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Ich möchte berichten, wie ich durch eine Erfahrung, die mein ganzes Leben...

Aus der März 1927-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich möchte berichten, wie ich durch eine Erfahrung, die mein ganzes Leben neu gestaltete, von einem Irrtum befreit wurde. Schon als Kind galt ich für sehr nervös. Einmal mußte ich wegen Nervenüberreizung die Schule ein Vierteljahr versäumen. Nach der Schulzeit stellten zwei Nervenärzte fest, daß ich keinen Beruf ergreifen, keine Prüfungen machen dürfe, weil meine Nerven gegen alle Eindrücke zu empfindlich seien, und ich schwersten Schaden erleiden könne. Unglücklicherweise nahm sich eine Tante, der ich als Kind sehr zugetan war, das Leben; und mein Vater, an dem ich sehr hing, starb eines geradezu qualvollen Todes.

Von jener Zeit an machten sich bei mir Schwermutsanfälle bemerkbar. Sie wiederholten sich in fast regelmäßigen Zeitabständen, dauerten mehrere Tage und quälten mich so sehr, daß ich unter dem seelischen Druck fast körperliche Schmerzen litt. Ich konnte nicht mehr froh werden, so sehr fürchtete ich mich vor dem nächsten Anfall. Als mein Mann im Kriege fiel, sah ich mich gezwungen, einen Beruf zu ergreifen. In der Hoffnung, von dieser Schwermut befreit zu werden, wählte ich einen sozialen Beruf, der mehr Selbstaufopferung und Menschenliebe zum Ausdruck brachte, als daß er für mich wirtschaftlich besonders vorteilhaft war.

Als ich mich für die Christliche Wissenschaft zu interessieren begann, war mein erster Gedanke die Hoffnung auf Befreiung von diesem traurigen Zustande. Ich wandte mich an eine christlich-wissenschaftliche Praktikerin und bat sie, immer noch voller Furcht und Zweifel, um Behandlung, und der Irrtum, der mich zwölf Jahre lang gepeinigt hatte, verschwand nach einer einzigen Erkenntnis seiner Nichtigkeit.

Noch heute erfreue ich mich der Heilung, eines frohen und dankbaren Gemütszustandes und einer besseren körperlichen Gesundheit, als ich sie früher je kannte. Seit der Schulzeit trug ich eine Brille, die ich lediglich durch mein christlich-wissenschaftliches Arbeiten, ohne besondere Behandlung, vor einigen Jahren ablegen konnte. Ich hatte seit meiner Geburt an der Blase einen Fehler, den mir Spezialärzte erfolglos zu heilen suchten. Sie erklärten ihn für unheilbar. Fast dreißig Jahre lang hatte er mir die größten Unannehmlichkeiten bereitet. Die Christliche Wissenschaft hat mich auch von diesem Leiden geheilt.

Ebenso bin ich seit drei Jahren von einer Kehlkopfentzündung befreit, an der ich von Kindheit an regelmäßig im Frühjahr und Herbst litt. Diese Entzündung beraubte mich manchmal acht Tage lang der Sprache. Durch Aussprachen mit einer Praktikerin, die mich immer wieder auf die unbedingte Wahrheit hinwies, mich die Nutzlosigkeit halber Arbeit lehrte und mir klarmachte, daß die Christliche Wissenschaft in erster Linie eine Religion und nicht ein Heilverfahren ist, eine Religion, die unsere ganze Hingabe der Gedanken, Zeit und Kraft verlangt, eine Religion, in der jede Stunde, jede Minute ein Gottesdienst werden soll,— durch diese Aussprachen habe ich schließlich erkennen gelernt, wie nötig es ist, täglich die Lektions-Predigt zu lesen. Als ich klagte, ich käme vor dem Abend nicht zum Lesen und wäre dann so müde, daß ich oft beim Lesen einschlafe, wurde mir gesagt: „Dann lesen Sie in der Frühe; stellen Sie den Wecker auf die Zeit, ehe Ihr Kind Ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt”.

Ich befolgte diesen Rat, und nun kann ich gar nicht mehr verstehen, wie ich so töricht sein konnte, diese köstliche, scharfe Waffe gegen die täglich an uns herantretenden Angriffe des Irrtums nicht eher erkannt zu haben. Man geht ja auch nicht ohne leibliche Nahrung dem Tag entgegen. Wie viel nötiger ist der geistige Schutz, der uns sofort beim Erwachen, noch ehe wir den sorgenden, materiellen Gedanken Raum geben, mit einem Panzer — einem Panzer der Liebe und der Wahrheit, der Wirklichkeit, des unwandelbaren harmonischen Lebens — umgibt und uns vor den Angriffen des Irrtums bewahrt, während wir, wenn wir den Tag ohne diese Rüstung beginnen und mit dem Ballast materiellen Denkens beschwert bleiben, dem Irrtum nicht besser entgegentreten können als ein unbekleideter Mensch dem Frost!

Den Segen, der unser Haus in Gestalt von Ruhe, Frieden, Gesundheit, Freude, Furchtlosigkeit angesichts des scheinbaren Elendes der Zeit, harmonischem täglichen Zusammenleben, Harmonie im Wesen unseres Kindes, reichlicher materieller Versorgung, vor allen Dingen aber durch das Überwinden der scheinbaren Wirklichkeit des Irrtums erfüllt, ferner den Segen der Lebensgemeinschaft mit einer lieben Hausgenossin, die, als sie zu mir kam, nichts von der Christlichen Wissenschaft wußte, und jetzt gemeinsam mit uns den Weg der Wahrheit zu gehen trachtet,— alle diese Segensströme verdanke ich dem täglichen Lesen der Lektion. Ich erkenne jeden Tag klarer, was für eine köstliche Gabe die Lektions-Predigt ist, die Mrs. Eddy uns gegeben hat. Ich bin ihr und allen, die mich diesen Weg gewiesen haben, dankbarer, als Worte es auszudrücken vermögen.

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