Ohne Unterricht gäbe es in der Welt keinen Fortschritt, und ohne menschliche Berührung, um unsern Unterricht und unsere Segnungen mit anderen zu teilen, würde die Selbstsucht allzu leicht überhandnehmen. Unsere Führerin Mrs. Eddy erkannte dies und rief den Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft als ein Mittel zur Förderung der Menschen im geistigen Sinne ins Leben. Im Zusammenhang mit dem Klassenunterricht gründete sie die Schülervereine, um unsere Anteilnahme zu erneuern, unsern Glauben zu stärken, unsere Hoffnung zu beleben, unsere Nächstenliebe zu vertiefen und die Bewegung der Christlichen Wissenschaft zu vereinheitlichen und zu schützen.
Nach ihrer eigenen Heilung widmete sich Mrs. Eddy, um ihre herrliche Offenbarung mit anderen teilen zu können, der Erforschung der Wahrheit, die sie geheilt hatte. Diese Wahrheit betätigend heilte sie andere, und im Gehorsam gegen die göttliche Führung begann sie, sie zu lehren und in Vereine zusammenzuordnen. Diese ersten Vereine von Schülern der Mrs. Eddy sollten offensichtlich das Band der ganzen christlich-wissenschaftlichen Bewegung bilden. Denn auf einer der Versammlungen des Vereins ihrer eigenen Schüler im Jahre 1879 wurde auf ihren Antrag beschlossen, „eine Kirche zu gründen, die den Zweck haben sollte, die Worte und Werke unseres Meisters in Erinnerung zu bringen und dadurch das ursprüngliche Christentum und sein verlorengegangenes Element des Heilens wiedereinzuführen” (Kirchenhandbuch, S. 17). In dieser Weise nahm die Church of Christ, Scientist auf einer der Versammlungen des Vereins der Schüler der Mrs. Eddy ihren Anfang.
In einer Ansprache der Mrs. Eddy an den christlich-wissenschaftlichen Landesverein im Jahre 1890 äußerte sie in liebevollster Weise ihr Bedauern darüber, daß dieser Verein versäumte, die Gelegenheit auszunützen, die sie seinen Mitgliedern bot, Fragen zu stellen. Es ist daher offensichtlich, daß in jener Zeit des Anfangs der Bewegung, als die Zahl der Arbeiter noch klein war und diese weit zerstreut lebten, dieselben Einwendungen an sie herantraten, wie sie heutzutage an uns herantreten, Einwendungen gegen das Stellen von Fragen, Einwendungen betreffend den Besuch der Vereinsversammlungen, Einwendungen, um uns zu hindern, Aufsätze für die Zeitschriften zu schreiben—Einwendungen, um uns an der Erfüllung unserer Pflicht in jeder rechten Hinsicht zu hindern.
In allen ihren Schriften schärft Mrs. Eddy ihren Schülern beständig ein, ihre Vereine zu gründen und aufrecht zu erhalten. Für so wichtig hielt sie die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler, daß sie dieser Angelegenheit zwei Artikel im Handbuch Der Mutter-Kirche (S. 83—87) widmete. Auch gibt sie sorgfältig an, wie für die gesinnungstreuen Schüler eines irrenden Lehrers gesorgt werden kann, und trifft in liebevoller Weise Fürsorge für Vereine, deren treue Lehrer von ihnen geschieden sind. Außerdem weist sie im Handbuch (S. 84) besonders darauf hin, daß „die Vereine von Schülern gesinnungstreuer Lehrer jährlich zusammenkommen sollen”.
Was nützt jedoch dieser Aufruf, wenn die Schüler ihm nicht Folge leisten? Es ist nicht nur wichtig, sondern als gesinnungstreue Christliche Wissenschafter haben sie auch die Pflicht, ihre Vereinsversammlungen zu besuchen. Und was auch diesen Besuch je zu verhindern scheine, sollte von Anfang an als Irrtum ohne Ursache, Grundlage oder Wirklichkeit behandelt werden. Unterricht in der Christlichen Wissenschaft wird von rechtmäßig beglaubigten Lehrern erteilt, und die Schüler bilden des Lehrers Klasse; aber die Schüler haben die Vereine zu unterstützen, und zwar nicht ein Schüler oder nur einige, sondern alle. In dem Verhältnis also, wie alle Schüler gehorsam und tätig sind, gedeiht der Verein und daher auch die Bewegung der Christlichen Wissenschaft, und in demselben Verhältnis schreiten sie fort.
Eines unserer beliebtesten Lieder vergleicht die Kirche Gottes mit einem mächtigen Heer. Sie ist kampfbereit, macht ihre Angriffe, hat ihre Versuchungen und ihre schweren Prüfungen. Aber durch dies alles hindurch wird diese Kirche, wenn sie dem edlen Zweck, zu dem sie gegründet und aufgerichtet ist, treu bleibt, stetig dem Sieg entgegenschreiten; denn in dem Liede heißt es:
„Höllenpforten können nie
Diese Kirche überwinden;
Christi eigene Verheißung
Geht gewißlich in Erfüllung”.
Die Church of Christ, Scientist ist ein mächtiges Heer. Die Schülervereine sind einige der Regimenter darin. Unsere treuen Lehrer haben als Generale in diesem mächtigen Heer den Feldzug ausgearbeitet und Anweisungen an ihre Schüler ergehen lassen. Wir, die Schüler, sind in diesem Heer die Soldaten, die mit Gott zusammenarbeiten. Denn sagt nicht Paulus: „Wir sind Gottes Mitarbeiter”?
Durch unsere Vereine kann jedes Regiment in Einigkeit und Liebe enger verbunden werden, bis alle Mitglieder des ganzen Heeres „nicht mehr Gäste und Fremdlinge” sind, „sondern Bürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn”.
Unsere Vereinsversammlungen sind Jahresfeste, bei denen wir Rückblick auf unsere Lehren halten können, indem wir der Stimme der Wahrheit und der Liebe lauschen, nach den Worten der Mrs. Eddy in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 245): „Lasset die Stimme der Wahrheit und der Liebe über dem schrecklichen Getümmel sterblicher Nichtigkeit vernehmbar sein, und den erhabenen Marsch der Christlichen Wissenschaft ohne Ende weitergehen, Gott preisend, die Werke der ersten Christen vollbringend und die Welt erleuchtend”. Eine innigere Hingebung für die Wahrheit, wie sie in der Christlichen Wissenschaft gelehrt und durch die vereinigte Tätigkeit aller Christlichen Wissenschafter (durch ihre Vereine) bekundet wird, wird ein erweitertes Gebiet der Heilung und einen reicheren Lohn zur Folge haben, einen Lohn, der in größeren Segnungen für die einzelnen Mitglieder und auch für den künftigen Schutz und das künftige Wachstum unserer Bewegung zum Ausdruck kommt,—dadurch einen größeren Dienst den Menschen leistend.
