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„Macht die Kranken gesund”

Aus der Februar 1926-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Gebot: „Macht die Kranken gesund”, das Christus Jesus seinen unmittelbaren Jüngern einschärfte, galt nicht nur diesen sondern auch allen, die den Christus, die Wahrheit, verstehen lernen sollten. Seine Lehren und sein Beispiel, wie sie in der Bibel berichtet sind, und die Regeln für das geistige Heilen, wie wir sie in den Schriften der Mary Baker Eddy finden, geben allen, die danach trachten, die heilende Macht der Wahrheit zu beweisen, brauchbare Antworten auf die Frage: Wie ist es möglich, dieses große Gebot, die Kranken zu heilen, zu befolgen?

Was bedarf vor allem der Heilung? Jeder Glaube an oder jede Furcht vor einem sogenannten materiellen oder körperlichen Gesetz; jede trügerische Vorstellung von Materie und Krankheit als Wirklichkeiten; jeder nicht mit Gottes geistigem Lebensund Gesundheitsgesetz übereinstimmende Gedanke. Die Harmonie des unendlichen Seins widerspiegeln ist Gesundheit. So oft diese vollkommene Harmonie gestört oder verhüllt wird, entstehen Mißklang und Krankheit.

Wo sollten wir die Kranken heilen? Vor allem im eigenen Bewußtsein. Jesus sagte: „Zieh am ersten den Balken aus deinem Auge; darnach siehe zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehest!” Und Mrs. Eddy wiederholt dieselbe Ermahnung auf Seite 419 von „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”, wo sie schreibt: „Um im Heilen Erfolg haben zu können, mußt du deine eigene Furcht, wie die deiner Patienten besiegen und dich zu einem höheren und heiligeren Bewußtsein erheben”.

Wann heilen wir die Kranken? In dem Augenblick, wo sich unser Denken über den materiellen zu dem unkörperlichen oder christusgleichen Sinn vom Dasein erhebt und sich die Nichtsheit von Krankheit und Sünde und die Allheit von Gesundheit und Harmonie vergegenwärtigt, d. h. immer, wenn wir durch die eigene geistige Erleuchtung dazu befähigt werden, das Licht der Wahrheit und der göttlichen Liebe klar durchscheinen zu lassen. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 495 desselben Buchs: „Gott wird die Kranken durch den Menschen heilen, wenn der Mensch von Gott regiert wird”. Eine christlich-wissenschaftliche Heilung ist das Erscheinen des Christus im menschlichen Bewußtsein des einzelnen; und der Christus, oder die Wahrheit, befähigt einen, den wirklichen Menschen und sein vollkommenes, harmonisches Dasein in der unbegrenzten Unendlichkeit geistiger Glückseligkeit und Reinheit wahrzunehmen.

Das ganze Feld des Heilens liegt also im Gebiet des Denkens. Was wir wissen — die Art der Gedanken, die wir gewöhnlich hegen — bestimmt und regiert unsern körperlichen Zustand, unsere Umgebung und unsere Angelegenheiten. Um für uns selbst und andere Gesundheit zu verwirklichen, dürfen wir nichts als Gottes geistige — vollkommene, vollständige und unzerstörbare — Schöpfung, Gottes vollkommene, geistige Ideen, sehen.

Das geistige Bewußtsein, dem die glorreiche Vision „eines neuen Himmels und einer neuen Erde”, wie sie Johannes sah, zu eigen ist,— die Stadt, die „viereckig” liegt, in die nichts hineingehen kann, „das da Greuel tut und Lüge”,— kann nichts kennen, was leidet, was unvollkommen, ungesund oder entstellt ist. Als Gottes Kinder genießen wir das Vorrecht und das Recht, zu sehen, wie Gott sieht, zu erkennen, wie die unendliche Weisheit erkennt, und durch Widerspiegeln der göttlichen Liebe, die alle Furcht austreibt, zu lieben. Dies tun heißt das Gemüt haben, das in „Christus Jesus auch war”, das ihn befähigte, jedes falsche materielle Gesetz außer Kraft zu setzen,— die Menschenmengen von ihren Krankheiten zu heilen, auf dem Wasser zu wandeln, das Wasser in Wein zu verwandeln, die Hungrigen aus der unsichtbaren geistigen Versorgungsquelle zu speisen und sich selbst und andere aus dem Todesund Grabestraum zu erwecken.

Jesus machte zwischen den Fällen, die ihm zur Heilung dargeboten wurden, keinen Unterschied, noch teilte er sie besonders ein. Diejenigen, die zu ihm kamen, um geheilt zu werden, wurden fast ausnahmslos augenblicklich geheilt. Warum? Weil er verstand, daß es nur ein Gemüt gibt, das immer wirksam ist und keine Krankheit kennt; daß es nur geistiges Sehen, das nie versagt, und nur geistiges Gehör gibt; daß es nur die eine göttliche Liebe gibt, die alles umschließt; daß es nur das eine Leben gibt, das unzerstörbar und ewig ist. Der Christus, wie ihn Jesus bewies, war für die Menschen die Kundwerdung dieses einen Gemüts, dieser einen Liebe und dieses einen Lebens. Sünde, Krankheit und Tod konnten in jener geistigen Umgebung reinen geistigen Verständnisses so unmöglich verweilen, wie dunkle Schatten in einen mit Licht erfüllten Raum eindringen können. Wo alles Licht ist, kann die Finsternis keinen Augenblick bestehen. Wo alles Liebe ist, kann der Haß sich nicht zeigen. Wo alles Gesundheit und Harmonie ist, sind Krankheit und Mißklang unbekannt. Wo alles Leben ist, wird der Sinn des Todes vernichtet. Durch die Vergegenwärtigung dieser Wahrheit und dadurch, daß wir sie beweisen, beginnen wir, etwas von der „herrlichen Freiheit der Kinder Gottes” zu begreifen und vor unserem Blick das Vorbild dessen aufgerichtet zu sehen, worin das vollkommenen, von Jesus geforderte Heilen besteht.

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