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Einigkeit, ein göttlich eingegebenes Ziel

Aus der Oktober 1927-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Einheit des Gemüts ist die wissenschaftliche Grundlage der Arbeitsgemeinschaft der Christlichen Wissenschafter, die Grundlage geistigen planmäßigen Zusammenwirkens. Mrs. Eddy, die für unser Zeitalter erwählte Botin „des neuen Testaments” der Liebe, war bestrebt, die zu der wahren Gotteserkenntnis Erwachten unter den Schutz einer Gemeinde zu sammeln. Zu diesem Zwecke verordnete sie Mittel und Wege, die dem Wesen der ihr widerfahrenen Offenbarung entsprechen, einer Offenbarung, die die in der Weltlichkeit Träumenden zu einem höheren Sinn von Gott als dem Leben erweckt.

Ein Vorrecht, für das viele Schüler der Christlichen Wissenschaft heute dankbar sind, ist der Klassenunterricht. Dieser war eine der zuerst gewährten Gelegenheiten, einen richtigen Sinn von Gott als dem göttlichen Prinzip, den Mrs. Eddy aus ihrer eigenen Erfahrung bekanntgab, zu gewinnen. Um dieses Verfahren zu erweitern und fortzusetzen, wollen Schülergemeinschaften in der ganzen Welt bei ihrem Forschen nach Wirklichkeit nicht an der Oberfläche stehen bleiben. Bloßes Lesen und ein daraus gewonnener persönlicher Vorteil befriedigt sie nicht. Sie fühlen sich vielmehr sittlich verpflichtet, hervorzutreten und die Werke zu tun, die die Wissenschaft des metaphysischen Heilens mit Hilfe eines vollständigen und bestimmten Plans ermöglicht.

Die Empfänglichen, die nach dem Rechten dürstet, harren des erfrischenden Wassers des Lebens, das das Vorrecht des Klassenunterrichts bietet. Um zu beweisen, daß „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy das Wort Gottes ist, ist es wesentlich, daß diejenigen, die die darin enthaltenen Regeln betätigen, mit einheitlicher Hingebung an jenen göttlichen Zweck, der die Gründung der Bewegung der Christlichen Wissenschaft beseelte, zusammenarbeiten. Von denen, die zu christlich-wissenschaftlichem Denken erzogen sind, hängt die Ausbreitung der für das menschliche Wohl so wichtigen Lehren in großem Maße ab, und von ihnen wird sie am stärksten unterstützt. Das Wirken Gottes hat den unsterblichen Zweck, zu segnen. Dies muß durch diejenigen widergespiegelt werden, die Ihn „im Geist und in der Wahrheit” anbeten. Daß ein solcher Dienst Gott wohlgefällig und für die Menschen segensreich ist, ist durch das Lebenswerk der Mrs. Eddy reichlich bestätigt. Diesen Dienst können auch ihre treuen Nachfolger leisten.

Mit Mrs. Eddy begann eine Auferstehung von toten Glaubenssätzen und vom verfinsterten geistigen Sinn zu jener tätigen Liebe zu Gott und dem Menschen, die das Wesen des Christentums ist. Diese Wissenschaft des Lebens nimmt heutzutage in ihrer eigenen Geschichte eine besondere Form an. „Zum andernmal ohne Sünde zur Seligkeit” kommend, erscheint die Wahrheit mit Vollmacht, das Erneuerungswerk, das seinen göttlichen Ursprung kennzeichnet, verrichtend. Wieder einmal wird sie denen verständlich gemacht, die vom Fleisch geboren sind, die jedoch die Kraft haben, Kinder Gottes zu werden, wenn sie durch die göttliche Wissenschaft gelehrt werden.

Als Mrs. Eddy ihren ersten Schüler lehrte, begann die planmäßige Arbeit, ihre Entdeckung der Welt darzubieten. Der so begonnene Widerstreit zwischen dem alten und dem neuen, dem falschen und dem wahren Begriff von der Gottheit erschloß größere Mittel zur Ausbreitung des Evangeliums des Friedens und des guten Willens. Ein anwendbares Verständnis der Bibel heilte die Kranken, und bald entfaltete sich das Verlangen, das Denken auf die durch die Wissenschaft vorgezeichnete Art zu vergeistigen. Schritt für Schritt, jeden Tag auf Führung vertrauend, drang unsere Führerin vorwärts. Das Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit wurde der Welt gegeben, dann folgte der Klassenunterricht für solche, die hören wollten.

Jeder Schritt vorwärts war von selbstloser Liebe bewacht und beschützt. Die Bibellektionen für die tägliche Arbeit hatten eine bessere Bibelkenntnis zur Folge, und der „Schlüssel” in Wissenschaft und Gesundheit zeigte Gott in Seiner rechtmäßigen Stellung und erhöhte das in die göttlich eingegebene Führerschaft der Mrs. Eddy gesetzte Vertrauen. Solche, die das Bedürfnis dieser Dinge empfanden, wandten sich an die Metaphysische Lehranstalt von Massachusetts, die das Recht hatte, das Gemüts-Heilen zu lehren, und anerkannten in den dort empfangenen unpersönlichen Lehren freudig die Versorgung durch die Liebe. Indem die Schüler etwas von der göttlichen Absicht, die Menschen durch geistige Mittel zu heilen und zu erretten, in sich aufnehmen, können sie ihre Dankbarkeit immer noch dadurch beweisen, daß sie sich dieser Vorkehrungen bedienen, während die Liebe einen Tisch in der Wüste bereitet. Jede neue Form christlicher Tätigkeit führt ihre eigenen Aufgaben aus, nimmt aber nicht die Stelle einer andern ein. Alle Ideen Gottes bewegen sich in vollkommener gegenseitiger Übereinstimmung demselben Ziele zu.

Einige haben die Notwendigkeit planmäßigen Zusammenwirkens zur Unterstützung geistiger Mittel und Wege in der Church of Christ, Scientist, in Frage gestellt; die Erfahrung hat aber gezeigt, daß der kürzeste und am sichersten zum Siege führende Weg das allgemeine Vertrauen auf planmäßiges Zusammenwirken ist. Alle Einzelheiten des Vorgangs in der kirchlichen Entfaltung—die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften, das Handbuch, die Vorträge, die Lesezimmer, die Sonntagsschulen—dienen demselben guten Zweck, und sie sind geschützt, um dessen Dauer zu gewährleisten. Dieses Bezweifeln der Notwendigkeit eines planmäßigen Zusammenwirkens hat manchen Schülern in gewissem Maße die Erfahrung mit dem bitteren Kelch der Gegnerschaft gebracht, den der Meister trank und unsere Führerin teilte.

Satzungen betreffend die jährlichen Versammlungen der Schülervereine haben den bestimmten Zweck, eine Gelegenheit zu bieten, die wichtigsten Anliegen der Bewegung der Christlichen Wissenschaft vertraulich zu besprechen. Sie bieten auch Gelegenheiten, unsere Burg gegen angreifende Einflüsterungen des sogenannten fleischlichen Sinnes, die gegen die reinen Lehren der Wahrheit gerichtet sind, zu befestigen. Im Geiste wie im Wort sich vereinigend, können alle beten, daß ihnen gezeigt werde, wie sie dem Wegweiser folgen können, wenn sie in Übereinstimmung mit den die Schülervereine regelnden Satzungen des Kirchenhandbuchs einmütig beieinander sind.

Treue Lehrer der Christlichen Wissenschaft haben ihre Schüler zu dem einen Hirten geführt; daher sind diese Schüler selbst dann nicht ohne Tröster, wenn ihnen in einigen Fällen die bisherige liebreiche persönliche Anwesenheit ihres Lehrers fernerhin versagt ist. Der Tröster, der durch die göttliche Wissenschaft kommt, um uns „in alle Wahrheit” zu leiten, versichert das Herz, daß es infolge von Änderungen in äußerlichen Umständen kein Versäumnis einer Gelegenheit und keinen Mangel an Vorrecht geben kann, wenn die geistige Beständigkeit ins Bewußtsein aufgenommen worden ist. Es erweist sich, daß jede scheinbare Leere von der göttlichen Liebe schon ausgefüllt ist; denn in der Entfaltung der unendlichen Idee des allumfassenden Guten kann keine Entwicklung aufgehalten werden. Dies veranschaulicht weiterhin die Fürsorge Gottes für alle Seine Werke. Kein Sperling fällt ohne Gottes Wissen auf die Erde, lehrte Jesus. Die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft lernte vor ihren Schülern verstehen, daß „unter [denen] die ewigen Arme” ausgebreitet sind, die zu allen Zeiten übler und guter Nachrede den wahren Ideen treu bleiben. Unsere Führerin suchte diejenigen, die nach Gott trachteten, beständig mit dem Verständnis des göttlichen Prinzips und der geistigen Idee zu verbinden, das zum Guten führt und dazu, daß sie einander lieben, wie auch sie sie geliebt hat. Es ist Grund zur Freude vorhanden, daß die Christlichen Wissenschafter mit dem Vergehen der Jahre in der Einigkeit des Geistes fester zusammenstehen und unter dem Banner der Liebe Schritt halten.

Die Schülervereine sind ein lebendiger Beweis dessen, daß die Jünger der Lehren Jesu immer noch an der Art ihrer Liebe zu einander, wie sie „einen Herrn, einen Glauben, eine Taufe” beweisen, erkannt werden. Die christlich-wissenschaftlichen Schülervereine ruhen mehr als jede andere Schülerverbindung auf Erden auf einer geistigen und dauernden Grundlage. Da ihre Ziele und Beweggründe selbstlos sind, stellen sie den Liebesbund dar, das Gefüge, das der Bewegung Ausdruck verleiht und das Endziel aller Religion prophezeit. Sie zählen mit Recht zu den „planmäßigen Mittelpunkten”, die „lebenspendende Wahrheitsbrunnen” sind (Miscellaneous Writings, S. 113). Sie sind anerkannt als nur unter der Regierung Der Mutter-Kirche stehend, deren Direktoren billigerweise erwarten können, in solchen geregelten Verbänden eine Einheit geistiger Kraft zu finden, die die Christliche Wissenschaft, wie sie von Mrs. Eddy gelehrt wurde, ausbreiten hilft.

Für reine Kanäle sorgen, durch die das Wort Gottes seine Sendung ungehindert ausführen kann, ist das hohe Ziel aller christlich-wissenschaftlichen planmäßigen Zusammenarbeit. Die Forderungen: „Darum sollt ihr vollkommen sein”, „Seid heilig”, mahnen zum Gehorsam gegen die zehn Gebote und die Bergpredigt. Menschliche Schritte sind unerläßlich und müssen geschützt werden—daher planmäßiges Zusammenarbeiten. Wenn der Punkt in der selbstlosen Gesittung erreicht ist, wo jeder einzelne das Rechte tut, weil ihm kein anderer Weg zusagt, und seines Bruders Wohlergehen als das eigene betrachtet, wenn alle in der Wahrheit zusammenarbeiten, weil sie die Wahrheit über alles lieben, dann wird es keiner Beaufsichtigung und Einschränkung mehr bedürfen, und die Vorbereitungsschule wird ihren Zweck erfüllt haben.

Die Kraft der christlich-wissenschaftlichen Bewegung wird nicht allein in ihren äußeren Formen sondern auch in der Widerspiegelung des Christus-Gemüts erkannt. Mit Recht gedeihen alle ihre Tätigkeiten und erfüllen den göttlichen Zweck, wodurch sie die ganze Erde bereichern. Der göttliche Wille hindert nicht, auch sucht er nicht Brüder durch böse Vorwände zu trennen. Gerade das Gegenteil des Prinzips sucht durch böse Einflüsterungen eine Abkehr von den einfachen, zur Förderung der Lehren der Mrs. Eddy verordneten Verfahren zu veranlassen. Der sinnliche, tierische Magnetismus möchte sogar „die Auserwählten” überzeugen, daß die guten Ziele, die unsere Führerin sich abmühte zu erreichen, durch andere Mittel als diejenigen, die sie zur Festigung der Brüderschaft verordnete, erreicht werden können.

Diejenigen, die sich frühzeitig die Metaphysische Lehranstalt von Massachusetts zunutze machten und später selber Schüler unterrichteten, wissen, daß die Tür zu der unmittelbaren Eingebung dessen offen stand, was Mrs. Eddy in „Miscellaneous Writings” (S. 207) als ihren „Lebenszweck” bezeichnete,—„mit der echten Erkenntnis der anwendbaren, wirksamen Christlichen Wissenschaft auf die Menschen Eindruck zu machen”.

Diejenigen, die regelrecht im Dienste der Bewegung der Christlichen Wissenschaft stehen, haben keine müßigen Augenblicke. Sie säen den Samen, indem sie die anerkannten Schriften verteilen, sie unterhalten Sprechzimmer, wohin die Kranken sich wenden und um das Gemüts-Heilen bitten können. Zaghafte Anfänger werden ermutigt, ihre eigene geistige Fähigkeit anzuwenden. Wanderer, die von dem schmalen Wege abweichen, werden durch sie mit Stricken der Liebe zurückgezogen. Zu allen Zeiten predigen sie das Wort des Lebens und widerspiegeln die ununterbrochene Fortdauer der geoffenbarten Wahrheit. Bei den Jahresversammlungen des Vereins, zu denen die Schüler die Früchte ihrer Erfahrung mitbringen, werden sie zur Erfüllung ihrer Pflichten und höheren Aufgaben, neu angespornt. Auch wird denen, die „von einem Fehler übereilt” werden, von solchen, die geistig gesinnt sind, selbst ohne hörbare Zurechtweisung „mit sanftmütigem Geist” hier wieder zurechtgeholfen.

An jeden arbeitenden Wissenschafter ergeht der Ruf, der Wahrheit zu folgen—beim Anwenden der Regeln der Christlichen Wissenschaft auf besondere Aufgaben seine eigene Denkarbeit zu leisten, von seinem Vorrat zur Bereicherung des Bewußtseins beizutragen, die Bewegung, die Gott ehrt, aufzubauen, die allumfassende göttliche Liebe zu fördern, Zweigkirchenarbeit eifrig zu unterstützen und die Kranken durch das Gemüt zu heilen. Der Abschnitt 15 des Artikels VIII im Kirchenhandbuch mit der Überschrift „Kirchenorganisationen genügend” sollte jede Versuchung zu Gleichgültigkeit, Entzweiung, lieblosem Tadel, leerem Gerede oder Trägheit ausschließen.

Ihre Lehren unversehrt erhalten, ist eine der wichtigsten Aufgaben, die den treuen Nachfolgern unserer Führerin anheimgestellt sind. Die großen Opfer, die sie darbrachte, um die Reinheit dessen zu erhalten, was ihr durch ihre Gemeinschaft mit Gott verliehen wurde, sollten allen als Beispiel dienen, sie richtig wiederzugeben und ihr dadurch die schuldige Anerkennung zu zollen, auch anderen die Wichtigkeit dieser Pflicht einzuprägen. Die Entdeckerin der Gesetze des Lebens kannte am besten den Wert ihres unschätzbaren Geschenks an die Welt und dessen Kosten an Erfahrung.

Nur eine richtige Erklärung kann ein beweisbares Verständnis übermitteln. Viel Sorgfalt muß daher der Anwendung des Buchstabens der Christlichen Wissenschaft geschenkt werden. Der Weg ist klar vorgezeichnet; er kann nicht verbessert werden. Die Christliche Wissenschaft ist entdeckt; es ist das Vorrecht der Schüler, ihre Darlegungen zu bestätigen. Demütig sind sie eingedenk, daß die Wissenschaft weder durch menschliche Weisheit noch durch persönliches Ansehen erschienen ist.

Die Offenbarung des Gesetzes Gottes hat einer weltumfassenden Bewegung Würde verliehen, einer Bewegung, in der rechte Beweggründe über persönlichen Rücksichten stehen, und Gehorsam und Glaubenstreue mehr als leere Redensarten gelten. Diejenigen, die durch das Verständnis von Wissenschaft und Gesundheit über Gott belehrt sind, erheben den Maßstab der Gesundheit auf eine geistige Stufe und stellen durch die christliche Metaphysik die Gesundheit wieder her. Auf diese Art bietet die Christliche Wissenschaft einen Prüfstein, dem weltliche Verfahren nicht gerecht werden können. Ihre Verfahren sind durchaus geistig, da sie durch das geistige Gesetz und unter göttlicher Herrschaft wirken. Das menschliche Denken wird dadurch belebt, von einem höheren Gesichtspunkt aus zu handeln, indem es am ersten nach dem Reich des Rechtgesinnetseins trachtet.

Die Christliche Wissenschaft bedeutet Heilung durch Wiedergeburt: sie ist das Mittel der Wiederherstellung des geistigen Sinnes und des Beweises der Obergewalt der Liebe. Selbst die hingebungsvollsten Nachfolger der Mrs. Eddy konnten durchaus nicht wahrnehmen, bis zu welchem Umfange sie ihre Lebensaufgabe ausarbeitete; sie allein sah aber voraus, daß sich schließlich alle auf das göttliche Prinzip verlassen müssen, wie sie es tun lernte. Darin liegt die Zusicherung der Hilfe, die einem wankenden Gottvertrauen wahre Glaubenstreue verleiht.

Nicht nur dann, wenn wir die Rüstung zuerst anlegen—uns Der Mutter-Kirche anschließen oder aus dem Klassenunterricht kommen—, wird der Sieg über die sogenannten Mächte des Fleisches errungen. Begeisterung allein hat nicht die bleibende Kraft der Erfahrung. Geduld und Ausdauer gelangen ans Ziel, an den Zugang zum wirklichen Bewußtsein Gottes. Jahrelanges Üben des Überwindens des Bösen im irrenden, sterblichen Gemüt bringt gediegenes Wachstum und echten Gewinn.

Die Forderungen der Christlichen Wissenschaft sind immer Gottes Gelegenheiten für den einzelnen. Indem man sie freudig erfüllt, erhebt man sich in das reine Reich, wo der Glaube an Sterblichkeit der Unsterblichkeit weicht. Weil alle wirkliche Wesenseinheit im göttlichen Gemüt ruht, gibt es keine Grenze der Fähigkeit, das Gute widerzuspiegeln, und es gibt nichts, was irgend jemand der Fähigkeiten des Gemüts berauben oder am Erlangen der Gottähnlichkeit hindern kann. Die Wissenschaft wird durch rechte Ideen und selbstlose Liebe mit dem Freiwerden von selbstischen Zielen und Begrenzungen bekundet. Wenn also die Schüler in Übereinstimmung mit den Lehren Christi Jesu bleiben, können alle durch Die Mutter-Kirche wirkenden Einrichtungen der Christlichen Wissenschaft wie ein an Früchten reicher Garten, den der Herr gepflanzt hat, gedeihen und eine reiche Ernte sammeln. Als Gesamtheit, die aus einzelnen durch die göttliche Idee, „deinen Nächsten [zu] lieben als dich selbst”, geführten Personen besteht, können sie noch besser die Durstigen erquicken und die Leidtragenden trösten. Andere können dann wahrlich sehen, „wie fein und lieblich es ist, daß Brüder einträchtig beieinander wohnen!” Wissenschaft und Gesundheit (S. 467) prophezeit: „Der Krieg wird aufhören, und die wahre Brüderschaft der Menschen wird begründet werden”. Dieses über selbstischen und sinnlichen Annahmen stehende höchste Ziel der Einigkeit zieht alle Menschen zu sich. Indem die Schüler von einem solchen Standpunkte aus arbeiten, halten sie die Unversehrtheit jeder Einheit der geistigen Kraft aufrecht und veranschaulichen die Allheit des Gemüts. Die falschen Vorstellungen von Gott und dem Menschen geben ihre angemaßte Wichtigkeit auf, wenn der falsche Sinn von Persönlichkeit keine Entschuldigung für Zwietracht auf Erden mehr vorbringt.

Ein Häuflein entschlossener Soldaten kann einen angegriffenen Brückenkopf gegen eine erdrückende Übermacht halten. In der Bibel lesen wir: „Euer einer jagt tausend” im Kampf mit dem Irrtum; denn die Wahrheit ist schon Siegerin. Das Erforschen der Ursache und der Wirkung im göttlichen Gemüt führte zu der Entdeckung, daß Schwierigkeiten nur als irrende Annahmen erscheinen. Dies weist auf eine Heilung im göttlichen Gemüt, in Gott, hin, der immer unsere gegenwärtige „Hilfe in den großen Nöten” ist. Weil das Gemüt, Gott, nur Gutes hervorbringt, ist Er ein starker Befreier von Not. Um den fleischlichen Sinn zu überwinden, müssen seine Beweggründe aufgedeckt werden. Das Wägen der Gedanken auf der Wage Gottes erprobt ihren Wert oder ihre Wertlosigkeait. Dadurch, daß der Satzung „Eine Richtschnur für Beweggründe und Handlungen” (Handbuch, S. 40) eine Stelle in unseren Gottesdiensten eingeräumt ist, tritt höhere Weisheit in Erscheinung. „Gebot auf Gebot, Satzung auf Satzung” (engl. Bibel) ist erforderlich, bis das Bewußtsein von aller Befriedigung in falschen Wünschen gereinigt ist. In der Wahrheit oder der Wirklichkeit kann es kein Gesetz der Umkehrung geben: der Geist segnet beständig alle.

Als Gideon gezeigt wurde, was der Feind über ihn aussagte, verließ ihn die Furcht. Der Irrtum ließ sein eigenes Verderben durch den Führer der Heerscharen des Herrn zu. Die Schlacht war nicht Gideons sondern Gottes, und die sogenannten Streitkräfte des Bösen waren in ihren eigenen Augen schwach. Der schließliche Sieg war dem Streiter für die Wahrheit bereits zugedacht. Der Bewegung, die von selbstlosen Beweggründen beseelt ist, ist das Gelingen im voraus gesichert; sie bedarf nur geheiligter, geistiger Kanäle, um zu veranschaulichen, daß das, was Gott beabsichtigt, geschieht, und das, was Er tut, bestehen bleibt.

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