Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Das Sinnenzeugnis zerstören

Aus der Dezember 1927-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf Seite 385 des Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” beginnt Mrs. Eddy mit einer Erklärung, die den allgemeinen Glauben hinsichtlich des Zeugnisses des sogenannten körperlichen Sinnes vollständig widerlegt. „Jede vermeintliche Mitteilung”, schreibt sie, „die vom Körper oder von der Materie kommt, als ob beide intelligent wären, ist eine Illusion des sterblichen Gemüts—ist einer seiner Träume”. Unsere Führerin macht hinsichtlich des Grades der Zuverlässigkeit des Augenscheins, den die sogenannten Sinne bieten, keinen Unterschied. Das ganze Sinnenzeugnis, das „vom Körper oder von der Materie kommt”, ist ganz und gar unzuverlässig, trügerisch. Der Praktiker der Christlichen Wissenschaft rechnet mit dieser wichtigen Tatsache.

Die Sterblichen haben in ihrem Glauben viele Abstufungen des Wesens und der Zuverlässigkeit des Sinnenzeugnisses aufgestellt. Gewisse als unheilbar geltende Krankheitsarten flößen z.B. Entsetzen und Furcht ein, die sich bis zum Schrecken steigert. Da kein Sinnenzeugnis zuverlässig ist, widerlegt die Christliche Wissenschaft diese Stellung vollständig. Eine langwierig oder unheilbar genannte Krankheitsannahme ist durchaus nicht wirklicher als die geringste Annahme von Widerwärtigkeit. Der Unterschied besteht darin, daß die eine von den Sterblichen für gefährlich und furchterregend gehalten wird, und daß sie infolgedessen für sie so wird, während ihnen die andere als bedeutungslos erscheint und daher nicht zu fürchten ist.

Die Christliche Wissenschaft beweist über jeden Zweifel hinaus, daß die am meisten gefürchteten Krankheitsarten, da sie über die sterbliche Annahme hinaus keine Wirklichkeit und keinen Anspruch auf Dasein haben, durch wissenschaftliches rechtes Denken zerstört werden. Der Christian Science Sentinel vom 19. März veröffentlicht den Brief einer Praktikerin, worin diese erklärt, sie habe auf ihr im Sentinel vom 18. September 1926 erschienenes Zeugnis über eine Heilung von Krebs 378 Dankesbriefe aus vielen Ländern erhalten. Fünfzig dieser Briefe kamen von Personen, die durch die Christliche Wissenschaft von Krebs geheilt worden waren. Diese Erklärung über die weitverbreitete Heilung von Krebs bestätigt die oben angeführten Worte und die an anderen Stellen im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch vorkommenden Erklärungen unserer Führerin über das Heilen von Krebs und von anderen sogenannten organischen Krankheiten. Das Zeugnis ist vollständig. Der Beweis steht über jeden Zweifel hinaus fest.

Es gibt jedoch einen Zustand, der vom Praktiker sorgfältig in Betracht zu ziehen ist. Da jede Krankheit die Folge falschen Glaubens ist und durch Berichtigung dieses Glaubens geheilt wird, so erweist es sich oft als notwendig, nicht nur die über die Krankheit jedes Namens allgemein gehegten Annahmen sondern auch das irrige Denken des Kranken zu behandeln und zu zerstören. Die Notwendigkeit, die allgemeine Meinung von der Krankheit zu erkennen, flößt dem Praktiker keineswegs Furcht ein, sondern erhält ihn wachsam gegenüber der Notwendigkeit der Aufhebung der seelischen Zustände, die den vorliegenden Fall zu umgeben scheinen. Es führt ihn zur Stärkung seines Glaubens und zur Reinigung seiner Liebe.

Mit der ihr eigentümlichen Offenheit erklärt Mrs. Eddy auf Seite 162 in Wissenschaft und Gesundheit: „Die Christliche Wissenschaft heilt organische Krankheit ebenso sicher wie sogenannte funktionelle; denn es erfordert nur ein umfassenderes Verständnis des göttlichen Prinzips der Christlichen Wissenschaft, um die höhere Regel demonstrieren zu können”. Das zur Befriedigung des Bedürfnisses erforderliche tiefere Verständnis ist nur durch mehr Hingebung, reinere Liebe und stärkeren Glauben zu erlangen. Diese an den Praktiker ergehende Forderung beruht nicht auf einem der sogenannten ernsten Krankheit beizumessenden höheren Wirklichkeitsgrad, sondern soll ihn befähigen, den allgemein darüber gehegten Annahmen entgegenzutreten. Die Ansichten der Sterblichen sind zu beachten, nicht weil sie die Kraft haben, Krankheit wirklich zu machen, sondern wegen ihres Anspruchs auf Kraft, es zu tun.

Christus Jesus gab das Beispiel und wies in dem Fall des für mondsüchtig erklärten Knaben, den seine Jünger nicht heilen konnten, allen den Weg. Als der Meister, nachdem er den Knaben geheilt hatte, von den Jüngern nach der Ursache ihrer Unfähigkeit, ihn zu heilen, gefragt wurde, erwiderte er: „Um eures Unglaubens willen”. Und nachdem er die Kraft des Glaubens in seiner unnachahmbaren Art dargelegt hatte, fügte er hinzu: „Aber diese Art fährt nicht aus denn durch Beten und Fasten”. Die Worte unserer Führerin stimmen mit der Ermahnung des Meisters genau überein. Der erhöhte Glaube, der gewonnen wird durch Ausschließen des Zeugnisses der körperlichen Sinne, durch tiefere Erkenntnis der Gegenwart der unendlichen Kraft des Guten, durch gestärkte Überzeugung von der Nichtigkeit des Bösen in jeder Erscheinungsform—dies sind die Mittel, wodurch der höhere Beweis erbracht werden kann, die Mittel, wodurch der am tiefsten eingewurzelten Annahme der Sterblichen entgegengetreten und sie erfolgreich überwunden werden kann.

Die Christlichen Wissenschafter lernen verstehen, daß es, da Gott das unendlich Gute ist, nichts zu fürchten gibt. Krankheit hat keine Kraft, einer von der geistigen Wahrheit erleuchteten Gesinnung Schrecken einzuflößen. Wo die göttliche Idee weilt, hat das Böse keine Stätte. Die Christliche Wissenschaft nimmt ohne Zweifel ihren Fortgang im Heilen sowohl sogenannter unheilbarer Krankheiten als auch solcher, die funktionell genannt werden, und die Zahl solcher Heilungen wird in dem Maße wachsen, wie die Christlichen Wissenschafter ihren Glauben stärken und ihre Liebe reinigen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1927

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.