Als Kind wurde ich nie für kräftig gehalten, auch war ich oft krank, und zwar litt ich nicht bloß an einer Kinderkrankheit, sondern auch an Schüttelfrost mit Fieber oder Fieberfrost. Oft litt ich an heftigen Erkältungen und an Luftröhrenentzündung, Schnupfen und Sumpffieber. Während meiner Mädchenzeit wurde ich von verschiedenen Ärzten behandelt, da ich aber wenig Hilfe erlangte, nahm ich viele Kolben voll patentierter Arznei ein. Nach einem schweren Anfall von Blutandrang in den Lungen schienen viele zu glauben, ich sei schwindsüchtig.
Während dieser ganzen Zeit suchte ich bei verschiedenen Religionen und Kirchen nach geistiger Erhebung und besseren Lebensaussichten. Als eines meiner lieben Angehörigen tödlich verunglückte, erlitt ich einen Nervenzusammenbruch. Freunde, die Christliche Wissenschafter sind, kamen zu mir in meiner großen Not, spendeten mir liebevollen Trost und wiesen mich den Weg zur Christlichen Wissenschaft. Damals hatte ich das Gefühl, daß es keinen Gott gebe; denn ich dachte, Er würde solche Schicksalsschläge nicht zulassen; und ich hatte eine große Abneigung gegen das, wofür ich die Christliche Wissenschaft hielt. Eine Freundin, zwar eine sehr junge Schülerin der Christlichen Wissenschaft, lieh mir ihr Lehrbuch, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy. Ich hatte das Buch vorher nie gesehen, obgleich ich einige christlich-wissenschaftliche Abhandlungen und einige Nummern des Sentinel gesehen hatte. Die Zeugnisse im Sentinel ärgerten mich; denn ich dachte: Wie kann einem ohne Arznei geholfen werden? Ich warf sie weg und las sie einfach nicht. Als mir Wissenschaft und Gesundheit angeboten wurde, las ich zuerst nur oberflächlich darin. Sehr bald interessierte ich mich jedoch dafür, und schließlich ließ ich mich dazu bewegen, die Mittwochabend-Zeugnisversammlungen zu besuchen. Als ich von den Lesezimmern hörte, ging ich dorthin, um Wissenschaft und Gesundheit, das ich mir später kaufte, ganz regelmäßig zu lesen. Ich wurde während des Lesens von einem Nervenzusammenbruch geheilt.
Seitdem bin ich von Herzbeschwerden und augenblicklich auch von Mandelentzündung geheilt worden; schwache Augen, deretwegen ich über 22 Jahre lang eine Brille trug, sind ebenfalls geheilt worden, und ich habe seit mehr als drei Jahren keine Brille mehr getragen. Eine sehr schlimme Fußverstauchung wurde durch das Lesen der Bibel und des Lehrbuchs, Wissenschaft und Gesundheit, in zwei Tagen geheilt. Die Entfärbung verschwand in etwa acht Tagen. Durch mein geringes Verständnis der Fürsorge Gottes bin ich vor Kraftwagenunfällen und vor Haß beschützt worden, gemäß den Worten der Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit (S. 571): „Bist du mit dem Panzer der Liebe angetan, so kann menschlicher Haß dich nicht erreichen”. Und auf Seite 444 desselben Buchs erklärt sie: „Schritt für Schritt werden diejenigen, die ihr Vertrauen auf Gott setzen, finden, daß ‚Gott ... unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten‘ ist”.
Eines Sonntagmorgens konnte ich trotz wiederholter Versuche nicht aufstehen. Ich versuchte mir die Wahrheit zu vergegenwärtigen, und nach mehreren Versuchen gelang es mir, aufzustehen. Nachdem ich den 91. Psalm und Stellen aus Wissenschaft und Gesundheit gelesen hatte, konnte ich fortfahren, mich langsam anzuziehen; aber ich dachte, ich müsse eine Praktikerin um Beistand bitten. Sofort kam mir jedoch der Gedanke: Warum sich auf jemand verlassen? Gott ist die einzige Kraft. Ich wußte, daß dies das „stille, sanfte Sausen” der Wahrheit ist, und ich war augenblicklich geheilt. Ich begab mich zu Fuß zur Kirche, eine Strecke von ungefähr anderthalb Kilometern, indem ich mich über die Heilkraft Gottes und über mein Verständnis der Christlichen Wissenschaft freute.
Ich bin für die Mitgliedschaft in Der Mutter-Kirche und in einer Zweigkirche und für das große Vorrecht, eine tätige Arbeiterin darin zu sein, sehr dankbar. Dankbar bin ich auch für die Praktikerinnen, die mir über manche rauhe Stelle auf meiner Reise vom Sinn zur Seele hinweggeholfen haben. Ich bin dankbar für die Zeitschriften, einschließlich des Christian Science Monitors, für die Vorträge, die Lesezimmer und die vielen anderen Tätigkeiten Der Mutter-Kirche und ihrer Zweige. Ich bin Gott dankbar für Seinen Sohn Christus Jesus den Wegweiser und für Mrs. Eddy, deren Liebe zu Gott und den Menschen sie befähigte, ihre göttlich eingegebenen Schriften einer wartenden Welt zu geben.
Estherville, Iowa, V.S.A.
