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Von meinem fünften bis achtzehnten Lebensjahre versuchte ich lesen zu lernen;...

Aus der Mai 1926-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Von meinem fünften bis achtzehnten Lebensjahre versuchte ich lesen zu lernen; doch wegen widerspenstiger Nerven konnte ich im Alter von achtzehn Jahren erst die erste Hälfte des dritten Lesebuchs lesen. Ich war daher buchstäblich heißhungrig nach etwas, womit ich Hände und Gedanken hätte beschäftigen können. Ich war aller Ärzte und aller Quacksalber, die sich für meinen Fall interessiert hatten, überdrüssig, und bestand darauf, daß man mich in Ruhe lasse, damit ich mein Leben so gut wie möglich genießen könne. Als daher eine neue Nachbarin kam, um mir von der Christlichen Wissenschaft zu erzählen, wünschte ich, sie möge nach Hause gehen; denn ich wollte nichts über die Christliche Wissenschaft hören, was ich ihr unumwunden erklärte. Doch sie wollte mich nicht allein lassen. Als sie mich eines schönen Sonntagmorgens freundlich einlud, mit ihr einen christlich-wissenschaftlichen Gottesdienst zu besuchen, entschloß ich mich, mit ihr zu gehen; denn ich dachte, sie werde mich gern in Ruhe lassen, wenn sie erfahren habe, wie beschwerlich es sei, mich irgendwohin zu nehmen; und ich war entschlossen, darauf zu bestehen, daß sie es tun werde.

Wir kamen an diesem Morgen etwas spät in die Kirche, und es wurde schon aus der Bibel gelesen, als wir unsere Plätze einnahmen. Die Worte, die mich begrüßten, waren: „Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist”. Auch ich hungerte nach etwas für mein Denken und fragte mich, ob auch ich wohl gespeist werden würde.

Als ich wieder zu Hause war, versuchte ich, mir den Inhalt der Lektions-Predigt ins Gedächtnis zurückzurufen; denn sie hatte mir schön geklungen. Doch ich konnte mich nur erinnern, daß sie aus der Bibel und dem christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch gelesen wurde. Daher wünschte ich mir dieses Lehrbuch, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy, obwohl ich es nicht lesen konnte; und ich borgte es mir. Dann blätterte ich darin und suchte beständig nach einem Satz, den ich lesen konnte, bis ich die drei folgenden fand: „Gott ist Alles-in-allem. Gott ist gut. Das Gute ist Gemüt” (S. 113). Dann erinnerte ich mich, daß mir jemand gesagt hatte, die Bibel lehre, daß der Mensch zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffen sei. Ohne das geringste Verständnis von der Wichtigkeit dessen, was ich tat, fing ich dann an, fortwährend zu überlegen: Wenn Gott das Gemüt ist, weiß Er alle Dinge; und wenn der Mensch nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen wurde, kann der Mensch lesen,— kann ich lesen. Etwa um halb fünf Uhr desselben Sonntags nahm ich die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit wieder zur Hand und entdeckte, daß ich sie mit Leichtigkeit lesen konnte. Ich hatte das Gefühl, als ob man mir gerade gesagt hätte, was jedes Wort sei, und was es bedeute.

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