann über dem beunruhigten Denken aufzudämmern. Die alten Vorstellungen von Religionsübung fingen an, dem neuen Gesichtspunkte, den die Christliche Wissenschaft bringt, zu weichen.

Allmählich kam die Erkenntnis, daß die Forderung des Guten nicht darin besteht, daß man jede Stunde den himmlischen Vater knieend anfleht, etwas zu tun; auch nicht darin, daß man stundenlang die Kranken besucht, um in traurigem Mitleid mit ihnen über ihre Leiden zu reden; noch daß man dem Gefangenen in seiner Zelle Aufmerksamkeiten aufdrängt, die das Denken nicht auf eine bessere Grundlage emporheben; oder daß man sich von der Welt zurückzieht und ein Büßerleben führt. Wahrlich, allzulang hat die Welt das Versagen dieser Übung sogenannter Religion, ihre Nöte zu heilen, gesehen. Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß man die Forderungen des Guten dadurch erfüllt, daß man die Religion in die täglichen Angelegenheiten, in die Weltangelegenheiten und in die Fragen der Menschheit bringt.

Nach dieser neuen Ansicht, dem Guten zu dienen, ist es nicht unbedingt notwendig, daß wir unsere Freundschaften aufgeben; wir geben nicht unsere Freude und unser Glück auf. Das Kind braucht nicht auf seine unschuldigen Vergnügen, der Erwachsene nicht auf seine rechtmäßige Erholung, seine Freude an der Natur, an der Kunst, an der Musik und am Schönen zu verzichten. Jeder kann dagegen zu jeder Stunde — bei jeder Beschäftigung oder Tätigkeit — die Güte Gottes genießen, die Liebe, die die Widerspiegelung der göttlichen ist, die Geistigkeit, die die Materialität verdrängt, die Intelligenz, die führt und schützt. Christus Jesus war Zimmermann, während er sich auf seine große Mission vorbereitete. Überdies war er ein guter Zimmermann, bis er berufen wurde, seine ganze Zeit dem Predigen des Evangeliums der frohen Botschaft und dem Heilen der Kranken und Sünder zu widmen. Doch auch dann zog er sich noch zuweilen auf kurze Zeit zurück, um zu beten und sich geistig zu erfrischen; und sogar nach seiner Auferstehung wandelte er mit seinen Jüngern und aß mit ihnen Brot, während er sie lehrte und sie geistig speiste. In der Christlichen Wissenschaft lernen wir liebevoll und still in unserem gegenwärtigen Beruf dienen, bis Gott unsere Grenzen erweitert.

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