Als ich mich der Christlichen Wissenschaft das erstemal zuwandte, befand ich mich schon zwölf Jahre lang in ärztlicher Behandlung. Meine Leiden schienen zu beginnen, nachdem ich vor 22 Jahren Unterleibstyphus überstanden hatte. Als ich wiederhergestellt war, erklärte man mir, ich müsse viele Jahre lang mit dem Essen und Trinken vorsichtig sein, da das Fieber eine sehr schwache Verdauung zurückließ. Außerdem sei das Herz angegriffen. Die folgenden zwölf Jahre ließ ich mich von Ärzten und Naturheilern behandeln, wodurch ich Erleichterung zu erlangen hoffte. Fast die ganze Zeit nahm ich abends und morgens Arznei ein, und ich erlegte mir bei meiner Ernährung strengste Enthaltsamkeit auf. Trotzdem war ich selten ohne Schmerzen, und mein Leben war voller Elend. Ich fiel mir und anderen zur Last.
In der Hoffnung, Erleichterung zu erlangen, unterzog ich mich zwei schweren Operationen, deren letzte von einem der namhaftesten Wundärzte in London (England) ausgeführt wurde. Nach dieser Operation, die für vollständig erfolgreich gehalten wurde, erklärte mir der Wundarzt, meine Leiden seien vorüber, da deren Ursache beseitigt sei, und ich brauche nicht zu zögern, nach Britisch-Kolumbien zürückzukehren, wo ich wohnte, ehe ich nach England ging, um mich operieren zu lassen, oder irgend etwas, was ich wolle, zu tun. Nach Verlauf von weniger als einem Jahr nach dieser Operation befand ich mich in einem ebenso schlimmen, wenn nicht noch schlimmeren, Zustande als zuvor. Das Leiden schien sogar größer zu sein.
Zu jener Zeit beschloß ich, einen Versuch mit der Christlichen Wissenschaft zu machen. Ich möchte erwähnen, daß mir bei verschiedenen Gelegenheiten drei oder vier Jahre vorher von der Christlichen Wissenschaft erzählt und mir erklärt wurde, daß nur sie mir helfen könne. Ich pflegte das, was man mir erzählte, anzuhören, doch innerlich spottete ich über das, wofür ich die Christliche Wissenschaft hielt. Ich erinnere mich, daß ich ziemlich widerstrebend zuzugeben pflegte, daß die Christliche Wissenschaft wohl Nervenkrankheiten heile, daß sie aber bei einem organischen Leiden von der Art, wie ich es hatte, nicht helfen könne. Als ich zu einem christlich-wissenschaftlichen Praktiker gebracht wurde, gab dieser mir eine Behandlung und sagte zu mir, ich könne nun nach Hause gehen und essen, was ich wolle. Ich begab mich nach meiner damaligen Wohnung und aß, was man mir vorsetzte, aber mit Furcht und Zittern, weil das, was ich aß, etwas war, was ich, wie man mir eingeschärft hatte, nie berühren solle, da es sehr schwer verdaulich sei. Ich litt jedoch an keinen üblen Folgen, und von jenem Tage an bis auf den heutigen, nach nunmehr über zehn Jahren, habe ich alles gegessen, was ich wollte, und ich habe mich in meinem Leben nie besser gefühlt. Ich brauche wohl kaum zu erwähnen, daß ich seit dem Tage, wo ich mich mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen begann, keinerlei Arzneien mehr gebraucht habe.
Nachdem ich meine Heilung erlangt hatte, als der Krieg noch im Gange war, fühlte ich, daß ich durch meinen Eintritt ins Heer anderen beweisen sollte, daß ich geheilt sei. Ich möchte erwähnen, daß ich mich sowohl vor als auch nach meiner Heilung sechsmal gestellt hatte; aber jedesmal wurde ich zurückgewiesen. Nachdem ich jedoch schließlich von drei Heeresärzten untersucht worden war und ich ihnen berichtet hatte, wodurch ich geheilt wurde, wurde ich für körperlich tüchtig und für „felddienstfähig” erklärt. Ich konnte mit den kanadischen Streitkräften eingeschifft werden und diente mehrere Monate vor dem Waffenstillstand auf dem Kriegsschauplatz in Frankreich. Seit jener Zeit habe ich Bergbauarbeit geleistet, die zuweilen die schwerste körperliche Anstrengung erforderte.
Obgleich der Weg oft dunkel schien, sind die Wolken durch Festhalten am Verständnis der Christlichen Wissenschaft immer gelichtet worden, und ich bin in das volle Licht eingetreten. Blicke ich auf die Jahre, seitdem ich mich das erstemal der Christlichen Wissenschaft zuwandte, zurück, so kann ich eine stetige Besserung in meinen Angelegenheiten, im Geschäft und auf anderen Gebieten, feststellen; denn durch ernstes Trachten, die Regeln der Christlichen Wissenschaft, die Mrs. Eddy der Welt so liebevoll gab, in die Tat umzusetzen, kann sich unserem Bewußtsein nur mehr Gutes entfalten.
Ich möchte diese Gelegenheit ergreifen, um meine tiefe Dankbarkeit auszudrücken gegen Mrs. Eddy, die die Wahrheit, die Jesus lehrte, wieder ans Licht brachte und uns die Regeln gab, wodurch wir sie für uns beweisen können, gegen die Praktiker, die nie verfehlten, zu helfen und zu ermuntern, und gegen die vielen Freunde, die mir durch ihr Beispiel den Weg, Gott zu beweisen, gezeigt haben. Sehr dankbar bin ich auch für die Zeitschriften, The Christian Science Journal, Christian Science Sentinel und The Christian Science Monitor, die immer frohe Botschaft bringen, für die Bibellektionen im christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrsheft und für die Mitgliedschaft in Der Mutter-Kirche. Es ist mein Verlangen, die Christliche Wissenschaft so zu leben, daß ich anderen, die nach dem Lichte trachten, helfen kann.
Riondel, Britisch-Kolumbien, Kanada.
