Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Böse Einflüsterungen nicht übertragbar

Aus der Oktober 1927-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In ihrer Besprechung des Textes „Anfangsgründe und Wachstum” auf Seite 495 und 496 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” gibt Mrs. Eddy besondere Anweisungen, wie man in der Christlichen Wissenschaft am schnellsten fortschreiten kann. Sie erklärt, daß die Schüler dieser Wissenschaft unter anderen für diesen Zweck notwendigen Schritten verstehen lernen müssen, daß der Irrtum keine Kraft hat, Irrtum zu zerstören, und sie fügt hinzu: „Ferner wirst du begreifen lernen, daß es in der Wissenschaft keine Übertragung böser Suggestionen von einem Sterblichen auf den andern gibt; denn es gibt nur ein Gemüt”,—das Gemüt, das den Menschen und das Weltall regiert. Als Schüler der Christlichen Wissenschaft sollten wir diese von unserer Führerin so klar dargelegte wichtige Tatsache beachten.

Allzuoft ertappen wir uns dabei, daß wir an viele Gemüter glauben, die wir offenbar mit der Fähigkeit ausstatten, irrige Einflüsterungen, die zuweilen einen boshaften Zweck verfolgen, zu übertragen. Wir wissen jedoch, daß der einzige Einfluß, den eine Einflüsterung auf unser Denken und Handeln ausüben kann, die Kraft ist, die wir ihr durch die Stärke unseres Glaubens scheinbar beimessen. Glauben wir bestimmt an diese Form des Bösen, so werden wir in diesem Maße ihr Opfer. Der Glaube, daß eine böse Einflüsterung wirklich und übertragbar sei, schließt die Folgerung in sich, daß die Sterblichen für ihre irrigen Vorschläge empfänglich seien. Auch dieser Gedanke muß zerstört werden. Was ist also das Heilmittel? Bestimmt wissen, daß es nur ein Gemüt, nämlich Gott, gibt, der Sein Weltall von vollkommenen Ideen ewig schafft und harmonisch regiert. Da das Böse keine Wesenheit ist, hat es keinen Anspruch auf Wirklichkeit, also keine Kraft und kann sich infolgedessen nicht als Einflüsterung auf ein anderes sogenanntes sterbliches Gemüt übertragen, um dort seine Absicht zu verwirklichen. Laßt uns übrigens wissen, daß es kein sterbliches Gemüt gibt, das einen solchen Glauben erwecken könnte, auch daß ein falscher Anspruch von Gemüt keine übertragende Kraft hat, und daß es keine falsche Betätigung des Denkens und keinen Betätiger falschen Denkens gibt! Das Gegenmittel zur Bekämpfung dieser Form des Bösen finden wir im Verständnis Gottes, im Erfassen der Tatsachen des Daseins, im Verstehenlernen dessen, was Wirklichkeit ist. Dies ist das vollkommene Heilmittel. In diesem Verständnis und bestimmten Bekräftigen der geistigen Wahrheit liegt das unumschränkte Heilmittel für den Glauben, daß das Böse übertragbar sei.

Das für solche irrigen Darstellungen empfängliche Bewußtsein ist ihren Einflüssen unterworfen und fällt ihnen dadurch zum Opfer. Unter solchen Umständen scheint das Böse seinen Willen erfolgreich durchzusetzen. Doch diese Umstände herrschen nur dann, wenn sich ein Sterblicher, sei es unwissend oder willkürlich, diesem Zweck hingibt und dadurch selber zu seinem eigenen Verderben mitwirkt. In die Gesinnung, die sich nur der geistigen Wahrheit, nur der Gegenwart des Guten, bewußt ist, kann keine böse Einflüsterung Einlaß finden. Das volle Gefäß kann nichts mehr in sich aufnehmen. Unsere vollkommene Sicherheit liegt also darin, daß wir nur das Gute und Wahre im Denken hegen. Das bloße Verneinen des bösen Glaubens genügt nicht, seine Nichtigkeit zu beweisen. Wir haben immer ein Gleichnis des Meisters vor uns, das diesen wichtigen Punkt vollkommen veranschaulicht. Der unsaubere Geist, der ausgetrieben wurde, nahm zu sich „sieben andere Geister, die ärger sind denn er selbst”, trat wieder in das Haus des Denkens, aus dem er ausgeschlossen worden war, und gewann Einlaß, weil es „leer, gekehrt und geschmückt”, d.h. von der geistigen Wahrheit nicht bewohnt war. Es ist leicht begreiflich, daß „es mit demselben Menschen hernach ärger wird, denn es zuvor war”. Denn hat sich das Böse gerade infolge dieses Zustandes der Leere in dem dafür empfänglichen Bewußtseinszustand nicht siebenfach vergrößert?

Dieses Gleichnis legt großen Nachdruck auf die Notwendigkeit genauen Gehorsams gegen die Worte unserer Führerin, die in den Worten und Beweisen Jesu Befreiung und Erlösung von diesem Gesinnungszustande und seinen daraus hervorgehenden Übeln fand. Daher schreibt sie in Wissenschaft und Gesundheit (S. 54): „Jesu Wunsch, seine teuer erkauften Schätze reichlich in leere oder sündenerfüllte, menschliche Schatzkammern hineinströmen zu lassen, war die Inspiration zu seinem großen menschlichen Opfer”. Die Christliche Wissenschaft versorgt uns mit diesem Verständnis des Lebenszwecks Jesu durch solche Darlegungen, die unsere Bedürfnisse befriedigen, deren wichtigstes ist, das Verständnis des Christus, der Wahrheit, zu gewinnen, wodurch wir die Ansprüche des Bösen erfolgreich leugnen. So schließen wir die Möglichkeit des Beherbergens des Bösen, das sich uns einreden will, aus, des Bösen das uns entweder scheinbar innewohnt oder von außen an uns herantritt.

Über die scheinbare Empfänglichkeit der Sterblichen für den tückischen Einfluß des Bösen schreibt Mrs. Eddy in ihrer Botschaft an Die Mutter-Kirche für 1901 (S. 20): „Die Leute können der Einflüsterung der unhörbaren Lüge selbstzufrieden lauschen, ohne zu wissen, was sie schädigt, oder daß sie geschädigt werden. Dieses Gedankengift könnte das Bewußtsein weder in körperlicher noch in sittlicher oder geistiger Hinsicht verwirren, trüben oder irreführen, wenn der einzelne wüßte, was am Werke ist, und wenn er sich seiner Macht darüber bewußt wäre”. Durch die Lehre der Christlichen Wissenschaft lernen wir das Wesen der Ansprüche des Bösen kennen, und schließlich lernen wir durch das Verständnis der Allmacht des Guten, wie man sie zerstört.

Indem der Christliche Wissenschafter der Zerstörung der vermeintlichen Ansprüche der bösen Einflüsterung seine Aufmerksamkeit schenkt, ist er sich der Not wendigkeit bewußt, sie statt als Wirklichkeit nur als bloßen Schein zu behandeln. Wie kann sie Wirklichkeit und Wesenheit haben, wenn wir Gottes Allheit und Güte annehmen? „Mein Anliegen”, was auch immer sein augenscheinliches Wesen sei, woran der Leidende als Erscheinungsform oder als Zustand seiner Selbstheit festhält, ist nur die Annahme, die durch das Erkennen der Tatsachen des Seins zerstört werden muß. Halten wir Gottes unendliche Gegenwart und des Menschen gegenwärtige Vollkommenheit allein als wahr fest, so geben wir die Einflüsterungen des Bösen durch Vernichtung ihrer Ansprüche bereitwillig auf. Indem wir uns weigern, die Vorschläge des Bösen anzunehmen, können wir dem entrinnen, daß wir selbst zu unserer eigenen Knechtung beitragen. Bleiben wir im Bewußtsein des Guten, so kann uns das Böse nichts anhaben.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Oktober 1927

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.