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Einheit mit Gott

Aus der Juli 1926-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Wendell Phillips erklärte, daß „einer auf Gottes Seite eine Mehrheit ist”, gab er einer grundlegenden Tatsache Ausdruck, einer Tatsache, deren Wahrheitsbeweis die meisten Menschen nur zu glücklich machen würde. Er muß in gewissem Maße erkannt haben, daß man mit der ganzen tatsächlichen oder möglichen Kraft verbunden sein würde, wenn man mit Gott vereinigt wäre. Auf Seiten Gottes sein, heißt augenblicklich erkennen, daß es nichts geben kann, was gegen einen ins Gewicht fallen könnte. Mit der Unendlichkeit des Guten verbunden sein, heißt verstehen, daß es nichts Böses gibt, heißt die vollendete Unwahrheit jeder Geltendmachung einer andern Kraft als des Guten entdeckt haben, heißt alles schwache und unwirksame Streben, alles erfolglose Bemühen aufgegeben haben, heißt, mit dem, was nie schwankt oder schwindet und nie etwas anderes als Erfolg kennt, verbunden sein.

Es bedarf keines sehr großen Verständnisses von Gott, um zu sehen, daß eine solche Vereinigung vollständige Befriedigung gewähren muß. Selbst wenn man nur den Anfang macht, sich zu vergegenwärtigen, daß Gott alle Kraft, alles Gute, alle Intelligenz, alle Vollkommenheit, alle Liebe in sich schließt, lernt man erkennen, wie wünschenswert es ist, mit dieser ganzen unaussprechlichen Güte, unendlichen Weisheit, göttlichen Fähigkeit, Heiligkeit, Gesundheit und Glückseligkeit vereinigt zu sein. Eine solche Einheit müßte unfehlbar alles zerstören, was Gott, allen Seinen ewigen, göttlichen Eigenschaften, ungleich ist. Es würde auch die vollständige Befreiung von allem bedeuten, was sich jeder rechten Absicht, jeder rechten Tätigkeit widersetzen oder sie stören könnte. Ist man mit der vollkommenen Ursache vereinigt, so muß die vollkommene Wirkung unvermeidlich in Erscheinung treten, und kein Feind kann uns bestürmen, nichts Böses kann uns in Versuchung führen, und Sünde, Krankheit, Kummer, Leiden können nicht einmal beanspruchen, zu erscheinen.

Jesus sah nicht nur die Möglichkeit eines solchen Einsseins, sondern er zeigte auch, daß es in jeder Einzelheit bewiesen werden kann. Jeder seiner Gedanken, jedes seiner Worte und jede seiner Taten veranschaulichte diese Fähigkeit; und er gebot jedem seiner Nachfolger: „Gehe hin und tue desgleichen!” Die Christliche Wissenschaft betont in jeder ihrer Forderungen genau dasselbe Gebot. In „Retrospection and Introspection” (S. 57) schreibt Mrs. Eddy: „Alles muß von Gott sein, nicht unser eigen, das von Ihm getrennt ist”. In diesem kurzgefaßten Satze wiederholt unsere Führerin die Forderung Jesu, während sie auf Seite 28 erklärt: „Er [Gott] muß tatsächlich unser sein, indem er jeden unserer Gedanken und jede unserer Taten lenkt, sonst können wir die Allgegenwart des Guten nicht genügend verstehen, um auch nur teilweise die Wissenschaft des vollkommenen Gemüts und des göttlichen Heilens zu beweisen”.

Alle Christlichen Wissenschafter nehmen nun die wissenschaftlichen Wahrheiten des Seins an. Sie glauben, daß der Mensch mit Gott, seinem Schöpfer, schon unbedingt eins ist. Sie sind jedoch nicht immer wachsam genug gegenüber der Tatsache, daß sie sich bewußt sein müssen, daß Er „jeden ihrer Gedanken und jede ihrer Taten” lenkt, wenn sie — angesichts des beharrlichen Zeugnisses des materiellen Sinnes, daß sie von Ihm getrennt seien,— ihre Einheit mit dem Guten beweisen sollen. Zu oft werden sie versucht, sich einzubilden, sie arbeiten fast, wenn nicht ganz, unabhängig von Gott. Sie beginnen sehr tapfer und, sie glauben, mit ganzer Hingebung, die Wahrheit zu erklären; denken sie aber immer daran, daß Gott in ihnen „wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen”? Sind sie sich beständig der Tatsache bewußt, daß sie aus sich selbst ganz machtlos sind, etwas zu tun?

Manchmal, selbst wenn wir sehr treu in der Anwendung des Buchstabens der Christlichen Wissenschaft arbeiten, entdecken wir, daß wir verwirrt, gestört sind, und wir fragen uns, was wir zunächst denken sollen. Unser Beweis scheint sich zu verzögern, wenn nicht gar zu mißlingen. Wir fragen uns: Woran liegt es? Haben wir nicht die in unserem Lehrbuch niedergelegten Regeln befolgt? Ja, wir haben einige davon befolgt. Doch sind wir uns bewußt gewesen, daß jeder unserer Gedanken und jede unserer Handlungen von Gott geleitet wurde? Haben wir gewußt, daß Er uns jede Idee, von der wir Gebrauch machten, widerspiegeln ließ, daß Er sogar jede ihrer Tätigkeiten bestimmte?

Wie oft stürmen wir ungestüm vorwärts, ehe wir uns unsere Einheit mit Gott bewußt vergegenwärtigt haben, ehe wir sicher sind, daß Er uns auf dem ganzen Wege begleiten wird! Zu anderen Zeiten sind wir geneigt, furchtsam und zweifelnd zu zögern; denn wir bilden uns ein, das göttliche Gemüt, das allein alles weiß, könne aus einem unbekannten Grunde nicht immer bei uns sein.

Wir können bei unserer Gedankentätigkeit nicht oft genug innehalten, um uns beständig des Bewußtseins zu vergewissern, daß Gott immer am Steuer des Denkens ist, daß Er der allwirkende und allwissende Eine ist, den wir als Seine Kinder stets widerspiegeln. In dieser Weise werden wir die Kraft beweisen, die aus der dauernden Vergegenwärtigung unserer Einheit mit Gott hervorgeht; in dieser Weise werden wir beweisen, daß nicht nur einer auf Gottes Seite eine Mehrheit ist, sondern daß es auch keine andere Seite gibt!

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