Welch ernstes Christenherz wird nicht schon bei der bloßen Erwähnung des Namens „Die Heilige Schrift” entzückt! Doch wer vor der großen Menge derer, die sie lieben und verehren, ist schon über das bloße Berühren der Tiefen ihrer Schätze an Rat und Bedeutung hinausgekommen? Selbst wenn man sich andächtig in den Inhalt ihrer Seiten vertieft, wieviel von ihrem unermeßlichen Reichtum des Guten bleibt einem immer noch ganz verborgen! Wie eifrig sich doch das Volk Gottes vor alters zu versammeln pflegte, als ihm die allererste Zusammenstellung der Schriften dargeboten wurde, um sich daraus vorlesen zu lassen! Jene Menschen waren überzeugt, daß eine solche Gewohnheit ihre Kenntnis des Gesetzes Gottes und die Art, es zu befolgen, erneuern werde! Mit was für einem Geiste des Gehorsams und der Ehrfurcht sie in diesen Schriften Unterweisung und Führung suchten! Wie gewiß sie die Erfüllung der darin enthaltenen Weissagungen erwarteten!
Obgleich zur Zeit Jesu nur die Schriften vorhanden waren, deren Zusammenfassung wir jetzt das Alte Testament nennen, wie andächtig und mit welcher Hingebung er dennoch darüber nachgedacht haben mußte! Denn sah er nicht alle seine irdischen Erfahrungen darin vorgezeichnet? Und mußte er nicht darin das Wort Gottes finden, das ihn in seinem Gehorsam gegen Gottes Forderung führen sollte, die Forderung, daß er allen Menschen den Weg der Erlösung von allem Übel weisen—ja, vollständig beweisen—sollte? Daß dies buchstäblich wahr ist, wissen wir aus seinen eigenen Worten: „Suchet in der Schrift; denn ihr meinet, ihr habet das ewige Leben darin; und sie ist’s, die von mir zeuget”.
Jahrhundertelang hat die Welt in der Bibel nicht nur die von Jesus so hochgeschätzten Schriften des Alten Testaments sondern auch das Neue Testament gehabt, in welch letztem sowohl die ganze und vollkommene Erfüllung der auf unsern Herrn und Meister Christus Jesus gerichteten älteren Weissagungen als auch die Weissagungen für diese Zeit und für die ganze Zukunft berichtet sind. Die Menschen haben dies geglaubt, sie haben die Tatsache anerkannt, daß in der Bibel, wie sie uns jetzt vorliegt, der vollkommene Weg alles wahren Lebens in zweifelsfreier Weise dargelegt ist, sie haben zugegeben, daß sie nur in dem Maße, wie sie ihre Lehren verstehen und befolgen, jenes ewige Leben erlangen können, das Jesus zu finden und zu beweisen befähigt war. Aber wo ist der Schlüssel, haben sie beständig gefragt, der die Seiten der Bibel erschließt, damit selbst der Vorübereilende sie lesen und verstehen,—ja, hingehen und wie Jesus handeln könne?
Wahrscheinlich wird die Bibel von niemand mehr geliebt und verehrt als von echten Christlichen Wissenschaftern. Der erste ihrer religiösen Glaubenssätze auf Seite 497 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” lautet: „Als Anhänger der Wahrheit haben wir das inspirierte Wort der Bibel zu unserm geeigneten Führer zum ewigen Leben erwählt”. Alle Christlichen Wissenschafter erkennen daher, daß in der Bibel der Weg zum ewigen Leben gewiesen ist. Auch freuen sie sich, daß sie in dem oben erwähnten und ihrer geliebten Führerin Mary Baker Eddy durch die unmittelbare Eingebung Gottes geoffenbarten christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch Gottes eigene buchstäbliche Erfüllung Seiner weissagenden Verheißung des „Büchleins” gefunden haben, das Johannes in der Hand des Engels sah, und das nach dem Gebote des Engels genommen und verschlungen werden soll. Sie wissen, daß sie in diesem Buche den Schlüssel haben, der die Tür zum vollen Verständnis der Bibel öffnet.
Nun muß ein Schlüssel selbst, seine Bestimmungen und Verwendungen, die Arten seiner Anwendung, verstanden werden. Mit großem Fleiß und dankerfülltem Herzen vertiefen sich daher die Christlichen Wissenschafter in dieses Lehrbuch, das jene göttliche Wissenschaft offenbart, von der Jesus selber weissagte, daß sie kommen und uns in alle Wahrheit leiten werde. Was nützte jedoch ein Schlüssel, wenn es nichts aufzuschließen gäbe? Und wenn das Aufzuschließende entdeckt wäre, wie würden verborgene Schätze ans Licht gebracht werden, wenn der Schlüssel nicht beständig zum Öffnen des Schatzes, den zu enthüllen er angefertigt wurde, gebraucht würde?
Als Christliche Wissenschafter verlieren wir daher nie die Tatsache aus den Augen, daß Gott außer der unfaßbar großen besonderen Aufgabe von Wissenschaft und Gesundheit—der Aufgabe der Offenbarung von Gottes eigener göttlicher Wissenschaft—dieses Buch auch als den Schlüssel bestimmte, durch den die ganze in der Bibel enthaltene Wahrheit klar dargelegt werden soll. Unter Gottes unmittelbarer Führung hat Mrs. Eddy diese für das notwendige Erforschen des Wortes Gottes bestimmten beiden Bücher für alle Zeiten miteinander verbunden. Wenn die Welt ihre Untrennbarkeit erkennt, wenn sie zu der Erkenntnis erwacht, daß in ihnen der Weg des Lebens vollkommen klar dargelegt ist, wenn sie ihre Lehren mit jenem zuversichtlichen Glauben, den Jesus gegen die Lehren des älteren Teils der Bibel zum Ausdruck brachte, annimmt und beweist, dann wird alles, was die Bibel geweissagt hat, in Erfüllung gehen! Alles Böse wird überwunden—als unwirklich bewiesen—und Gottes Reich wird auf Erden wie im Himmel gekommen sein!
