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Tätige Geduld

Aus der März 1927-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jesus sagte: „Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden”, und Mrs. Eddy schreibt im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 1): „Verlangen ist Gebet”. Wer dieses ernste Verlangen, das nach Gerechtigkeit hungert und dürstet, von ganzem Herzen hegt, betet wahrhaft, und Gebet ist der zum Beweis und Verständnis führende Weg.

Solche Sucher tun gut, wachsam zu bleiben, damit sie nicht Ungeduld beherbergen und dadurch Entmutigung einladen. Der wachsame Schüler trachtet nach der ihn stützenden Eigenschaft Geduld und wertschätzt sie, damit er im Verstehen und Beweisen der Christlichen Wissenschaft stetig und sicher fortschreiten kann. Die Eigenschaft ruhiger, tätiger Geduld liegt wahrem Fortschritt zugrunde. Beim Erlangen einer solchen Geduld erweist es sich als große Hilfe, zu allen Zeiten eingedenk zu sein, daß die Wahrheit in Wirklichkeit heute so wahr ist, wie sie es stets war und sein wird, daß Gottes Arbeit getan ist, daß Er Seine Schöpfung erhält, und daß das, was der sogenannte materielle Sinn Wachstum oder Fortschritt nennt, nur das Entfalten der göttlichen Idee im Bewußtsein ist, der göttlichen Idee, die in Vollkommenheit besteht und immerdar bestanden hat.

Dieses auf Zuversicht und Glauben gestützte, vertrauensvolle Festhalten an der großen Tatsache, daß alles, was Gottes ist, überall und immer gegenwärtig ist, befähigt uns, vollständig und freudig in der Liebe und Harmonie der Gegenwart zu leben und das Entfalten der unendlichen Wahrheit, wie sie unserem Denken Tag für Tag klarer wird, willkommen zu heißen.

Das Bewußtsein, daß das Gute die gegenwärtige Tatsache ist, daß uns die vollständige Offenbarung des Guten so gewiß ist wie der morgige Sonnenaufgang, und daß es in der Zwischenzeit trotz aller Ansprüche des sogenannten materiellen Sinnes nirgends etwas lauerndes Böses gibt, das wirklich ist,— dieses Bewußtsein zerstört die Furcht, den Druck und die Spannung, die der falsche Vorwand verursacht, der beständig geltend macht, wir seien an unserem gegenwärtigen Aufenthaltsort nicht geborgen, wir hätten nicht genug Verständnis, wir müßten einen erstrebenswerten Punkt des Weiterkommens erreichen, an dem wir auf dem Vollbrachten ausruhen können und geborgen seien, wir müßten hasten und drängen, denn das Glück sei immer noch um die Ecke, und Harmonie und Sicherheit seien irgendwo in weiter Ferne und Mißton und Unheil eifrig hinter uns her.

Dieses Anerkennen des immer gegenwärtigen Guten zeigt uns, daß wir nicht vom Widerwärtigen wegzulaufen und sonstwohin zu gehen brauchen, um Harmonie zu finden. Froh und sicher, ohne Hast und Eile, befähigt es uns, Tag für Tag unsere Aufgaben auszuarbeiten, sie täglich gerade an unserem gegenwärtigen Aufenthaltsort vom Standpunkte der Immergegenwärtigkeit, Allgegenwart und Allmacht Gottes aus aufs beste auszuarbeiten. Eine solch feste, vertrauensvolle Geduld ist tätig und anwendbar und erbringt Beweise. Beweis aber allein kann die Probe auf die Richtigkeit des Verständnisses sein, wodurch wir uns immer mehr versichert fühlen, daß wir auf dem Felsen Christus, der Wahrheit, stehen und finden, daß wir besser ausgerüstet sind, den sogenannten größeren Fragen entgegenzutreten und sie zu lösen. Kurz, Geduld bewirkt ein beständiges Entfalten jener Herrschaft, die uns als den Kindern Gottes immer gehört hat.

Auf Seite 5 in „Unity of Good” fordert unsere Führerin uns auf, „nach der göttlichen Wissenschaft dieser Frage der Wahrheit dadurch zu trachten, daß wir der nach oben gerichteten eigenen Überzeugung folgen und uns nicht durch den erschreckten Sinn stören lassen, daß es notwendig sei, die Lösung jeder Lebensfrage in einem Tage zu versuchen”. Diese so trostreichen und unser Bedürfnis so liebevoll berücksichtigenden Worte tragen dazu bei, unser eifrig trachtendes Denken zu festigen und zu unterstützen, und helfen uns jene Geduld gewinnen und behalten, die nicht bloß untätig wartet, sondern tätig und wachsam ist, jene Geduld, die auch ruhig, ohne Hast und frei von Furcht ist,— ein seelisches Fortschreiten, das durch die freudige Überzeugung göttlich eingegeben wird, daß die allmächtige Liebe uns führt und die ganze Zeit und auf dem ganzen Wege, wo wir uns auch befinden mögen, mit uns arbeitet.

Der reiche Lohn einer solch tätigen Geduld ist die Fähigkeit, Tag für Tag klarer und sicherer zu sehen, daß das Böse nie etwas anderes als eine Trugvorstellung des Denkens ist, und daß der Gegenstand der Furcht immer etwas Unwirkliches ist, da die Liebe das All-in-allem ist; die Fähigkeit, immer freudiger und zuversichtlicher die weitere liebevolle Ermahnung unserer Führerin auf Seite 242 in Wissenschaft und Gesundheit zu befolgen: „Laßt uns in geduldigem Gehorsam gegen einen geduldigen Gott daran arbeiten, daß wir mit dem universalen Lösungsmittel der Liebe das harte Gestein des Irrtums — Eigenwillen, Selbstgerechtigkeit und Eigenliebe — auflösen, welches gegen die Geistigkeit ankämpft und das Gesetz der Sünde und des Todes ist”.


So stehet nun, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angezogen mit dem Panzer der Gerechtigkeit. Vor allen Dingen aber ergreifet den Schild des Glaubens, mit welchem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösewichtes, und nehmet den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.— Epheser 6:14, 16, 17.

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