Im Sommer 1918 wurde ich auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam gemacht. Ich war immer schwächlich gewesen. Meine Mutter war an Lungenschwindsucht gestorben, und mit den Jahren stellten sich bei mir Anzeichen derselben Krankheit im Rückgrat ein. Ich besuchte viele Ärzte, doch keiner verstand das Leiden. Als ich schließlich eine Röntgenaufnahme machen ließ, sagte man mir, ich hätte Rückenmarkschwindsucht.
Es folgte dann ein langer Kampf mit allerlei Behandlungen. Zwei Jahre später verlor ich rasch den Glauben an die Ärzte, ließ mir aber als letzte Zuflucht einen Gipsverband anlegen, den ich acht Monate lang trug. Nachdem ich ihn ein Vierteljahr lang beständig getragen hatte, mußte er erneuert werden. Als der neue Verband angelegt wurde, sagten mir die Ärzte, es gehe mit mir rasch bergab, und ich könne kein halbes Jahr mehr leben. Ich kam ganz entmutigt und mit größeren Schmerzen denn je vom Krankenhause heim. Eines Tages lauschte ich einem „stillen, sanften Sausen”, das mich fragte, warum ich nicht einen Versuch mit der Christlichen Wissenschaft mache. Einige Tage später ließ ich eine Praktikerin rufen. Sie besuchte mich und sagte mir mit wenigen Worten, daß Gott Krankheit weder kenne noch sende. Dann behandelte sie mich. In jener Nacht schlief ich sechs Stunden, die längste Zeit, die ich seit mehr als einem Jahre ohne Arzneimittel geruht hatte. Es ging mir täglich besser, und am fünften Tage konnte ich zu Fuß zu der Praktikerin gehen. Es war nicht weit,— mir aber schien es weit. Ich sagte ihr, wie ich mich sehne, den Verband abzunehmen. Sie riet mir nicht dazu, sondern sagte, ich sollte ihn nicht viel länger tragen müssen.
Auf dem Heimwege fühlte ich mich so frei wie nie zuvor, und nachdem ich eine Weile zu Hause war, entschloß ich mich, den Verband abzunehmen. Ich schickte mein Söhnchen zu Bett, und sobald er eingeschlafen war, begann ich den Verband zu zerschneiden, während ich beständig die Wahrheit erklärte. Es dauerte lange, und als der Verband schließlich abfiel, wurde ich ohnmächtig. Wenn ich mich, als ich wieder zum Bewußtsein kam, auch nicht rühren konnte, so hatte ich doch alle Furcht verloren. Ich war mit meinem dreijährigen Söhnchen allein im Hause; ich wußte, es gab für mich nichts als nur auf Gott zu vertrauen. Die Türen waren nicht verschlossen, und bald darauf kamen zwei kleine Mädchen und wollten Bücher verkaufen. Ich bat sie, die Praktikerin zu rufen. Sie kam sofort, und ich erzählte ihr, daß ich den Verband abgenommen hätte. Sie blieb zwei Stunden bei mir, und während dieser Zeit konnte ich den Kopf auf das Kissen legen.
Unterdessen beendigte mein Söhnchen sein Schläfchen und ging hinaus, um zu spielen. Doch er kam bald wieder herein, und fragte, ob Gott noch nicht gekommen sei. Als ich antwortete: „Doch”, schien er befriedigt und rannte zu seinem Spiel zurück. Als mein Mann von der Arbeit nach Hause kam, war er beunruhigt, wenn er auch wenig sagte. Am nächsten Tage blieb er während des Vormittags zu Hause. Während ich oben in meinem Zimmer allein war, hörte ich plötzlich eine Stimme sagen: Stehe auf und kleide dich an! Ich tat es, doch alles schien wie ein schöner Traum. Als ich herunter kam, konnte mein Mann kein Wort reden,— aber ich versicherte ihm, ich sei gesund.
Ich bin für diese Wahrheit, die mich erretete, sehr dankbar. Wir erlebten in unserer Familie viele Heilungen. Kurz nach meiner Heilung durch die Christliche Wissenschaft wurde mein Mann von der Gewohnheit des Rauchens geheilt. Worte sind unzureichend, meine Dankbarkeit auszudrücken für diese herrliche Offenbarung, die Mrs. Eddy unserer-Zeit gegeben hat. Ich danke Christus Jesus, unserem Wegweiser, für die herrlichen Worte: Ihr „werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen”.— Greenfield, Massachusetts, V.S.A.
