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Ich wurde zum erstenmal auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam gemacht,...

Aus der Mai 1926-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich wurde zum erstenmal auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam gemacht, als ich gerade von meinem Amte als Ältester der Vereinigten Freien Kirche zurückgetreten war. Daß die Christlichen Wissenschafter bejahen, Gott sei die Liebe, und Gott sei das All, erweckte mein Interesse, und ich wohnte einigen ihrer Versammlungen bei. Damals war ich besonders in politischen Kreisen tätig, doch ich fühlte, daß die Christliche Wissenschaft es wert sei, daß ich sie erforsche, wenn ich Zeit dazu hätte. Ich bedurfte damals keiner körperlichen Heilung.

Im Frühjahr 1919 mußte ich jedoch wegen eines sehr heftigen Schmerzes im Fußgelenk das Bett hüten. Wir ließen unsern Arzt kommen, der mich einen Monat lang wegen Rheumatismus behandelte. Nach dieser Zeit befand sich mein Fußgelenk in einem solchen Zustande, daß mich der Arzt an einen Chirurgen verwies, von dem er selbst mit Erfolg operiert worden war. Ehe ich ins Krankenhaus ging, bat ich einen christlich-wissenschaftlichen Praktiker um Behandlung; doch ich war ungeduldig, und weil ich nach der ersten Behandlung nicht geheilt war, kam ich zu dem Schluß, daß meine Kenntnis von der Christlichen Wissenschaft nicht genügte, um den Fall zu heilen.

In der Annahme, der Chirurg werde nur einen Einschnitt machen und mich wieder nach Hause gehen lassen, ging ich ganz frohen Mutes ins Krankenhaus. Meine Erfahrung war aber ganz wider Erwarten. Eine kleine Operation ließ erkennen, daß das Leiden tiefer lag, als erwartet war. Als ich auf dem Operationstisch hörte, daß der Arzt feststellte, es handle sich um ein tuberkulöses Fußgelenk, verlor ich das Bewußtsein mit dem Gedanken, es sei vielleicht das geringere von zwei Übeln, wenn ich nie wieder erwachen würde. Nach dieser Operation war ich eine bekannte Figur auf dem Operationstisch. Mein Fußgelenk war Gegenstand solch ausführlicher und so häufiger Vorträge vor Medizinstudierenden, daß ich dachte, ich könnte ganz leicht den Vortrag selbst halten, wenn eines Tages der Chirurg verhindert sein sollte. Mein erster Aufenthalt im Krankenhaus dauerte zweiundzwanzig Wochen. Nach dieser Zeit durfte ich mit dem Bein im Gipsverband an Krücken ausgehen. Ich hielt mich nicht ununterbrochen im Krankenhaus auf; doch im ganzen brachte ich zehn Monate dort zu. Gelegentlich eines Aufenthalts wurde ich vom Scharlachfieber befallen und eiligst in ein Fieberkrankenhaus gebracht. Ich kam damals körperlich sehr rasch herunter, da die Ärzte erklärten, das Leiden habe sich nach dem Hals verzogen. Siebzehn Tage lang konnte ich nicht schlafen, und Milch und Eiweiß war die einzige Nahrung, die ich schlucken konnte.

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