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Dankbarkeit

Aus der April 1927-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Wort „Dankbarkeit” ist unter Christlichen Wissenschaftern sehr gebräuchlich. Ja, der Christliche Wissenschafter hat in der Tat allen Grund, dankbar zu sein, weil er die Antwort auf die wichtigste aller Fragen: „Was ist Wahrheit?” gefunden hat. Manchmal versäumt er jedoch, dankbar zu sein, und zwar gerade dann, wenn eine solche Haltung am hilfreichsten für ihn wäre, d. h. in dem Augenblick, wo eine Aufgabe zum erstenmal an ihn herantritt. Im allgemeinen pflegt man am Ende statt am Anfang der Arbeit dankbar zu sein.

Einem Arbeiter fiele seine Arbeit viel leichter, wenn er sie mit dankerfülltem Herzen begänne. Würde er für die Erfahrung danken statt sich fragen, warum ihn ein gewisses Mißgeschick betroffen habe, so würde der Mißton schneller verschwinden. Die Worte Jesu: „Suchet, so werdet ihr finden”, sind wahr. Hat er Grund zur Freude gefunden, so findet er, daß der Irrtum bald in sein natürliches Nichts verschwindet. Der Grund zur Freude besteht darin, daß die Erfahrung ihn zwingt, sich enger an Gott anzuschließen. Was sollte ihn mehr erfreuen als dies?

Ein Christlicher Wissenschafter erkennt täglich, daß materielle Freuden flüchtig sind. Er vergegenwärtigt sich die Wahrheit der Worte der Mrs. Eddy (Gedichte, S. 13):

„Von Kummer fern und Freuden, die ermüden,
Und näher dir, o Vater mein,
Wo deine Kinder, all die Deinen weilen,
Dort möcht auch ich so gerne sein”.

Gottes Kinder sind nicht die Kinder der Sterblichen, sondern von Gott ausgehende reine, vollkommene Ideen, Daher findet man Freude nicht an materiellen Vergnügen und Leuten, sondern daran, daß man das Denken auf Gott und Seine vollkommene geistige Schöpfung gerichtet hält. In dieser Weise kann man das Gebot im Briefe an die Hebräer befolgen: „Lasset euch genügen an dem, das da ist. Denn er hat gesagt:, Ich will dich nicht verlassen noch versäumen'”. Wenn man an alle Fragen ohne eine einzige Klage herantritt, muß man sich bald des vollbrachten Guten erfreuen.

Der Erzvater Joseph bewies diese Wahrheit während seiner Gefangenschaft in Ägypten. Es wird nicht berichtet, daß er sich je über seine vielen bitteren Erfahrungen irgendwie beklagte. Eifersucht, Neid, Groll, Haß und sogar Mordgedanken schleuderten ihm seine Brüder entgegen; er aber hegte allezeit für sie Gedanken der Liebe, der Güte und des Schutzes. Als er schließlich von ihren Gedanken und Handlungen frei wurde, mußte er ähnliche Erfahrungen bei den Ägyptern machen. Doch nie klagte er über sein Los, nie zweifelte er an Gott oder daran, daß Gottes Kraft ihn befreien werde. Auch waren seine unglücklichen Erfahrungen nicht von kurzer Dauer; sie dauerten viele Jahre lang, brachten ihn Gott immer näher und bereiteten ihn auf die ihm bevorstehende Aufgabe vor. Als später seine Brüder während der Teuerung zu ihm kamen, um Nahrung zu holen, war er bereit — ja, froh —, ihnen nicht nur zu vergeben, sondern ihnen alles Gute, das in seiner Kraft stand, zu erweisen.

Läßt man sich die Erfahrung Josephs zur Lehre dienen, so sieht man sofort, daß der Christliche Wissenschafter in Zeiten des Friedens und der Ruhe, der Not und Prüfung Gedanken der Liebe, der Gesundheit und des Lebens aufspeichern muß, um Irrtum zu überwinden; denn die Christliche Wissenschaft ist die Wissenschaft der göttlichen Liebe, die Selbstlosigkeit lehrt. Tritt an einen eine Form des Bösen heran, um zerstört zu werden, so hat man die Pflicht und das Vorrecht, sie so zu zerstören, wie Joseph es tat. Denn geschieht dies, so kann diese besondere Irrtumsform nicht anderswohin gehen, um Schaden anzurichten. Man muß aus dem Beispiel Josephs Nutzen ziehen. Dadurch, daß sich Joseph durch den an ihn herantretenden Irrtum nicht einschüchtern ließ, wurde er befähigt, sehr viel Gutes zu tun.

Im Kirchenhandbuch (S. 42) lesen wir unter „Pflichttreue”: „Es ist die Pflicht eines jeden Mitglieds dieser Kirche, sich täglich gegen aggressive mentale Suggestion zu schützen und sich nicht verleiten zu lassen, seine Pflicht gegen Gott, gegen seine Führerin und gegen die Menschheit zu vergessen oder zu versäumen. Nach seinen Werken wird er gerichtet, und zwar gerechtfertigt oder verdammt”. Wenn der Christliche Wissenschafter dieser Pflicht eingedenk ist und sie erfüllt, wird er gerechtfertigt, und er hat die Genugtuung, zu wissen, daß er sie für Gott, für seine Führerin und für alle Menschen erfüllt hat.

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