Während der Grippenseuche im Jahre 1918 erkrankte auch mein Mann, damals mein Bräutigam. Das Fieber trat ganz heftig auf und stieg bis über 40 Grad. Meine liebe Mutter machte mich auf die Christliche Wissenschaft aufmerksam, und wir baten sofort eine Praktikerin um Beistand. Da mein Bräutigam als Begründung seiner Dienstabwesenheit ein ärztliches Zeugnis brauchte, holten wir am Morgen den Arzt. Nach der Untersuchung rief mich der Arzt aus dem Zimmer und sagte ungefähr folgende Worte zu mir: „Sie müssen sich auf das Schlimmste gefaßt machen. Das Fieber ist zu hoch, außerdem wird Entzündung auf beiden Lungen, die Ihr Bräutigam kaum überstehen wird, hinzukommen”. Da mich die Furcht überwältigen wollte, sagte mir meine Mutter, ich solle diesen Bericht der Praktikerin telephonieren. Diese sagte mit großer Liebe und Ruhe zu mir, ich solle mich nur fest an die Wahrheit halten. Neugestärkt ging ich ins Krankenzimmer zurück. Mein Vater machte mir heftige Vorwürfe, daß ich meinen Bräutigam in einem solch gefährlichen Zustande lasse, ohne materielle Mittel anzuwenden. Ich konnte ihm mit großer Ruhe erwidern, daß Gott allein unser Heilmittel ist, und daß ich jede Verantwortung auf mich nehme. Als der Höhepunkt kam, schien es ganz schlimm zu stehen, umsomehr, als der Kranke begann, im Fieber zu reden und das Bewußtsein zu verlieren. Freudig trat ich dem Irrtum entgegen; denn ich fühlte die Gegenwart Gottes. Bald darauf schlief er ruhig ein, und am nächsten Morgen sagte er, es gehe ihm sehr gut. Als der Arzt kam, war er ganz erstaunt und sagte: „Es ist alles wie weggeblasen; Ihr Bräutigam ist gerettet”.
Für diese wunderbare Heilung bin ich Gott, Mrs. Eddy und der lieben Praktikerin sehr dankbar.
Bern, Schweiz.
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